Bewertung

Review: #3.19 Erwachen

Foto: Caterina Scorsone, Private Practice - Copyright: 2010 ABC Studios
Caterina Scorsone, Private Practice
© 2010 ABC Studios

Diese Folge verging für mich wie im Flug, was wohl an der Erzählweise der einzelnen Charaktere liegen könnte und auch an dem frischen Wind, der mit reingebracht worden ist.

Die Neue

Mit Amelia Shepherd wurde endlich wieder ein bisschen frischer Wind reingebracht und sie ist ein Charakter, der mich schon nach den ersten paar Minuten ihres Auftauchens sehr angesprochen hat. Ihre quirlige und etwas freche Art sorgt nicht nur bei den Zuschauern für Freude. Auch Addison und Sam sind überrascht, Dereks Schwester zu sehen. Weniger erfreut war Amelias Mentorin Dr. Ginsberg. Für mich ist das alles ein wenig unverständlich. Ich konnte es nicht nachvollziehen, warum die Ärztin so sehr gegen den Vorschlag war, die Operation doch zu riskieren. Es mag ja sein, dass Ginsberg nicht überzeugt ist, dennoch hat sie meiner Ansicht nach die Pflicht, die Schützlinge als Lehrerin zu motivieren. Doch stattdessen wird man rausgeschmissen.

Daher ist es gut, dass die Neue Durchsetzungsvermögen hat und dem Anschein nach auch von ihrem Können überzeugt ist, ohne dabei arrogant zu wirken. Im Gegensatz zu Addison. Ich mag sie wirklich sehr gern, dennoch ihre Art wie sie sich im OP gegenüber ihrer ehemaligen Schwägerin benommen hat, grenzte beinahe schon an Überheblichkeit, was man von Addison nicht gewohnt ist. Ich denke, sie hat sich einfach auf den Schlips getreten gefühlt, nachdem Amelia ihr sagte, sie habe sich verändert, weil sie traurig ist. Ich bin wirklich froh, dass endlich mal das ausgesprochen wurde, was mir schon seit längerer Zeit durch den Kopf gegangen ist. Nämlich, dass Addison nicht mehr die ist, die man in Grey’s Anatomy kennen lernen durfte. Für mich ist die sonst so taffe Addison eher zeitweise zu einem Mauerblümchen dahin vegetiert, was schade ist. Hoffen wir einfach mal, dass sich die Situation zwischen Addison und Amelia wieder entspannt und wir uns auf Szenen mit den beiden wie zu ihrer Begrüßung freuen dürfen.

Sams Art gefiel mir da sehr viel besser. Anders als Addison, sprach er Amelia Mut und Vertrauen zu und diese hat es letztlich doch geschafft, Kayla Lindy wieder aufwachen zu lassen. Das ist ein Punkt, den ich an Sam mag. Zwar gerät auch er mal aus der Fassung, doch er schafft es dann immer noch, einen kühlen Kopf zu bewahren und positiv auf andere einzugehen. Das vermisse ich bei Addison zurzeit sehr. Zwar kann ich nicht behaupten, Vanessa zu mögen, doch ein wenig tat sie mir dann doch leid, als sie im OP komplett ignoriert wurde und dann noch feststellen musste, dass Sams Liebe zu ihr doch nicht so stark ist, wie sie glaubte und dadurch eher zweite Wahl ist.

Die Entmannung in Person?

Ich muss zugeben, ein Schmunzeln konnte ich mir dann doch nicht verkneifen, als Charlotte und Cooper im Seniorenheim waren und diese über Verhütung und deren Mittel informiert haben. Ein Paar, das sich in der Beziehung immer wieder gestritten hat und nun getrennt ist, soll Senioren über Verhütungsmittel aufklären, das hat schon einen amüsanten Touch. Dabei muss man auch sagen, dass Charlotte anscheinend überfordert war, was aber nicht schlimm war, da sie Cooper an ihrer Seite hat. Zwischen den beiden ist noch nicht alles ausgestanden. Wie man es wieder am Schluss der Folge mitbekommen hat, wollte Cooper nicht mit Charlotte etwas trinken gehen. Man kann ihn in der Sache schon verstehen, nachdem er Oscar gestand, dass es eigentlich seine Schuld gewesen sei, warum sich Charlotte und er getrennt haben. Das weiß aber Charlotte nicht und man kann nur noch hoffen, die beiden finden noch einmal zusammen. Im Grunde geben sie nämlich ein wunderbares Paar ab. Da freut es einen glatt, Sheldon als Charlottes seelischen Beistand zu sehen, der ihr Tipps gibt und sogar etwas mit ihr trinken geht.

Tipps möchte auch Oscar, der sich um seine Libido sorgt und erfahren muss, dass er Prostatakrebs hat. Im Gegenzug zu Charlotte versteht Cooper die Sorgen des Patienten viel besser, weil er selbst ein Mann ist und er bringt Oscar dazu, sich von Charlotte untersuchen zu lassen, die dann auch etwas mitfühlender ist.

Cooper bevorzugt da mehr die Männer, um ihnen sein Leid zu klagen und sich zu rechtfertigen. Auf mich wirkt er dann immer wie ein unbeholfenes Kind, das sich versucht zu erklären und sich eigentlich auch keiner Schuld bewusst ist. Da passt Fife ganz gut als Gegenpol rein. Immerhin ist der sich sicher, dass Naomi zu ihm zurückkommt, was ich mir selbst sehr für ihn wünsche, da ich die beiden als Paar sehr gern zusammen sehe und mir Naomi auf diese Weise sogar noch ein wenig sympathisch ist. Da steckt noch einiges an Potenzial darin.

Überraschendes Wiedersehen

Es musste ja so kommen, dass nachdem Addison Pete endlich gesagt hat, dass er im Schlaf "Ich liebe dich, Violet" gesagt hat, diese dann auch auftaucht. Der Chliffhanger war sehr gut gemacht, so gibt es genug Spekulationen darüber, wie Petes nächster Schritt aussehen wird und wie Addisons Reaktion sein wird, die Lucas schon so sehr in ihr Herz geschlossen hat und dies gegenüber Amelia auch schon zugegeben hat.

Fazit

Die Folge hat mir sehr gut gefallen, wofür man die Storylines und den neuen Charakter Amelia verantwortlich machen darf. Ein bisschen schade sind Addisons Alleingang im OP und ihre überhebliche Art, die zwei Punkte einbüßen müssen.

Daniela S. - myFanbase

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