Bewertung

Review: #9.02 Ein netter Kerl

Foto: Neil Patrick Harris & Cobie Smulders, How I Met Your Mother - Copyright: 2013-2014 Twentieth Century Fox Film Home Entertainment LLC. All rights reserved.
Neil Patrick Harris & Cobie Smulders, How I Met Your Mother
© 2013-2014 Twentieth Century Fox Film Home Entertainment LLC. All rights reserved.

Im Gegensatz zum Staffelauftakt, der mich doch überzeugt hat, war die zweite Folge der nun allerletzten "How I Met Your Mother"-Staffel eher lahm. Man hatte irgendwie das Gefühl, dass die Handlung auf der Stelle trat, obwohl das gar nicht der Fall war, und gleichzeitig konnten die humoristischen Elemente auch nicht gänzlich überzeugen.

"And now the true tale of the Stinson curse: For the next 200 years every male member of the Stinson family was afflicted by the gipsie's curse. That is until my brother James met his husband Tom. The day they got married they lifted the curse forever."

Diese Geschichte leitete den Handlungsstrang rund um Barneys Bruder James ein, dessen Ehe in die Brüche gegangen ist - etwas, das angesichts der Tatsache, dass Barney nur durch James überhaupt anfing, an die große Liebe zu glauben, ein großer Schock war. Mich störten an diesem Handlungsstrang einige Dinge: Erstens wurde bisher kein einziges Mal thematisiert, dass es James' Ehe war, die Barney an die Liebe glauben ließ. So nervig die beleidigte Lily bei diesem Thema war (was sollte ihr ständiges Gequängel eigentlich? Auch wenn ihr Pakt mit Linus lustig anzusehen war, so frage ich mich, seit wann Lily es nicht einmal fünf Minuten ohne Marshall aushält und wieso sie keine Hochzeitsvorbereitungen ohne ihn aushält. Es ist ja nicht so, als sei sie frisch getrennt...), so sehr konnte ich sie aber auch verstehen. Denn dass Barney von der Liebe von Lily und Marshall von ganzem Herzen überzeugt ist, wissen wir spätestens seit Marshalls "Junggesellenabschied. Davon abgesehen fand ich die falschen Geschichtsflashbacks auch nicht so lustig, da haben wir definitiv schon Besseres von Barney erleben dürfen. Mit der Ankündigung von James' Trennung bekam Robin sofort Angst, Barney könnte nun kalte Füße bekommen. So großartig ihre Reaktion James gegenüber auch war – ihr "Can i just say five things? WHAT IS THE MATTER WITH – sorry six - YOU?" war wirklich herrlich mit anzusehen - so muss ich doch James Recht geben und mich fragen, ob Robin ihre und Barneys Beziehung tatsächlich für so fragil hält. Doch zum Glück hatte dieser Handlungsstrang eine schöne Botschaft, denn nachdem Barney von der bevorstehenden Scheidung seines Bruders erfährt, macht er keineswegs einen Rückzieher Robin gegenüber, sondern erklärt ihr, seinen Bruder nicht mehr zum Beweis wahrer Liebe zu benötigen, da er nun Robin dafür habe. Diese Schlusssequenz entschädigte für den etwas lahmen Handlungsstrang und zeigte ein weiteres Mal, was für ein starkes Paar die beiden mittlerweile geworden sind.

"I'm not some miserable lonely person. Tell him, Lily." -" It's a tough weekend for him. We're here for a wedding. And he used to date the bride. And he's the best man."

"One year ago I made a promise to myself right at this table." - "What was the promise?" - "I'm coming back and I'm bringing you." - "One year ago you haven't even met me." - "No, but I knew I would."

