Review: #1.09 Dell lernt zu kämpfen

Für mich ist es jetzt eine Weile her, dass ich die letzte "Private Practice"-Folge gesehen habe. Das war also das vorgezogene Staffelfinale und nach neun Episoden bin ich immer noch nicht so wirklich überzeugt von der Serie. Aber bei mir dauert es meist etwas länger und so hat das nicht wirklich was zu sagen. Trotzdem fehlt mir hier das gewisse Etwas, bisher ist kein Funke übergesprungen. Die Folge war jedoch recht ordentlich und zeigte nochmal zwei sehr emotionale Fälle.

It's like Rambo time... inside my testicles

Sehr genialer Spruch, bei dem Geoffrey fast ein wenig wie sein Bruder Mark klang. Wenn man "testicles" durch "pants" ersetzt, hat man eigentlich auch einen typischen Spruch von Todd aus "Scrubs". Wie auch immer, der Fall war zu Beginn nicht wirklich etwas Besonderes. Ein Paar, das schwanger werden will, bei dem aber mindestens einer der beiden nicht zeugungsfähig ist, hat es nun wirklich schon unzählige Male in Fernsehserien gegeben. Lediglich die Lösung des Problems war einzigartig, was wohl daran liegt, dass "Private Practice" eben auch eine Serie über Ärzte ist und dabei immer wieder die außergewöhnlichsten Fälle und neuesten medizinischen Praktiken zeigt.

Dabei fand ich es jedoch recht gelungen, dass ein Paar gewählt wurde, das der Zuschauer bereits aus einer vergangenen Folge kennt, so wirkte das Ganze weniger unpersönlich und man konnte viel schneller eine Verbindung aufbauen. Ich persönlich finde es immer schlimm, wenn innerhalb eines Paares einer der Partner (meistens die Frau...) so besessen von der Idee eines eigenen Kindes ist, dass der andere Partner seine Gefühle völlig zurückstellen muss, nur um dem anderen diesen Wunsch zu erfüllen. Deshalb war ich wahnsinnig erleichtert, als sowohl Cathleen als auch Geoffrey beide gleichzeitig sich darüber einig wurden, dass eine Samenspende nichts für sie ist. Die Operation war dann auch wirklich wahnsinnig bewegend und ich habe mich sehr mit den beiden gefreut. Auch Addisons "I think we just made a baby." konnte einem als Zuschauer nur ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Schöner Fall und schönes Ende.

Fight Club - Opa Edition

Interessant war auch der Fall um Dells Großvater. Mir war gleich klar, dass die beiden Opas nicht von Pflegern misshandelt wurden, das wäre auch eben zu offensichtlich gewesen, sondern sich selbst auf irgendeine Art und Weise verprügelten. Auf einen Opa-Fight Club wäre ich aber auch nicht gekommen. Ich fand die Idee ehrlich gesagt ein wenig absurd, aber nun gut. Wie der Fall sonst geregelt wurde, war auch wieder sehr emotional und die Worte von Dells Großvater haben auch mich berührt. Im Endeffekt haben sie auf jeden Fall dazu geführt, dass mal ein bisschen Leben in die verschiedenen Liebesleben unserer Doktoren gebracht wurde...

Nicht nur Dell lernt zu kämpfen...

Und so sehen wir am Ende einen wirklich komischen Moment, der mir persönlich etwas unangenehm war, in dem Dell Naomi endlich seine Liebe gesteht und sie küsst. So einen peinlich berührenden Kuss habe ich in einer Serie schon lange nicht mehr gesehen. Falls das von Naomis Seite Absicht war, gute schauspielerische Leistung, ansonsten hatte ich den Eindruck, dass den beiden Schauspielern ebenfalls nicht ganz wohl bei der Sache war. Besser war dann für mich, als kurz darauf auch Sam die Initiative ergriff. Die beiden haben wirklich eine gute Chemie und ich freue mich, dass sie es noch einmal versuchen werden. Hoffentlich klappt es diesmal. Denn wir haben schon genug Paare in "Private Practice", die nicht funktionieren.

So z.B. Violet und Cooper, bei denen ich seit dieser Folge den Eindruck habe, dass sie tatsächlich eines dieser Paare werden, das sich frühestens in einer oder zwei zweiteren Staffeln das erste Mal kriegen wird. Und dann gibt es da ja auch noch Charlotte, der man nun wirklich nicht gönnt, dass sie sich in einen Kerl verliebt, der eigentlich schon sein Leben lang an einer anderen interessiert ist. Und noch sieht es danach aus, als könnte es darauf hinauslaufen...

Was Pete und Addison anbetrifft, wird es bei denen wohl auch noch eine Weile dauern. Trotzdem war es schön, David Sutcliffe wieder in der Serie zu sehen. Das vorläufige Staffelfinale lässt ja darauf hoffen, dass er auch weiterhin mitspielen wird. Und wieder ist er irgendwie "der andere Mann", der die Hauptfigur der Serie davon abhält, mit dem Mann zusammen zu sein, den die Fans eigentlich an ihrer Seite sehen wollen. Ganz so anders als Christopher aus "Gilmore Girls" ist er dann also doch nicht. Immerhin scheint Pete zu erkennen, dass er nun auch ein wenig um Addison kämpfen muss. Ich finde es immer wieder interessant, wie Paare in Serien sich so sicher sind, dass sie nicht als Paar funktionieren, wenn sie es überhaupt noch nie als Paar probiert haben. Statt darüber zu sprechen, warum Pete nicht bei Addison aufgetaucht ist, als die beiden ein Date ausgemacht haben, wird sich einfach peinlich angeschwiegen und dann so getan, als wär man gut befreundet. Okay... Oder hab ich was verpasst? Wie auch immer, es nervt mich ein wenig und ich würde mir wünschen, dass da bald eine anständige Lösung gefunden wird. Nachdem ich jedoch schon jahrelang "Grey's Anatomy" gesehen habe, muss ich das leider bezweifeln...

Fazit

Die Folge war ganz anständig und hatte für ein vorgezogenes Staffelfinale auch ein ordentliches Ende. Wie lange ich diese Serie allerdings weiterverfolgen werde, bin ich mir nicht sicher. So wirklich angetan bin ich noch nicht... Das einzige Highlight für mich bisher ist Paul Adelstein, wegen dem ich sicher vorerst nicht aufgeben werde.

Nadine Watz - myFanbase

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