Bewertung

Review: #5.11 Wünsch dir was

Die Winterpause ist vorbei und "Grey's Anatomy" überrascht nicht nur mit Izzies Geständnis an Alex, sondern bringt Mark und Callie erneut zusammen, um sich gegen die Interns zu stellen, die ihnen den Kopf verdrehen. Überraschend, aber vielleicht Richtungweisend ist vor allem Derek, der für Cristina an Meredith' Seite einspringt.

Liebe vs. Freundschaft

Die letzten vier Jahre gab es nur eine einzige Konstante in Meredith' Leben und das war Cristina. Bei jedem ihrer Nervenzusammenbrüche, stand Cristina ihrer Freundin bei, sie holte sie aus den Tiefen ihrer Gefühle und gab ihr als beste Freundin das Gefühl, geliebt und gebraucht zu werden. Durch den Streit der beiden, der für mich schon wieder so lange her ist, dass ich wirklich erst einmal nachlesen musste, worum es denn wirklich ging, hat diese Freundschaft einen riesigen Knacks bekommen, den zumindest Cristina sehr ernst nimmt, so dass die beiden sich nun vollkommen aus dem Weg gehen und kein Wort miteinander sprechen.

Und obwohl Meredith sich entschuldigt hatte, ist das Verständnis für Cristina da, nicht zuletzt, da Meredith' Entschuldigung nicht von Herzen kam, sondern "einfach erledigt wurde". Auch wenn man sich fragt, wie eine solch solide Freundschaft plötzlich einen solchen Knacks bekommen kann, finde ich es vollkommen nachvollziehbar. Mal abgesehen von der Meredith-Show, die wir nun schon seit über vier Jahren verfolgen dürfen, bei der sich die Welt scheinbar nur um Meredith dreht, hat Sadie in dieser Episode noch einmal klar gemacht, dass Meredith immer so reagiert. Auch Sadie und Meredith waren einmal die besten und engsten Freundinnen, bis Meredith sie auf einmal nicht mehr an sich heran ließ und sie aus ihrem Leben ausschloss – neben der Ansprache von Sadie, die den Charakter endlich mal ein wenig mehr Profil gab und sie vor allem sympathischer machte, war diese Geschichte vollkommen nachvollziehbar, wenn man sich an die Handlungen der letzten Staffeln erinnert.

Doch auch wenn die Freundschaft von Cristina und Meredith einen extremen Bruch bekommen hat, scheint sich das auf Meredith' Liebesleben nur positiv auszuwirken. Sie und Derek sind so glücklich, wie nie zuvor. Er bietet sich sogar an, mit ihr völlig sinnlos durch die Wohnung zu tanzen, damit sie auf andere Gedanken kommt. Traumhaft, auch wenn ich nie ein Fan der beiden gewesen bin, hier muss ich zugeben, dass die Szene(n) wirklich süß waren.

Ich muss den Serienmachern hier ein Kompliment aussprechen. Selten habe ich es erlebt, dass die Charaktere nicht langweilig geworden sind, nachdem sich "das Serienpaar" zusammen gefunden hat. Hier hat man Meredith früh genug eine Storyline gegeben, die genauso spannend und gefühlsgeladen ist, wie ihre On-and-Off-Beziehung mit Derek. Ich habe demnach Hoffnung, dass wir Derek und Meredith noch einige Zeit so glücklich sehen werden und man die beiden nicht wieder durch eine sinnlose Aktion trennt, wie man es aus so vielen anderen Serien zu genüge kennt.

It’s more like a one-step-program!

Wenn es eine gute Sache gab, die die vierte Staffel hervor gebracht hat, dann war es definitiv das Pairing Callie und Mark. Jede einzelne Szene mit den beiden markiert ein Highlight in der jeweiligen Episode für mich. Die beiden haben eine wunderbare Chemie und eine erfrischend einfache Freundschaft, die mich immer wieder zum schmunzelnd bringt.

Auch Mark und Lexie, von denen wir momentan noch viel zu wenig sehen, gefallen mir auch immer mehr, wobei ich jetzt schon ein wenig Angst vor der Konfrontation mit Derek habe, wenn er demnächst heraus finden wird, dass ihm sein bester Freund (erneut) in den Rücken gefallen ist. Allerdings deutet Marks Aussage, dass es nicht nur der Sex mit Lexie war, der ihm Spaß gemacht hat, sondern auch die Gespräche, die die beiden geführt haben, an, dass mehr zwischen den beiden läuft, als eine bloße Bettgeschichte. Und genau das könnte die Freundschaft zwischen Mark und Derek retten – was ich mehr als hoffe.

