Review: #1.09 Sofia Lopez II
Sean hat sich mit seinem Verhalten in dieser Episode wahrlich keine Sympathiepunkte verschafft, zumal er erst kürzlich noch meinte, er habe keine Affäre mit Megan. Im Gegensatz zu ihm, scheint Julia sich wenigstens noch daran zu erinnern, dass Sean ihr Ehemann ist. Christian muss derweil erkennen, wie sehr Kimber ihn doch geliebt haben muss und wird durch sie in Gefahr gebracht.
Einsamkeit verbindet und ändert die Sichtweisen
In dieser Folge soll sich Sofia Lopez endlich der langersehnten Geschlechtsangleichung unterziehen. Verständlich, wenn sie dennoch ein paar Bedenken hat. Der Eingriff an sich ist nicht ohne und es ist auch ein sehr gewagter Schritt, welcher einfach gut überlegt sein will. Überraschenderweise war sich Sofia nach dem Abend mit Liz gar nicht mehr sicher, was die Operation betrifft. Mich hat es nicht wirklich überrascht, als Sofia verlauten ließ, sie wolle die Operation nicht mehr durchführen lassen. Vielmehr überraschte es mich, dass Liz es war, die die Patientin nochmals umstimmen konnte. Ich hätte mir auch ehrlich gesagt nicht vorstellen können, dass aus den beiden ein Paar wird. Dafür sind die beiden zu unterschiedlich und haben verschiedene, sexuelle Neigungen.
Sehr gut gefiel mir letztlich aber, als Sofia und Liz nochmal ein Gespräch führten, in dem deutlich wurde, wie einsam sich beide fühlten und dass es nur deswegen zu der gemeinsamen Nacht kam und diese nicht auf Leidenschaft basierte. Auch wenn Sofia und Liz kein Paar werden, kann ich mir dennoch eine sehr gute und innige Freundschaft zwischen den beiden vorstellen. Hoffentlich bekommen wir dann noch mehr solche Szenen zu sehen.
Gefährlicher Tausch
Bereits in meiner letzten Review schrieb ich, dass Kimber glaubt, sie habe Christians Herz erobert, nachdem sie mit einer Frau in dem Swinger Club schlief. Dass Christian ihr nicht deutlich sagt, dass die Gefühle nur einseitig sind, war klar. Doch es wäre besser gewesen, sofort reinen Tisch zu machen. Bei dem gemeinsamen Wohlfühltag merkte er recht schnell, wie anhänglich und besessen seine angebliche Freundin doch ist und da Christian nicht der Typ dafür ist, jemanden um sich zu haben, der anhänglich ist, ist er schnell genervt. Mich wundert es ja vor allem, wie er dies drei Monate aushalten konnte. Möglicherweise hat Christian sich dann anderweitig die Zeit vertrieben, ohne dass Kimber davon wusste. Wenn ich mir vorstelle, was sie am Ende mit ihm gemacht hat, kann ich Christians Handeln schon in gewisser Weise verstehen. Aber da gehe ich gleich noch genauer drauf ein.
Löblich ist es auf der einen Seite, als Christian nicht sofort auf den Handel mit seinem Kollegen Merril eingegangen ist. Dieser schlug vor, Christian könne seinen Lamborghini haben, wenn er im Tausch Kimber bekommt. Wobei es natürlich schon ein starkes Stück von Merril ist, so einen Handel überhaupt vorzuschlagen. Ein bisschen schade finde ich es, dass die beiden Männer so ein böses Spiel mit Kimber gespielt haben. Als der Deal zwischen Merril und Christian beschlossene Sache war, arbeiteten sie einen Plan aus, damit jeder das bekommt, was ihm versprochen wurde. Die erste Phase hieß: Vertrauen zu gewinnen. Bei dieser Szene hat man mal wieder sehr deutlich gemerkt, wie naiv Kimber ist und es war eigentlich schade mitzuerleben, wie Merril sich ihr Vertrauen erschlich, nachdem er meinte, sie habe etwas Besseres als Christian verdient. Denn man hätte meinen können, er meinte es ernst. Ich hätte mir sehr gewünscht, nach der Szene in Christians Wohnung, hätte Kimber bemerkt, dass dieser sie veralbert. Es war sehr offensichtlich, dass der "Notfall" im Krankenhaus nur ein Trick war. Ich hatte wirklich Mitleid mit Kimber, denn sie liebt ihn tatsächlich und somit ist nicht fair, sie so zu behandeln.
Dieses Mitleid verflüchtigte sich aber schnell wieder. Auch wenn man Christian für sein Verhalten gegenüber Kimber ohrfeigen könnte, so ist diese einfach zu weit gegangen. Nachdem ihr Merril nämlich klar machte, eingetauscht worden zu sein, konnte ich mir nicht vorstellen, Kimber würde die angebliche Beziehung einfach nur beenden wollen. Dafür war sie nach Merrils Geständnis einfach zu geschockt und wenn man bedenkt, wie sehr Kimber Christian liebt, rechnete ich doch mit einer deutlichen Aussprache.
Diese folgte auch in einer Art und Weise, die mir die Sprache verschlagen hat und mir deutlich vor Augen führte, wie besessen Kimber von dem Schönheitschirurgen ist. Ich bin sehr froh, dass Christian nichts weiter passiert ist und Kimber sich noch rechtzeitig besonnen hat. Zwar ging ich nicht davon aus, es würden irgendwelche SM-Spielchen stattfinden, nachdem Christian halb nackt und gefesselt auf dem Bett lag, doch habe ich auch nicht erwartet, dass er verletzt wird. Diese Besessenheit öffnete auch Christian selbst die Augen. Wahrscheinlich hat er sich in seiner Hilflosigkeit gewünscht, sich niemals auf die Blondie eingelassen zu haben. Jedoch nahm ich ihm nicht ab, er wäre noch nie verliebt gewesen. Vielmehr habe ich den Verdacht, er hat dies nur gesagt, um Kimber nicht noch weiter gegen sich aufzubringen. Man darf sicherlich darauf gespannt sein, ob nach diesem Vorfall ein weiteres Treffen zwischen den beiden stattfinden wird.
"Ich habe eine Affäre!"
Zu Seans Verhalten fällt mir bald nichts mehr ein, da man ihm einfach nichts mehr glauben kann. Zumindest ist das mein Eindruck. Noch in der letzten Folge wollte er seinen Praxiskollegen begreiflich machen, dass er keine Affäre mit Megan habe. Doch schon da konnte man ihm das nicht glauben. In dieser Episode gibt er nämlich genau das zu, was er zunächst abgestritten hat. Meine Vermutung ist ja die, dass Sean diese Affäre aus Angst zugegeben hat. Immerhin kam Matt gerade in dem Moment herein, als sein Vater mit Megan beschäftigt war. Jedoch sah die Szene auch für mich so aus, als wäre Sean nur seiner Arbeit als Arzt nachgegangen und nichts anderes. Das wusste aber Sean zu diesem Zeitpunkt noch nicht und er wusste nicht, was Matt von ihm wollte, als dieser versuchte seinen Vater auf dem Handy zu erreichen.
Anders als von Sean erwartet, wollte Matt den Unfall mit Cara beichten. Ich finde es toll, dass dieser Handlungsbogen mit der letzten Folge nicht einfach geendet ist, sondern Matt noch immer an der Sache zu knabbern hat und sich dazu entschloss, drüber zu sprechen. Dies könnte aber noch etwas dauern, da sein Vater ja mit der Affäre herausgeplatzt ist. Ganz sicher war ich mir allerdings auch nicht mehr, nachdem Matt anmerkte, man könne sich nicht selbst belügen und Gott würde alles sehen, was genau gemeint war.
Der darauffolgende Emotionsausbruch macht nicht nur deutlich, dass Matt seine Mutter Julia liebt, sondern auch, dass Sean eben doch kein Heiliger ist. Zudem erfährt man als Zuschauer, dass auch schon Seans Vater eine Affäre hatte und diesem gar nicht bewusst ist, wie ähnlich er seinem Vater letztlich ist. Mich schockierte Seans Anmaßung sehr. Weil ihm auch nicht bewusst ist, wie sehr er seinen Sohn mit seiner Offenbarung verletzt hat. Eigentlich würde es Sean ganz recht geschehen, wenn Matt seiner Mutter von der Affäre erzählt. Allerdings denke ich, er wird Julia diesen Schmerz nicht antun wollen.
Was Sean betrifft kommt es mir sowieso so vor, als habe er überhaupt keine Ahnung, was für ihn alles auf dem Spiel steht. Wobei man ironischer Weise sagen muss, dass er noch in der letzten Folge Angst vor den möglichen Konsequenzen hatte. Doch anscheinend fühlt er sich ziemlich sicher, was die Geheimhaltung seiner Affäre betrifft. Immerhin sicherte er Megan nun zu, ihr bei der Bekämpfung ihrer erneuten Krebserkrankung beizustehen. Da frage ich mich wirklich, wie Julia das sehen würde. Vielleicht erfahren wir deren Reaktion bald.
Ende einer Freundschaft?
Man sagt immer, an Gerüchten ist ein Funken Wahrheit und dieser Funke brachte Julia ins Wanken. Schon in einer der letzten Folge war ich mir nicht sicher, ob Jude tatsächlich ein Personaltrainer ist, der gut verdient und wenn ich ehrlich bin, habe ich noch immer meine Zweifel daran. Ebenso ist Julias Verhalten verständlich, nachdem sie darüber in Kenntnis gesetzt wurde, welche Dienste Jude noch anbietet. Natürlich hegt sie da den Verdacht, auch nur eine Geldeinnahmequelle zu sein und das ist wahrlich kein Kompliment für ihr Aussehen.
Dass ihr dies von Suzanne offenbart wird, mit der sich Julia nicht gut versteht, ist dabei zweitrangig. Ich kann sehr gut verstehen, wenn sie sich betrogen fühlt. Meiner Meinung nach hätte Jude gleich ein Geständnis ablegen können, als herauskam, dass er ebenfalls in diesen Swinger Club geht. Man könnte jetzt zwar meinen, Julia hätte es somit klar sein müssen, jedoch finde ich es auch besser, wenn man die Wahrheit von demjenigen selbst erfährt, den es auch betrifft.
Dennoch kann man auch Judes Sichtweise verstehen. Wirklich Unrecht hat er nicht, als er meinte, Julia wolle nicht nur als Hausfrau gesehen werden, sondern auch als jemand, der sein Leben trotz Kinder verändern kann. Trotz des Streits der beiden gehe ich mal davon aus, dass der Kontakt weiterhin bestehen bleiben wird, wenn dieser auch zunächst etwas verhalten sein könnte.
Fazit
Bei dieser Episode stand das Gewissen im Vordergrund. Dieses ist bei allen Protagonisten vorhanden, jedoch scheint Sean nicht viel darauf zu geben und man bekam das Gefühl, seine Ehe und Julia seien ihm völlig egal. Dieser Eindruck könnte weiterhin Spannung bieten. Spannend bleibt auch das Verhältnis zwischen Julia und Jude, die nun mit dem Wissen leben muss, dass ihr Kumpel anderen seine sexuellen Dienste angeboten hat.
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Sofia Lopez IIErstausstrahlung (US): 23.09.2003
Erstausstrahlung (DE): 31.10.2004
Regie: Nelson McCormick
Drehbuch: Sean Jablonski
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