Review: #1.11 Feindliche Übernahme

Chuck Lorre und sein Team sind wirklich talentiert, immer wieder Easter Eggs so zu platzieren, dass sie auch logisch in die jeweilige Episode passen. So ist es auch diesmal und wir erleben eine Seite von Georgie Cooper, die wir schon einmal in "Young Sheldon" erleben durften. Doch diesmal hat er sogar jemanden an seiner Seite, mit dem er wohl am wenigsten gerechnet hat.

"I've been doing this for 35 years."

Bereits in der Mutterserie durften wir miterleben, dass Georgie seine Berufung mit Autoreifen offenbar gefunden hat und auch in "The Big Bang Theory" haben wir bereits erfahren, dass er eine ganze Kette hat. Aber der Weg dorthin ist schwierig und vor allem wird ihm dieser Weg immer schwierig gemacht. Zunächst durch seinen Vater, weil dieser ein Problem damit hatte, dass Georgie außer Football noch andere Interessen hatte, die man fördern konnte. Mittlerweile sind seitdem mehrere Jahre vergangen, doch irgendwie habe auch ich das Gefühl, allzu viel hat sich für ihn nicht geändert. Georgie hat deutlich mehr Reife bekommen. Durch seine Ehe und seine Vaterschaft trägt er nun mehr Verantwortung, möchte für seine Familie sorgen, was für mich auch heißt, dass er ihnen einen besseren Lebensstandard ermöglichen möchte – so wie er es Mandy McAllister vor einer Weile versprochen hat. Für mich ist daher ganz logisch, dass er neue Dinge ausprobieren will. Allerdings hat Jim McAllister offenbar etwas dagegen, zumindest wenn es um sein Geschäft geht. Die Diskussion um die koreanischen Autoreifen existiert ja schon, seitdem "Georgie & Mandy's First Marriage" an den Start gegangen ist. Und immer wieder hat Jim betont, dass er die meiste Ahnung hat, da er das Geschäft schon so lange führt. Mag ja alles richtig sein, allerdings haben neue Ideen einem Geschäft noch nie wirklich geschadet, zumal Jim nun auch dankbar für das Truckgeschäft ist. Mir hat es daher gut gefallen, dass Georgie mal was auf eigene Faust gewagt hat. Er ist zwar in vielen Dingen noch kindisch und versteht manche Anspielungen noch nicht oder eben falsch, doch von Reifen hat er eine Ahnung und davon konnte sich sowohl sein Vater als auch Herschel Sparks überzeugen.

Ich hatte bei "Young Sheldon" den Eindruck, Jim würde Georgie etwas mehr zutrauen. Umso bedauerlicher ist es nun zu sehen, dass dem offenbar nicht so ist und die Situation sich so zuspitzt, dass Georgie gekündigt wird oder selbst kündigt, hat mich doch etwas sprachlos gemacht. Jim hat sich nicht mal die Mühe gemacht, sich die Argumente anzuhören. Interessant dabei war aber, dass Audrey McAllister quasi in Georgies Ecke war und sich sogar gleich zweimal für ihn eingesetzt hat. Möglicherweise hat sich ihr Bild zu ihrem Schwiegersohn doch etwas gewandelt. Immerhin wusste sie da noch nicht, dass er bei Fred Fagenbacher vorgesprochen hat, mit dem sie ja eine damalige Verbindung hat.

"Sweetie... you know i love you and support you, but the hell are you doing?" -"Standing up for myself."

Ich finde es überhaupt nicht falsch, dass Georgie für sich selbst eingestanden hat. Es mag sein, dass er vor einigen Staffeln in "Young Sheldon" noch Ideen hatte, die nicht so super gewesen sind, aber auch das hat sich geändert und ich kann verstehen, dass er nicht für jemanden arbeiten will, der ihm erst Mut macht, sich zu verwirklichen, ihn sogar noch vor seinem besten Freund befördert und dann ihm aber das Gefühl gibt, dass er keine Ahnung vom Geschäft hat. Audreys Verhalten würde ich daher nochmal anders betrachten. Erstens weil sie schon immer gegen Georgie geschossen hat und er nicht mit ihr zusammenarbeiten muss. Ich fand zwar gut, dass Mandy zu ihrem Mann gehalten hat, allerdings hatte ihr kleiner Vergleich auch den Anschein, als wollte sie nur keinen weiteren Stress mit ihren Eltern. Sie hat Georgie daher gebeten, die Sache einfach zu vergessen und sich von Jim so behandeln zu lassen (wobei sie das in Bezug auf ihre Mutter selbst nicht tut) und er hat ja bewiesen, dass er woanders einen Job finden kann. Wobei ich mir aber unschlüssig bin, ob er den Job auch bekommen hätte, hätte er keine (familiäre) Verbindung zu Jim.

"Why he would listen to me?" - "I don't know maybe 'cause... you're his Lil' Hickey."

Matt Letscher für diese Rolle zu gewinnen ist ein cleverer Schachzug. Er hat etwas Anzügliches, aber auch Hinterhältiges wie Geheimnisvolles an sich, was in meinen Augen optimal zu der Rolle gepasst hat. Eigentlich ist es schade, dass Fred wohl nur in einer Episode dabei ist. So haben wir natürlich etwas über Audreys Vergangenheit mit ihm erfahren und dass Jim noch immer rot bei ihm sieht, aber hier hätte es noch Potenzial gegeben, was man zu schnell abgehandelt hat. Hätte man Georgie länger für Fred arbeiten lassen, hätte Jim noch deutlich mehr erkannt, was er an Georgie hat und wahrscheinlich auch an seiner Frau.

Auf verschiedenen Plattformen wurde behauptet, dass die Ehe zwischen Jim und Audrey nicht gut laufen würde, eben weil sie die Schmeicheleien oder eher Anzüglichkeiten von Fred genossen hat. Ich sehe das nicht so. Die Ehe mag vielleicht nicht perfekt sein oder zu einer Selbstverständlichkeit geworden sein, aber Audrey hat für mich in dieser Episode gleich mehrfach bewiesen, dass sie Jim aufrichtig liebt (und das diesmal sogar ohne Einfluss von Alkohol, was dadurch auch weniger witzig war) und für mich ist das ein großer Liebesbeweis. Aber natürlich hat ihr gefallen, dass sich Fred noch an sie erinnert. Immerhin hat sie auch eine Jugend gehabt und es war durchaus witzig, wie sie ungewollt immer gelächelt hat und dann wieder versucht hat, ernst zu werden.

Gut gefallen hat mir aber auch, wie sie Jim und Georgie verteidigt hat und es vor ihrem Schwiegersohn nicht zugeben wollte, weil sie sich erwischt gefühlt hat und auch Georgie hat Audrey vor Fred verteidigt. Ich bin mir ziemlich sicher, die Beziehung zwischen Schwiegersohn und Schwiegermutter wird sich noch ins Positive wandeln und dann gibt es sicher auch einige Szenen, bei denen man grinsen kann, weil sie einem so gewohnt erscheinen.

Fazit

Georgie ist für sich selbst eingestanden und das hat mir unglaublich gut gefallen. Er hat an Reife und Verantwortungsgefühl gewonnen, da er nun für zwei weitere Leben verantwortlich ist. Schade ist dabei nur, dass man es so schnell abgehandelt hat, obwohl noch jede Menge Potenzial vorhanden war.

Daniela S. - myFanbase

Die Serie "Georgie & Mandy" ansehen: