Bewertung

Review: #9.01 Inzest

Foto: Cobie Smulders, Josh Radnor & Alyson Hannigan, How I Met Your Mother - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Cobie Smulders, Josh Radnor & Alyson Hannigan, How I Met Your Mother
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Da ist sie nun also, die letzte Staffel von "How I Met Your Mother" und nachdem man sich lange Zeit durchaus ärgerte, dass es bezüglich der Mutter einfach keine wirklichen Fortschritte gab, gibt es jetzt endlich kein Entrinnen mehr. Allein dadurch bekommt die Serie wieder einen Wert, der mehr ist als pure Vorfreude. Eigentlich seltsam, denn bei einer letzten Staffel einer Serie müsste man eigentlich etwas traurig sein, ich bin aber eher erleichtert. Der Staffelauftakt macht aber deutlich, dass sich die Erleichterung durchaus noch umschlagen könnte und man am Ende der Staffel doch trauert, dass dies die letzte der Serie ist.

The Ringbear(er)

Ich bin schon immer ein Fan von Barney und Robin gewesen, weil diese Beziehung gerade in der letzten Staffel eine deutliche Entwicklung bei Barney vollzogen hat, die ich gut gelungen fand. Außerdem lieferte Barney wahnsinnig romantische Momente, die selbst Teds Romantik in den Schatten stellen (weil man es bei ihm nie anders erwartet). Trotzdem war ich gegen Ende der letzten Staffel sehr genervt, dass man immer wieder Geschichten gefunden hat, die Differenzen zwischen Barney und Robin aufzeigten und man sich irgendwie sinnlos im Kreis drehte und die die Hochzeit ständig in Frage stellte. Dass man bei diesem Auftakt mit einer möglichen Blutsverwandtschaft erneut in die Kerbe schlägt, hat mir übel aufgestoßen, doch glücklicherweise hat die eigentlich blöde Grundidee hier ihren Zweck voll und ganz erfüllt.

Barney und Robin waren herrlich zusammen und das nicht nur wegen grandioser Anspielungen wie der zu "Game of Thrones". Die Sprüche, die Reaktionen passten einfach allesamt wie die Faust aufs Auge und dann hatte diese Storyline einen der größten Liebesbeweise der Serie zu bieten. Barney lässt sein berühmtes "Wait for it" weg und erklärt wie selbstverständlich "I've got you, I don't have to wait for it anymore." Das war für mich das Highlight der Episode und vielleicht sogar neben dem grandiosen Antrag der beste Moment für das Paar. Und man darf von dem Paar sicherlich noch viel erwarten. Anspielungen beispielsweise zum Ringträger machen Lust auf mehr.

"Someone is gonna ruin this wedding."

In Erwartung der Hochzeit, die hoffentlich in nicht all zu ferner Zukunft liegt, gibt es aber auch diverse Stolpersteine, die dafür sorgen könnten, dass die Hochzeit ein Reinfall wird. Auch das erzeugt hinreichend Spannung für eine Comedyserie, selbst wenn schon klar ist, dass Ted derjenige sein wird, der einen Strich durch die Rechnung macht und dies sehr viel mit Robins Medaillon zu tun hat, welches Ted offenbar bei Stella ausfindig gemacht hat. Ich weiß noch nicht, ob ich es gut finde, dass Ted wieder dazwischen funken wird, aber da noch nicht wirklich klar ist, was passieren wird, will ich jetzt nicht ins Negative spekulieren. Ich hoffe, dass es letztlich dann doch mehr mit der Mutter zu tun hat und das Ruinieren der Hochzeit eigentlich auf positive Weise passiert. Hier muss man abwarten, aber diese Episode hat auch in Bezug auf die anderen Storylines und viele unbekannte Informationen zwischen den Freunden den Grundstein gelegt, um noch viele Überraschungen bieten zu können.

"Just click on options"

Schon im Vorfeld läuft nicht wirklich alles optimal. So ist Marshall zum Beispiel noch weit entfernt davon, der Hochzeit überhaupt beiwohnen zu können, weil sein Entschluss hinter dem Rücken von Lily dazu führt, dass er aus dem Flugzeug geschmissen wird. Der Teil war ein wenig zu albern, auch wenn jedem, der schon mal versucht hat, seiner Mutter per Telefon zu erklären, was sie am Computer machen solle, diese Situation inklusive der Frustration bekannt sein sollte. Dass seine in Mitleidenschaft gezogene Banknachbarin die Retourkutsche fährt, war dann wirklich witzig. Auch die Bilder von Marshall und seinem Sohn waren gelungen. Nur mit der Auflösung war ich dann überhaupt nicht einverstanden. Das war mir einfach zu plump und unrealistisch zufällig, wenn man bedenkt, dass es einen entscheidenden Einfluss auf Marshall und Lily hat, ob sie per Zufall von Marshalls Entschluss erfährt, nicht nach Italien zu gehen. Dabei wäre eine andere Lösung, zum Beispiel dass sich zufällig nur ein Bearbeiten-Fenster öffnet, wo man löschen kann, einfach möglich gewesen. Mir hat das die Story irgendwie vermiest, weil man doch mitgelitten hatte.

"I thought you could use a cookie, than I thought you could use a joke. I should have stopped with the cookie."

Die eigentlich unwesentlichste Storyline war die wichtigste, denn Lily flüchtet aus Teds Auto und fährt Zug, wo sie die Mutter kennen lernt, Teds spätere Freundin. Endlich haben wir nicht nur ein Gesicht sondern auch eine Attitüde der zentralen Figur der Serie, um die so lange Zeit ein Geheimnis gemacht wurde. Acht Jahre lang mussten wir warten und nun gibt es endlich die Einführung. Ich muss ehrlich sagen, dass ich am Ende der letzten Staffel nicht so wirklich glücklich war, als ich die Mutter gesehen habe. Die Skepsis ist allerdings innerhalb von wenigen Minuten verflogen. Die Autoren und vor allem Cristin Milioti haben es innerhalb kürzester Zeit geschafft, mich wahrlich zu verzaubern. Die Mutter wirkte sofort sympathisch, wie sie versuchte, Lily aufzumuntern. Die Sprüche funktionierten durch eine Leichtigkeit in der Darstellung, die gar nicht bemerken ließ, welch ein Druck eigentlich auf allen gelastet haben muss, weil diese Szenen im Zug von allen Fans der Serie mit großer Spannung erwartet wurden. Meine Sorgen sind im Nu verflogen. Ich kann mir die Mutter sofort sowohl an Teds Seite als auch generell in der Clique gut vorstellen und gehe nun sehr hoffnungsvoll an die gesamte Staffel, weil die Mutter für mich nun in allen Belangen, also sowohl storytechnisch als auch gruppendynamisch und für sich allein, ein positiver Faktor für diese Staffel darstellen wird. Eine perfekte Einführung, die Lust auf mehr macht und direkt schon die Frage aufwirft, wo das Problem gewesen wäre, die Mutter schon drei Jahre früher vorzustellen und zu integrieren.

Fazit

Der Staffelauftakt macht richtig Lust auf diese letzte Staffel, was neben Robin und Barney besonders an einer tollen Cristin Milioti liegt, die mir sofort ans Herz gewachsen ist. Kleinere Mängel und die Hoffnung, dass es noch viel besser in dieser Staffel werden kann, führen zu sieben Punkten. Nach häufigeren Enttäuschungen in den letzten Jahren und großen Erwartungen an den Auftakt sind das aber gefühlte neun Punkte.

Emil Groth - myFanbase

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