Bewertung

Review: #9.10 Der Kreis schließt sich

Zwar ist der Drama-Anteil beziehungsweise die Todesrate immer noch eine Spur zu hoch für mich, doch ich kann nicht leugnen, dass diese Episode wieder wunderbar mit den Emotionen gespielt hat. Am Ende saß ich einfach nur gebannt vor dem Bildschirm und im Endeffekt ist es genau das, was "Grey's Anatomy" für mich ausmacht.

Für Bailey ist es letztlich sicherlich noch einer der schönsten Tage in ihrem Leben, da sie ihre Zweifel überwunden und Ben geheiratet hat, aber für Webber dürfte wohl das Gegenteil der Fall sein. Adele ist seit Anbeginn der Serie mit dabei und scheinbar fanden die Autoren die Zeit passend, um diesen Charakter das Zeitliche segnen zu lassen. Es ist wirklich so, als wollten sie noch ein Stück tiefer in der Wunde bohren, denn Adele an Alzheimer erkranken zu lassen, der selben Krankheit wie Ellis Grey's, die ja bekanntlich eine Affäre mit Webber hatte, war schon grausam genug. Und dennoch haben mich die Szenen gepackt und Leah bekam endlich die Möglichkeit, sich vielschichtiger zu zeigen und nicht nur als Alex' Betthüpferl auf sich aufmerksam zu machen. Es war auf jeden Fall bewegend, als sie Webbers Hand hielt, nachdem es zunächst so schien, als wäre Adele über dem Berg. Doch dieser Moment konnte nicht an die Intensität der beiden Schlussszenen heranreichen. Merediths Realisieren, dass Adele dennoch gestorben ist, wofür Webber nicht mal etwas sagen musste, ging unter die Haut. Dazu der Anblick von Baileys Hochzeitstanz. Bitter-süßer hätte das alles gar nicht ausfallen können. Webbers Erinnerung an seinen Hochzeitstanz hat dem Ganzen dann noch die Krone daraufgesetzt.

Ben scheint bisher alles richtig zu machen und kann Bailey ihre Zweifel nehmen. Bei dem gemeinsamen Gespräch wurde auch so richtig deutlich, was Bailey die ganze über Zeit belastet hat. Sie war schon immer sehr engagiert in ihrem Beruf und hat wegen ihrer ersten Ehe Grund genug zu hinterfragen, ob sie dadurch nicht ihre Beziehungen gefährdet, doch Ben hat vollkommen Recht damit, die wenige Zeit, die sie gemeinsam haben, auch vollends zu nutzen.

Bei Owen und Cristina gab es zugleich eine interessante, wie auch eine fragwürdige Entwicklung, auf deren Verlauf ich noch sehr gespannt bin. Es lässt sich definitiv sagen, dass die beiden zu früh geheiratet haben, denn die ganzen Probleme, die rund um Familienplanung und Co. entstanden sind, nahmen erst nach dem Jawort solch gravierenden Züge an. Die Metapher mit der Box fasst das perfekt zusammen und es gefällt mir sehr gut, dass Owen das auf diese Weise eingesehen hat. Was ich allerdings für fraglich halte, ist, dass jetzt wieder alles besser wird. Die Ehe hat durchaus vieles zerstört, aber mit einer Scheidung werden doch nicht gleich alle Probleme gelöst. Die Zukunft bleibt also nach wie vor ungewiss, weil die zwei immer noch herausfinden müssen, in welche Richtung sie sich bewegen wollen. Es hat aber definitiv seinen Reizm, den beiden weiter die Daumen zu drücken, da ich es noch in keiner Serie gesehen habe, dass sich ein Paar scheiden lässt und dennoch zusammenbleibt.

Auch Callie und Arizona gehen aufeinander zu. Arizona sieht ein, dass es in den letzten Monaten nicht einfach war, mit ihr umzugehen. Sie arbeitet an sich und an der Beziehung zu Callie. Und nur am Rande, ich konnte mich herrlich über das kurze Gespräch zwischen Callie und Derek amüsieren. Deren Freundschaft gefällt mir schon seit Beginn der Staffel und hoffentlich bauen die Autoren diese noch weiter aus, vor allem da die beide der Verlust von Mark irgendwie verbindet.

Zwar musste ich schon schmunzeln, als Alex und Jo ihren Streit an der Rezeption vorgetäuscht haben, doch alles in allem hat sich hier nicht viel verändert und ich fühle mich nach wie vor nicht angesprochen. Jackson und Stephanie lassen mich auch nicht gerade Luftsprünge machen, will ich Jackson doch letztlich mit April sehen, selbst wenn sie ihn gerade nicht verdient.

Lukas Ostrowski - myFanbase

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