Jessa Johansson
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Die gebürtige Engländerin Jessa ist seit ihrer Studienzeit am Oberlin College mit Hannah und Marnie befreundet. Als begnadete Globetrotterin hat es sie bisher nie besonders lang an einem Ort gehalten, und so kommt sie auch von ihrer jüngsten Europareise ohne größere Pläne nach New York. Eine Bleibe findet die 24-Jährige fürs Erste bei ihrer jüngeren Cousine Shoshanna. Von ihrer Art her kann Jessa als Paradebeispiel einer Bohemienne bezeichnet werden: Sie ist eine unbekümmerte und leichtlebige Künstlernatur, die sich aus geregelten Jobs nichts macht und auf gesellschaftliche Konventionen pfeift. Mit der modernen Technik steht sie ebenso auf Kriegsfuß wie mit überemanzipierten Zeitgenossinnen, die ihr vorschreiben wollen, wie eine moderne Frau ihr Leben zu gestalten hat.
In Jessas Umfeld stößt ihr Auftauchen in New York auf recht unterschiedliche Reaktionen. Shoshanna etwa ist ganz aufgeregt und kann es kaum erwarten, am reichen Erfahrungsschatz ihrer weit gereisten Cousine teilzuhaben. Auch Hannah fiebert dem Wiedersehen entgegen, zumal sie in ihrer aktuell schwierigen Lebenssituation auf den moralischen Beistand ihrer Freunde angewiesen ist. Weniger enthusiastisch reagiert indes Marnie, die schon immer ein Problem mit Jessas Unberechenbarkeit und Unzuverlässigkeit gehabt hat. Dementsprechend genervt ist sie, als Jessa zur ihrer eigenen Willkommensparty zu spät kommt, dennoch alle Gäste gekonnt mit ihrer Weltoffenheit um den Finger wickelt und sie im direkten Vergleich als kleinlich-spießige Gastgeberin dastehen lässt. Unter vier Augen kommt es diesbezüglich zu einer Grundsatzdiskussion, die in einem völlig unerwarteten Geständnis gipfelt: Jessa ist schwanger von ihrer Europareise zurückgekommen.
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Auf den ersten Blick scheint es so, als bereite Jessa die ungewollte Schwangerschaft keine Sorgen. Sie entscheidet sich für eine Abtreibung und blickt dem Eingriff relativ entspannt entgegen. Am Tag ihres Termins in der Klinik wirkt sie jedoch ungewohnt angespannt und reizbar, was Hannah nicht verborgen bleibt. Darauf angesprochen, gesteht Jessa, insgeheim sehr wohl einen Kinderwunsch zu hegen. Verunsichert begibt sie sich daraufhin in eine Bar und reißt dort einen Typen auf, während all ihre Freundinnen vergebens in der Klink auf sie warten. Bei einem Quickie auf der Toilette stellt sie schließlich erleichtert fest, dass sie ihre Regel bekommen und die Schwangerschaft sich somit als falscher Alarm herausgestellt hat. An ihrer sexuellen Freizügigkeit ändert dieses einschneidende Erlebnis jedoch nichts. Kaum ist später nämlich ein unliebsamer Ex aus San Francisco in der Stadt, steigt sie bedenkenlos mit ihm in die Kiste, nur um ihn im Anschluss selbstgerecht vor die Tür setzen zu können.
