Bewertung

Review: #2.11 Schmutzige Hände

Foto: Aaron Diaz - Copyright: Uriel Santana
Aaron Diaz
© Uriel Santana

Jetzt ist es also soweit, neben FBI, CIA, MI6 und dem Secret Service kommt nun auch der deutsche Geheimdienst vor. "Quantico" war noch nie wirklich realistisch, aber es kommt mir so vor, als würde jede Folge der zweiten Staffel der Realität noch weiter entrinnen. Während der Ausbildung nimmt Owen seine Rekruten mit nach München, wo sie ihn selbst aus dem Land bringen müssen, da er unter seinem echten Namen das Land betreten hat und deswegen vom Geheimdienst gesucht wird. Währenddessen hat Lydia für die Rekruten der AIC den Auftrag, eine Frau auf ihrem Heimweg kaltblütig zu erschießen. Und Alex versucht Owen davon überzeugen, gegen Lydia und die AIC zu arbeiten. Interessant finde ich hierbei, dass Alex Owen alles über in ihren Undercover-Einsatz gesagt hat. Kann sie deswegen nicht rausgeschmissen werden?

Sie lauert Owen täglich auf und versucht, ihn von Lydias Schuld zu überzeugen. Alex wirkt dadurch wie ein gruseliger Stalker. Schon in der ersten Staffel fiel ihr Drang dazu, Recht zu haben, negativ auf, nun wirkt es wie eine Besessenheit. Nachdem sie das FBI wieder einmal hinter sich gelassen hat, hat Alex wohl nichts Anderes mehr in ihrem Leben um das sie sich kümmern könnte. Owen ist hingegen schon einen Schritt weiter, schon in den Folgen zuvor hat man deutlich gemacht, dass er durch Lydias Abschied in ein Loch gefallen ist, nun ist er regelrecht suizidgefährdet. Die Mission in Deutschland, wo er sein Leben und das Leben seiner Rekruten aufs Spiel setzt, sowie Daniel, den Sohn einer ehemaligen Informantin, die verstorben ist, weil er sie nicht rechtzeitig aus dem Land holen konnte. All das sind Versuche Owens, seinem Leben und der Wahrheit über Lydias Verrat zu entkommen. Gerne hätte ich noch mehr von Owens Ringen gesehen. Am Ende kam die Einsicht mit Alex und ihrer Verbündeten Shelby zu arbeiten doch sehr schnell. Hier hätte man die Chance gehabt, Owen von einer anderen Seite zu sehen und den Mann, den die Zuseher von Anfang an verdächtig sehen sollten, sympathisch werden zu lassen. Die Chance hat man leider vertan.

Während Shelby und Alex also wieder ein Team sind, entzweien sich so ziemlich alle anderen Charaktere. Bei Harry und sein Zimmergenosse Sebastian kommt es zum gefühlt hundertsten Zerwürfnis und diesmal scheint es endgültig zu sein, Harry zieht in Leighs altes Zimmer ein. Ich vermisse Leigh immer noch, besonders nach der Information, sie wäre nach dem Ausstieg bei er CIA von der AIC rekrutiert worden. Ich hätte gerne gesehen wie das von statten gegangen ist und warum Leigh, die auch mich immer so wirkte, als hätte sie einen moralischen Kodex, überhaupt bei der AIC einsteigen würde. Auch der frisch vom FBI rekrutierte Léon und Dayana zerstreiten sich immer weiter. Léon verhindert den Mord in München und Dayana verrät ihn deswegen bei Lydia. Er soll also innerhalb von einer Woche "weg sein". Da er in der Zukunftshandlung noch lebt, wird sie ihn wohl nur aus der CIA schmeißen lassen.

In der Zukunftshandlung stellt sich Shelbys Vermutung aus Folge #2.09 Cleopatra als wahr heraus. Will, Ryan und ein unbekannter Terrorist verhören nach einem System die Geisel und wer bei drei AIC-Operationen anwesend war, wird kaltblütig ermordet. Ryan hat ein großes Problem damit und als es um Léon geht auch Will, denn dieser scheint jemanden, vermutlich Dayana, zu schützen. Der Terrorist will ihn dennoch umbringen, Ryan verhindert dies aber und als er im Gerangel die Oberhand verliert, rettet Will sein Leben, indem er den Terroristen tötet. Schließlich stößt Alex dazu und die drei beschließen die Geisel aus dem Gebäude zu bringen, dabei sind die Terroristen nun aber unter den Geiseln versteckt. Irgendwie, irgendwo habe ich wohl den Faden in der Zukunftshandlung verloren. Waren Ryan und Will doch keine Terroristen? Oder gibt es unter den Terroristen wieder eine geheime Gruppe, die irgendetwas Anderes will, als alle anderen?

Egal wie es bei den Terroristen nun ausschaut, ich freue mich, dass Raina von Will, Alex und Ryan befreit wurde. Ich hoffe man sieht die Zwillinge bald wieder gemeinsam und dass Nimah sich bei ihrer Schwester entschuldigen kann. Ich mochte es schon in der ersten Staffel nicht, wenn die beiden zerstritten waren. Es wird ganz interessant werden, wie sich die ganze Truppe mit den Geiseln unter denen sich Terroristen und AIC-Leute befinden, bei der Flucht aus dem Gebäude schlägt und ob es wirklich zur offenen Konfrontation zwischen den einzelnen Parteien kommen wird. Zum Abschluss möchte ich noch etwas Positives zur Folge anmerken. Die Musikauswahl war exzellent getroffen und hat sehr gut zu den Szenen gepasst.

Fazit

"Quantico" dümpelt irgendwie so dahin. Es werden zwar immer wieder Antworten enthüllt, jedoch sind die Fragen teilweise schon lange nicht mehr spannend. Im Großen und Ganzen zeigt sich diese Folge so wie zuletzt eher schwach und viel zu kompliziert. Vom Tiefpunkt von vorletzter Folge hat man sich halbwegs erholt, aber ein Aufwärtstrend ist dennoch nicht zu beobachten.

Sophie Marak - myFanbase

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