Diese Endszene entschädigte mich für eine ansonsten ziemlich anstrengende Storyline rund um Ted und seine Einsamkeit. Dabei hat mich überhaupt nicht Ted selbst gestört, der sich meiner Meinung nach wirklich souverän und stark präsentiert hat. Gestört haben eher die betrunkene Lily und der in meinen Augen überhaupt nicht witzige Concierge, der die ganze Zeit nichts Besseres zu tun hatte, als Ted für seinen Single-Status zu bemitleiden. Spätestens nach seiner fünften Anspielung hätte er sich von mir wahrscheinlich eine gefangen, weshalb ich erst recht Teds Tapferkeit bewundere. Angesichts der Tatsache, dass dieses Wochenende für Ted wirklich nicht leicht ist, stört mich Lilys Gejammere noch mehr, denn im Gegensatz zu Ted hat sie eigentlich nicht viel, worüber sie sich beschweren kann.

In den letzten drei Minuten bekommen wir dann noch eine wunderschöne Flash Forward-Szene zu sehen, in der Ted das erste Mal gemeinsam mit der Mutter präsentiert wird. In dieser kurzen Szene bekam man einen kleinen Einblick in ihre Beziehung und man wird nicht enttäuscht. Die Mutter zeigt sich von ihrer niedlichen und lustigen Seite und beweist mit ihrer Einschätzung des Ted vor einem Jahr, wie gut sie ihren zukünftigen Ehemann schon kennt. Und auch Ted merkt man sein Glück und seine Seligkeit an und man gönnt es ihm von ganzem Herzen. Die Szene war außerdem sehr süß dargestellt, da man sie geschickt mit der Gegenwart kombiniert, in der Ted noch alleine am Tisch sitzt und sich dann also vornimmt, im nächsten Jahr seine Zukünftige an diesen Tisch zu bringen. Diese Idee ist auch mal wieder typisch Ted und zeigt, dass er seinen Traum und seinen Glauben nicht aufgegeben hat. Endlich ist dieser Traum auch in Reichweite und man kann es als Zuschauer kaum erwarten, dass Ted und die Mutter endlich aufeinander treffen. Auch wenn dies wohl noch ein kleines bisschen dauern wird.

"When you believe in people, people come through."

Mit Abstand am Nervigsten war für mich persönlich der Handlungsstrang rund um Marshall und das verpasste Flugzeug. Nett war zwar die Umbenennung des Mietwagens in die Klasse "monstrosity" und auch Marshalls Gebete, die durch den zunächst langsam wirkenden Mitarbeiter Herm erhört wurden, waren lustig. Seine Konkurrentin im Kampf um einen Mietwagen fand ich dahingegen überhaupt nicht so lustig wie offenbar die Autoren und einzig positiv überrascht hat mich hier, dass sie letzten Endes dann tatsächlich zurückgekehrt ist und mit Marshall gemeinsam nach New York fährt. Insgesamt war dieser Handlungsstrang also meiner Meinung nach relativ überflüssig und nahm viel zu viel Screentime ein. Allerdings hatte er immerhin eine schöne Botschaft, denn Marshalls Grundvertrauen in die Menschheit wurde nicht erschüttert und es wurde gezeigt, dass es sich eben manchmal lohnt, dieses Vertrauen zu haben und an das Gute in den Menschen zu glauben. Diese durchaus interessante Grunddiskussion darüber, wie viel Vertrauen in welchen Situationen angebracht ist, hätte man meiner Ansicht nach aber definitiv interessanter gestalten können.

Fazit

Die Folge konnte mich nicht richtig fesseln, wobei ich gar nicht mal genau sagen kann, woran es lag. Vielleicht ist es doch etwas gewagt, eine ganze Staffel nur an einem Hochzeitswochenende spielen zu lassen, da dies natürlich auf Kosten der Handlung gehen wird. Aber vielleicht bekommen wir ja in der nächsten Folge wieder etwas mehr Tempo zu spüren - und noch dazu so schöne Szenen mit Ted und der Mutter, dann bin ich wieder ausgesöhnt.

Klara G. - myFanbase

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