Um finanziell über die Runden zu kommen, nimmt Jessa auf Empfehlung einer Bekannten eine Stelle als Babysitterin im Hause Lavoyt an. Von den beiden lebhaften Töchtern Beatrix und Lola wird sie dabei zwar ordentlich auf Trab gehalten, doch der Job macht ihr sichtlich Spaß. Ausschlaggebend dafür ist auch die Tatsache, dass sie sich mit den Eltern der Kinder, Katherine und Jeff, ausgesprochen gut versteht. Besonders letzterer genießt die Gesellschaft des jungen Kindermädchens und fühlt sich, ehe er sich versieht, zu Jessa hingezogen. Diese staunt nicht schlecht, als ihr Arbeitgeber eines Tages auf einer Party auftaucht, nur um etwas Zeit mit ihr allein zu verbringen. Wider Erwarten verleben die beiden einen lustigen Abend, der für Jeff jedoch infolge einer Prügelei im Krankenhaus endet. Geduldig leistet Jessa ihm Beistand, was Jeff fälschlicherweise als Interessensbekundung auffasst. Er will sie noch zu sich nach Hause einladen, doch Jessa hat daran keinerlei Interesse. Beleidigt kündigt Jeff ihr daraufhin die Freundschaft und sorgt dafür, dass sie ihren Job als Babysitterin verliert. Wenig später bietet Katherine ihr die Stelle zwar erneut an, doch sie lehnt dankend ab.
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Auf der Suche nach Ablenkung begibt sich die arbeitslose Jessa zu Hannah in die WG, findet dort jedoch nur Marnie vor, die niederschlagen Facebook-Fotos von ihrem Ex-Freund Charlie und dessen neuer Flamme Audrey durchstöbert. Ungeachtet ihres ansonsten eher distanzierten Verhältnisses beschließen die beiden, sich einen unbeschwerten Mädelsabend in einer Bar zu machen. Es dauert nicht lange, bis sie dort von einem alleinstehenden Mann, dem frisch nach New York übersiedelten Finanzinvestor Thomas-John, angesprochen werden. Jessa kann dem schmierigen Anzugträger zwar rein gar nichts abgewinnt, willigt aber Marnie zuliebe ein, ihn in seine Wohnung zu begleiten. Wie befürchtet, lassen die ersten Annäherungsversuche nicht lange auf sich warten, zumal die beiden kokettierenden Mädels mit einem leidenschaftlichen Kuss das Blut des zuschauenden Junggesellen in Wallungen bringen. Bevor es allerdings zu einem flotten Dreier kommt, machen Jessa und Marnie einen Rückzieher und werden dafür vom maßlos enttäuschten Thomas-John aus der Wohnung geworfen.
Kurze Zeit später lädt Jessa ihren gesamten Freundeskreis via SMS zu einer Feier ein, über deren nicht näher spezifizierten Anlass wild spekuliert wird. Was sie letztlich an dem Abend erwarten sollte, hat jedoch niemand kommen sehen: Jessa möchte spontan heiraten, und zwar keinen Geringeren als Thomas-John. Der zunächst harsch zurückgewiesene Verehrer hat nach der ersten Begegnung nicht locker gelassen, sie mit einem Strauß Blumen in ihrer Wohnung überrascht und zum Abendessen eingeladen. Trotz des furchtbaren ersten Eindrucks, den er bei ihr hinterlassen hat, ist Jessa darauf eingestiegen und hat ihre Meinung nach einer sehr aufschlussreichen Unterhaltung komplett geändert. Und so geben sich die beiden vor den Augen ihrer sichtlich überraschten Freunde das Ja-Wort. Hannah gegenüber meint Jessa später, noch nie zuvor so glücklich gewesen zu sein und sich erstmals in ihrem Leben erwachsen zu fühlen. Bis in die Nacht feiert das frisch vermählte Paar schließlich sein unverhofftes Glück, ehe es sich Hals über Kopf in die Flitterwochen verabschiedet.