Die Flirts zwischen Sadie und Callie hingegen finde ich alles andere als ansprechend, wobei mir Callie in den Szenen immer wieder gefällt. Allerdings springt der Funken zwischen den beiden nicht über und Sadie ist bisher noch gänzlich unsympathisch, weswegen es schwer ist, sich auch nur annähernd für eine Storyline von ihr zu interessieren.

Tell him I said "Hi"!

Es ist also endlich raus: Izzie hat Alex von Denny erzählt. Doch anstatt eine herzzerreißende Szene präsentiert zu bekommen, handelt man das Thema zwischen Tür und Angel ab. Ob das etwas Schlechtes ist? Keineswegs. Es macht Alex nur noch sympathischer, da er auf Izzie eingeht, Verständnis zeigt und sie keineswegs von sich weg stößt.

Dennoch ist das Problem – also Denny – immer noch vorhanden und ich kann mir nicht vorstellen, dass er jetzt auf einmal verschwindet, nur weil Alex die Wahrheit erfahren hat und perfekt darauf reagierte. Zumindest hoffe ich auf eine gewisse Art und Weise, dass Denny noch nicht verschwindet, denn dann würde die ganze Sache keinen Sinn ergeben und Denny hätte einfach keinen wirklichen Grund gehabt, um da zu sein.

Wie die Sache weitergeht, kann ich nicht einschätzen und ich hoffe inständig, dass man einfach ein Ende findet, dass eine logische Erklärung gibt und eine wirklich tolle und emotionale Szene zwischen Alex und Izzie birgt, die für diese völlig abstruse Geschichte mit Denny entschädigen wird.

Randnotizen

Nachdem wir in der letzten Episode eine Annährung zwischen Owen Hunt und Cristina gesehen haben, bekommen wir diesmal eisige Stimmung zu spüren. Dass Owen ein Mensch ist, der alles andere als offen ist, dürfte inzwischen klar sein, aber welchen Grund er hat, um ein solches Verhalten bei Cristina an den Tag zu legen, kann ich noch nicht nachvollziehen. Ihre Reaktion auf sein Verhalten war typisch für Cristina, was ich sehr schätze. Allerdings freue ich mich jetzt schon darauf zu erfahren, warum Owen sich so distanziert verhält.

Wie schon zu Beginn der Staffel wurde auch diesmal die Problematik des Krankenhauses angesprochen. Ich bin mir noch nicht sicher, worauf das hinauslaufen soll, da wir immer nur kleine Happen präsentiert bekommen, die uns die ach so missliche Lage des Krankenhauses näher bringen sollen. Diese ganze düstere Dynamik der Serie kam bei mir, ehrlich gesagt, erst heute das erste Mal an, aber auch hier fand ich es bisher noch nicht wirklich problematisch. Da die Hälfte der Staffel jedoch so langsam um ist, sollte man auf diese Storyline vielleicht doch mal etwas genauer eingehen und uns auch die Konsequenzen präsentieren.

Zum Abschluss noch einmal das Thema George: Die ganzen Gerüchte um T.R. Knight scheinen sich definitiv auch in seiner Screentime bei "Grey's Anatomy" zu begründen, aber ich muss ehrlich zugeben, dass es kein großer Verlust wäre, wenn George von der Bildfläche verschwindet. Zwar würde dann die vierte Staffel hinsichtlich seines Charakters noch überflüssiger erscheinen, als sie es eh schon tut, aber für mich hat sich der Charakter George einfach abgenutzt und er hat alles durchgemacht, was man nur durchmachen konnte, und ist dabei völlig uninteressant herausgekommen.

Fazit

Wir gehen mit einer guten Episode aus der Winterpause heraus, die dank Callie und Mark mit dem nötigen Humor versorgt wurde. Die Schwächen der Staffel, wie beispielsweise Georges Abwesenheit oder Dennys Anwesenheit, sind immer noch vorhanden, aber zumindest konnte der Rest der Episode überzeugen.

Annika Leichner - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:


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