Bewertung

Review: #1.12 Kranker Georgie

Foto: Dougie Baldwin, Georgie & Mandy - Copyright: 2024 CBS Broadcasting, Inc. All Rights Reserved. / David Ardill
Dougie Baldwin, Georgie & Mandy
© 2024 CBS Broadcasting, Inc. All Rights Reserved. / David Ardill

Als "Georgie & Mandy's First Marriage" immer konkreter wurde und auch bekannt wurde, dass Zoe Perry, Annie Potts und im Laufe der Staffel weitere Darsteller und Darstellerinnen ihre Rollen aus "Young Sheldon" wieder aufnehmen würden, wurden auch die Stimmen immer lauter, ob das bei Lance Barber und George Cooper ebenfalls der Fall sein würde und die Verantwortlichen sagten 'nein'. Wie überzeugend diese Aussage war, haben wir in dieser Episode gesehen und wie gut es mir gefallen hat, könnt ihr nun nachlesen.

"I did a good job raising you." - "You did." - "Wasn't easy, 'cause you were a pain in the ass." - I thought we were having a moment." - "We are, son."

Das Gute an Serien ist ja, dass man verstorbene Fguren einfach wieder auftauchen lassen kann. Wenn, dann aber möglichst nicht als Zwilling. Oftmals werden dazu Träume benutzt, weil wir mit ihnen und durch sie etwas verarbeiten oder unser Unterbewusstsein uns etwas mitteilen will. Auch wenn die Verantwortlichen sogar mehrfach betont haben, George würde im Spin-Off nicht auftauchen, lässt sich doch nicht abstreiten, dass sie genau auf den Moment hingearbeitet haben, den wir jetzt zu sehen bekommen haben. Die Todesfolge von George in "Young Sheldon" ist fast ein Jahr her, wenn man aber mal die Episodenzahl betrachtet, dann ist es sicherlich kein Zufall, dass George in #7.12 Ein Traumjob und ein Albtraumtag von "Young Sheldon" stirbt und in #1.12 Typoid Georgie von "Georgie & Mandy's First Marriage" als Traumerscheinung wieder auftaucht. Ich finde die Symbolik aus vielerlei Gründen toll. Zum einen wird in Georgie Coopers Fiebertraum genau der Tag nachgestellt, an dem sein Vater das Haus zum letzten Mal lebend verlassen hat. An diesen Tag sind extrem viele Erinnerungen geknüpft. Zwar hatten Vater und Sohn einen kurzen Moment zusammen, aber es war keiner, der auch nur ansatzweise einen Abschied angedeutet hat. Aber genau das brauchen Menschen, um etwas verarbeiten zu können. Sie brauchen einen Abschied bzw. einen Abschluss. Wenn man diese erste Staffel aufmerksam verfolgt hat, dann gab es schon einige Momente, in denen Georgie um seinen Vater getrauert hat, wenn auch unbewusst. Alleine, dass er dachte, er würde auch einen Herzinfarkt erleiden, hat gezeigt, wie sehr ihn das getroffen hat und auch, dass sein Vater im Laufe von "Young Sheldon" bereits zweimal einen leichten erlitten hat, gab ihm ja zu denken. Deswegen hätte Georgie eigentlich anders handeln müssen, als sich krank zur Arbeit zu schleppen, weil er das als Lektion aus einer Erzählung seines Vaters gezogen hat, die ja aber auch schon Jim McAllister angezweifelt hat und das zurecht.

Jetzt darf man aber auch nicht vergessen, dass die Serie in Mitte der 90er Jahre spielt und es da noch völlig normal war, auch noch arbeiten zu gehen, selbst wenn man krank ist. Ob das gut war für einen selbst oder andere, die man anstecken könnte, das steht erst einmal auf einem anderen Blatt. Bei Georgie kommt aber auch noch hinzu, dass er sich verantwortlich für seine Familie(n) fühlt. Nachdem sein Vater gestorben war, hat man ihn ja kurzerhand und völlig selbstverständlich als Oberhaupt betitelt und er hat George bei der Beerdigung noch zugesichert, dass er sich auf ihn verlassen kann und für mich ist es daher ganz logisch und vor allem aus Georgies Perspektive, dass er dieses Versprechen einhalten will. Daher hat er seine beginnende Erkältung auch als Allergie abgetan, obwohl er tief in sich sicherlich schon wusste, sich gerade am meisten selbst zu belügen.

Nachvollziehbar war auch, dass bei ihm das schlechte Gewissen arbeitet, was eben auch für den ersten Fiebertraum mit seinem Vater gesorgt hat. George hat seinen Erstgeborenen nicht oft mit den so genannten Samthandschuhen angefasst und das hat sich natürlich auch in ihm eingebrannt, weswegen mir dieses erste Fiebertraumgespräch auch nicht sonderlich gefallen hat. Es hat aber auch gezeigt, dass Georgie immer wusste, wie sehr seine Mutter um Sheldon Cooper besorgt war und er auch mitbekommen hat, wie sein Vater dazu gestanden hat. Dennoch fand ich die Umarmung sehr schön. Für mich hat sie mehr als deutlich ausgedrückt, was Georgie die ganze Zeit bei seinem Vater noch ein letztes Mal tun wollte und genau das bei Jim vor wenigen Episoden getan hat. Jim ist nicht nur sein Schwiegervater, er hat quasi auch die Funktion von Georgies Ziehvater inne. Dass George dann aber als Zombie, wie man sie aus "The Walking Dead" kennt, daherkommt, war sogar für mich erschreckend und hat auch sehr gut gezeigt, welche Angst Georgie noch immer hat, seinen Vater zu enttäuschen, weil er sich dann dennoch zur Arbeit schleppen will.

Man mag ja über Connor McAllister sagen, was man will, aber sein gutes Herz kann man nicht absprechen. Er mag andere Ansichten haben und auch ein bisschen seltsam sein, aber man setzte hier einfach auch etwas fort. War es noch vor wenigen Episoden Georgie, der Connor Ratschläge gegeben und ihm versichert hat, an ihn zu glauben, war es nun an Connor dies zu tun. Vor allem hat er ja seiner Mutter Audrey McAllister versichert, dass Georgie ein guter Kerl ist. Zu diesem Zeitpunkt hat er eigentlich schon eine Verbindung zu Georgie aufgebaut und es ist einfach schön zu sehen, wie verantwortungsbewusst Connor eigentlich ist (auch wenn man ihn nicht um etwas bittet). Und wie immer gelingt es auch hier, den derben Humor einzubauen, für den Chuck Lorre und sein Team bekannt sind und ich lauthals lachen musste, als die Sprache auf "The Golden Girls" kam. Eine Serie, die ich wegen des Humors aber auch wegen des Zusammenhalts mag. Ich konnte mir aber bei der Erwähnung auch vorstellen, wie die Ladies agiert haben und wie Connor das für sich verinnerlicht hat. Wie er Georgie dann klar machen wollte, was sein Traum mit seinem Vater tatsächlich für eine Bedeutung hat, gefiel mir wahnsinnig gut und ich bin so dankbar, dass Vater und Sohn doch noch ihren Moment hatten, der mehr ausgedrückt hat, als es Worte je könnten. Selbst wenn auch der zweite Traum 'nur' gezeigt hat, was sich Georgie am meisten wünscht, drückte es doch auch aus, dass sein Vater ihn verstanden hätte, da auch George noch all die weiteren Momente miterleben wollte. George sollte aber froh sein, dass sein Sohn so früh Vater geworden ist, sonst hätte er seine Enkelin nicht mehr kennengelernt und solche Momente haben Lance Barber ja emotional gemacht, wie er in einem Interview gesagt hat.

"But if they're moving, we're moving."

Es ist unumstritten, dass Audrey die Hosen bei den McAllisters anhat, dennoch hat man auch diesmal eine Seite an ihr gesehen, die zeigt, dass vieles von dem, wie sie sich gibt, nur Fassade ist und sie auch sehr verletzlich sein kann, besonders wenn es um ihre Enkelin geht. Ich glaube schon, dass Audrey bei CeeCee vieles besser machen will, als sie es bei Mandy McAllister getan hat und ich bin sicher, dass Jim das auch bewusst ist. Die beiden mögen keine Bilderbuchehe führen, dennoch sind sie füreinander da, wenn es darauf ankommt.

Aber ob und wann Mandy und Georgie umziehen, das ist noch gar nicht spruchreif, auch wenn Mandy schon ihre Zukunft als angesagte Wetterfee plant. Man hat aber gemerkt, wie sehr sie darin aufgeht und wie sehr ihr dieser Ausgleich und die Anerkennung gefehlt hat. Das könnte auch ein Grund sein, weswegen es zur Scheidung der beiden kommt. Ich denke aber, es ist dann weniger deswegen, weil es Georgie seiner Frau nicht gönnt, erfolgreich zu sein, da dies auch ein ständiges Thema bei ihnen ist, sondern es ist der Ort, der ihm womöglich zu schaffen machen könnte. Sein Vater hatte auch ein Jobangebot in Houston und ist vorher gestorben, was Georgie tief geprägt hat. Mal sehen, ob Mandys Karriere nun vorangeht und ob das problematisch für die Ehe werden wird.

Fazit

"Georgie & Mandy's First Marriage" hat eine Episode abgeliefert, die an sich alles hatte, was man sich von einer Episode wünschen kann. Vor allem haben sie einen liebenswerten Charakter zurück auf den Bildschirm gebracht, dem Lance Barber auch diesmal sein unglaublich tolles Charisma verliehen hat. Es war aber auch eine Episode, die vieles vorangetrieben hat, die aber auch in die Seele von Georgie Cooper blicken ließ. Und es war eine Episode, die nochmal unterstrichen hat, wie gut der Cast aber auch das Team um Chuck Lorre ist.

Daniela S. - myFanbase

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