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Nach der Rückkehr aus dem Urlaub wirken Jessa und ihr frisch angetrauter Ehemann immer noch überglücklich. Gespannt blicken die beiden dem Zusammenleben entgegen und meistern die ersten Tage trotz ihres unterschiedlichen Naturells erstaunlich gut. Während Thomas-John seine Arbeit wieder aufnimmt, widmet sich Jessa zu Hause vorwiegend der Malerei und ihren drei Welpen, die sie von ihrem Gatten geschenkt bekommen hat. Zwischendurch verbringt sie immer wieder Zeit mit Hannah, schwärmt ihr von den Vorzügen des Ehelebens vor und hilft ihr in Sachen Männer mit guten Ratschlägen weiter. Ihre private Harmonie findet jedoch ein jähes Ende, als sich ihre konservativen Schwiegereltern zwecks Kennenlernbesuch nach New York begeben. Wie Thomas-John es befürchtet hat, können sie mit Freigeist Jessa nicht sehr viel anfangen: Je mehr sie beim gemeinsamen Abendessen im Restaurant aus ihrem bewegten Leben plaudert, desto geschockter reagiert vor allem ihre Schwiegermutter. Insbesondere ihr heroinbedingter Studienabbruch, ihre Abneigung gegen feste Jobs und ihr Atheismus sorgen für dicke Luft bei Tisch. Der Abend endet letztlich damit, dass Jessa sich den Vorwurf gefallen lassen muss, Thomas-John nur wegen seines Geldes geheiratet zu haben.
Zurück in der Wohnung muss Jessa den angestauten Frust ihres Gatten über sich ergehen lassen. Thomas-John gibt ihr die alleinige Schuld für den verpatzten Abend und meint, sich anstelle ihrer schonungslosen Ehrlichkeit etwas mehr Feingefühl von ihr erwartet zu haben. Die Ehe mit ihr sei der größte Fehler seines Lebens, wirft er seiner perplexen Frau an den Kopf. Ganz so einfach lässt Jessa dies aber nicht auf sich sitzen und erwidert, Thomas-John für einen erbärmlichen Versager zu halten, der nur dank ihr aus seinem langweiligen alten Leben ausgebrochen ist. Ihren Freunden gegenüber schäme sie sich sogar für ihn und seine farblose Art, fügt sie aufgebracht hinzu. Thomas-John hat daraufhin die Nase endgültig voll, beschimpft Jessa als Hure ohne Arbeitsmoral und fragt, wie viel er ihr bezahlen müsse, damit sie für immer aus seinem Leben verschwindet. Nachdem er für diese Dreistigkeit eine saftige Ohrfeige kassiert hat, gehen die beiden Eheleute noch am selben Abend getrennte Wege. Am Boden zerstört, sucht und findet Jessa Trost bei Hannah. Vorübergehend zieht sie sogar bei ihr in der WG ein, um ihre depressive Phase nicht allein meistern zu müssen.
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Neuen Lebensmut schöpft Jessa, als sie kurz darauf überraschend von ihrem entfremdeten Vater hört. Spontan beschließt sie, ihm zusammen mit Hannah einen Besuch in seinem neuen Zuhause außerhalb von New York abzustatten. Ungeachtet ihrer schwierigen Vergangenheit und der langen Funkstille versteht Jessa sich anfangs blendend mit ihrem Vater, erzählt ihm von ihrer gescheiterten Ehe und freundet sich sogar mit seiner neuen Partnerin Petula an. Als sie dann aber erfährt, dass er sich trotz ihres angekündigten Besuches bereits anderweitige Abendpläne zurechtgelegt hat, fühlt sie sich sofort an seine Unzuverlässigkeit zurückerinnert. Genervt schlägt sie sich mit Hannah, ihrem Stiefbruder Frank und dessen Kumpel Tyler die Nacht um die Ohren, ehe sie ihren Vater am nächsten Morgen zur Rede stellt. Sie wirft ihm vor, sie jedes Mal aufs Neue im Stich zu lassen und ihr mit seiner rücksichtslosen Art ihre gesamte Kindheit und Jugend vermasselt zu haben. Da diese Aussprache nicht zur erhofften Einsicht führt, ergreift Jessa schließlich eine drastische Maßnahme, um sich von ihrem Frust abzulenken: In einem unbeobachteten Moment schleicht sie sich davon und hinterlässt nichts als eine kurze Nachricht für Hannah, die daraufhin allein nach New York zurückkehren muss wochenlang vergeblich versucht, die untergetauchte Jessa telefonisch zu erreichen.
Teil 2 der Charakterbeschreibung von Jessa (Staffel 3 und 4)
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