Bewertung

Review: #2.12 Unsere Kinder und wir

In #2.12 werden wieder ein paar interessante Themen eingebracht. Jedoch kommt die Folge nicht von Beginn weg vom Fleck. Interessant ist jedoch zu sehen, welche Ideen so in den Köpfen der Autoren umhergeistern. Immer wieder wird etwas Neues zu den Charakteren aus dem Hut gezaubert und ist dabei überraschend.

Croctopus in 3D versus französische Liebesschnulze

Richtig gefreut hat es mich ja, dass Alex mal wieder Trägerin der Storyline bei den Dunphys wurde. Sehr oft kam dies bislang ja nicht vor. Anfangs wusste man aber wirklich nicht, dass dieser Part noch eine sehr gelungene Wendung einnimmt. Ich fand die Versuche, die zugegeben lustig streberhafte Alex vom Lernen zu unterbrechen, nicht besonders witzig. Bis auf den Moment, als sie so desinteressiert auf dem Trampolin herumhüpft. Es lahmt anfangs etwas bezüglich Tempo, Spritzigkeit und Witz. Doch als dann Alex eröffnet, nur als Zweitbeste im Test abgeschnitten zu haben, und das beste aus ihren Erbanlagen anzugehen, kommen die amüsanten Momente auf und die Story in Schwung.

Es ist wirklich lustig zu sehen, wie sich die Dunphy-Eltern hinterfragen, wie intelligent sie eigentlich wirklich sind. Natürlich müssen dann ausgerechnet im Kino die Eltern von Sanjay aufkreuzen, jener die vor Alex am besten im Test abgeschnitten hatte. Claire verhält sich da besonders amüsant, als sie plötzlich Phil dazu drängt den öden Franzosen-Film zu gucken. Der muss aber auch wirklich mies ausgefallen sein, wenn Claire sich nur noch an den Trailer eines anderen Filmes zuvor erinnern konnte. Abgerundet wird das Ganze mit einem Unentschieden. Sanjays Eltern haben Probleme mit dem Kartenlesegerät und Phil & Claire laufen gegen die Tür, die sie für den Ausgang halten. Herrlich. Besonders amüsant war noch Phil, der sich dann doch zwischendrin in den Monsterfilm in 3D verdrückte. Er machte mir bewusst, wie albern man sich eigentlich mit ner 3D-Brille verhalten könnte, ohne dass der Gegenüber eigentlich deswegen sauer sein dürfte...

Das langweilige Ehepaar

Jay ist mit seiner Art gerade heraus, was mir gut gefällt und eigentlich der richtige Weg ist. Muss aber gestehen, dass Stephanie und Mike Hoffman nicht öde auf mich wirkten, sondern sehr angenehme Personen sind. In dem Punkt konnte ich nicht verstehen, was Jay für ein Problem mit diesen Leuten hat. Gloria hat dann auch ziemlich den Vogel abgeschossen. Von Jay erwartet sie, dass er sie in ihren Vorhaben unterstützt und nicht blöd dastehen lässt. Aber selbst lädt sie das Ehepaar einfach mal so ein. Hier ist deutlich eine Kommunikationslücke für den Schlamassel verantwortlich. Manny spielt in diesem Nebenpart nur eine untergeordnete Rolle diesmal.

Die Hoffmans brachten mich aber in Bezug auf Manny auf die Idee, dass sie durchaus als gute Möglichkeit dienen könnten, sodass Gloria & Jay mehr Zeit alleine miteinander finden. Sie bieten auch diesmal an, Manny mal zu sich zu nehmen. Wollte Jay nicht öfter mal mit seiner Gloria alleine sein? Mmmhh. Jedenfalls nimmt die Story noch eine lustige Abbiegung vor, da Gloria mittels Trick die Hoffmans vom raschen Abgang abbringt. Gerührt von dem super Geschenk dieser Eheleute greift Gloria auf ein effektives Mittel - der Notlüge - zurück. Von hier auf da erklärt sie ihren Liebling Jay von der Demenz betroffen. Und da darauf Manny indirekt von Jays Golfsituation berichtet, was völlig zweideutig rüberkommt, und Jay noch das tropfende Glas überreicht, ist der Klamauk perfekt. Die Reaktionen und die Mimik der Hoffmans stellen den Höhepunkt dar. Gelungene Story.

Insgesamt fällt auf, wie die Storylines diesmal alle getrennt voneinander ablaufen. Ein kleiner Zusammenhang wird zwar bei Mitch und Jay am Ende hingebogen, aber im Vergleich zu anderen Episoden ist das kaum der Rede wert.

Ist Bobby Mitchells Sohn?

Es gibt Storys, in denen einem das Lachen im Hals stecken bleibt. Man weiß da nicht, ist es jetzt eine fiese Begebenheit oder eine lustige. Genau das trifft auf die Situation bei Mitch und Cam zu. Die stehlende Lily ist eine komische Sache, hier lacht man ohne schlechtes Gewissen. Doch bezüglich der Sache mit Bobby verhält es sich anders. Erst dachte ich wirklich, dass die Autoren eine große Überraschung für Mitch/Cam und den Zuschauer bieten. Es hätte mir sehr gut gefallen, wenn Mitch einen Sohn hat, von dem er bislang nichts wusste. Da steckt immenses Potential drin und Mitchell nimmt man es auch ab, dass er sich einst auch mit Frauen vergnügte. Cam dagegen nicht, was auch hier deutlich wird, als er sämtliche Musical-Darstellerinnen etc. aufzählt. Bei Mitch scheint es letztendlich auch nur mit Tracy einen einmaligen Uferwechsel gegeben zu haben.

Zurück zu Bobby: Er stellt sich nicht als Sohn von Mitch heraus, sondern wird von den Machern im zugegeben gelungenen Twist als neuer Ehemann Tracys präsentiert. Eine Sache, die ich wirklich nicht bedacht habe, obwohl es doch eigentlich nahe gelegen hätte. Kleinwüchsige Menschen gibt es und Bobby machte wirklich einen herzig sympathischen Eindruck von Beginn weg. Tracy übrigens auch, die charakterlich sehr sensibel zur Geltung gebracht wurde. Dennoch muss ich mich in der Szene, als Cam/Mitch dem Bobby das Geschenk überreichen, als "schuldig" bekennen. Es ist wirklich grenzwertiger Humor, der hier geboten wird. Doch die Aufschrift auf dem Geschenk, der nachfragende Bobby, die verdutzten Blicke und der trampelig-nervöse Cam, sind gelungen inszeniert und man kann sich den Lacher hier einfach nicht verkneifen, er bleibt jedoch wie erwähnt im Hals stecken. Ganz einfach, weil ich es nicht gerne sehe, wenn über körperlich oder geistig benachteiligte Leute Witze gemacht wird. Diese Sorte Humor empfinde ich als respektlos. Hier zeigt sich, dass "Modern Family" durchaus provokativ ist und teils mit einem zwinkernden Auge betrachtet werden sollte.

Fazit

Auch wenn es etwas dauert, nimmt die Episode schön an Fahrt und witzigen Momenten auf. Die Dunphy-bin-ich-klug-oder-nicht-so-Story überzeugt im letzten Drittel total. Genauso Jay/Gloria/Manny und die Hoffmans. Lediglich bei Mitch/Cam geht es im Bezug auf die Bobby-Situation sehr grenzwertig, dennoch unbestritten humorvoll zu.

Samuel W. - myFanbase

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