Review: #1.10 Krieg der Generationen

Es gibt ein Sprichwort das heißt: Wenn Zwei sich streiten, freut sich der Dritte. In dieser Episode bin ich die dritte Person. Ich hatte viel Spaß beim herrlichen Schlagabtausch zwischen Mary Cooper und Audrey McAllister. Aber warum? Lest es einfach nach.

"I didn't have any pictures of her." - "Well, now you do. Yay."

Ich habe die Streitigkeiten zwischen Mary und Audrey schon in "Young Sheldon" geliebt, doch jetzt finde ich sie noch genialer. Sie sind jetzt noch spitzer und treffender. Es liegt wohl an Marys Trauer um ihren Mann und an der Tatsache, dass Audrey einen Heimvorteil darin sieht, weil Mandy McAllister und Georgie Cooper mit ihrer Tochter bei ihr wohnen und sie so mehr Zeit mit CeeCee verbringen kann ("She loves me more"). Aber gerade deswegen fand ich es schon genial, wie sich die beiden bei den McAllisters bekriegt haben. Audrey ist aber auch um keine Ausrede verlegen, warum sie kein Bild von Mary und CeeCee ins Album geklebt hat. Selbst wenn sie keine Fotos mit den beiden hatte, hätte sie Mary nach einem fragen können, was sicherlich auch lustig gewesen wäre. Genauso hätte Mary sagen können, dass sie eins reingeklebt hat. Aber ganz verdenken kann ich es ihr nicht, dass sie es heimlich gemacht hat. Ich traue Audrey durchaus zu, dass sie es später wieder rausgenommen und behauptet hätte, Mary hätte ihr keins gegeben. Das 'Schlimme' daran ist eigentlich, dass Mandy und Georgie mit in diesen Streit hineingezogen worden sind, hatten sie doch erst letzte Woche einen Streit über Ehrlichkeit. An der Ehrlichkeit hat es in dieser Episode aber nicht gemangelt. Beide stehen auf der Seite ihrer Mütter oder zumindest denken sie das, weil sie ihre jeweiligen Mütter eben kennen. Dass ein Foto gleich mit einer Gesprächs- oder Anschreirunde bei Pastor Jeff endet, das war mir dann doch neu.

"I don't need your pity." – "My God, what is your problem?"

Diesmal kann ich es nicht abstreiten, dass Audreys Entschuldigung ehrlich und aufrichtig gemeint war, auch wenn Jim McAllister auf seine wirklich tolle Art und Weise nachgeholfen hat. Aber ich denke schon, dass Audrey sich ganz von selbst mal in die Perspektive von Mary versetzt hat und deren Jahr war wirklich nicht leicht. Offenbar ist sie aber gerade in der Wutphase bei ihrem Trauerprozess, dass sie sich so dagegen wehrt, die Empathie von Audrey anzunehmen. Für mich war das kein Mitleid, sondern Mitgefühl und Verständnis. Irgendwie tat sie mir leid, denn Audrey fällt es wirklich schwer, sich zu entschuldigen, da sie sich sehr oft im Recht fühlt und davon auch nicht müde wird, es auch so zu benennen. Interessant war dann auch, wie man Pastor Jeff eingebunden hat, wobei es fast noch besser gewesen wäre, hätte Audrey einen aus ihrer Kirche auch noch angeschleppt.

Ich weiß nicht, ob der neuerliche Streit zwischen Mandy und Georgie nötig gewesen wäre, denn auch Mandy kennt Mary ja schon eine Weile und weiß aus eigener Erfahrung, wie sie sein kann, wenn es um Kirche geht. Georgie hingegen war echt toll und ich finde, auch diesmal hat man wieder bemerkt, wie viele gute Seiten er eigentlich von seinem Vater geerbt hat. Georgie hat ebenfalls mehrere Perspektiven eingenommen, was mir gut gefallen hat, da er seine Mutter auch kennt. Bei Mandy hatte ich daher eher den Eindruck, sie gesteht ihrer Mutter nicht einmal zu, dass sie es tatsächlich aufrichtig gemeint hat. Und wer ist mittendrin? Jim. Der, der als Vermittler helfen will und es nicht besser macht, obwohl sein Vorschlag nicht dumm war. Genial hat da mal wieder Connor McAllister als Sidekick fungiert und sein Spruch, der war echt genial und findet meine volle Zustimmung. Es wäre auch meine Begründung, warum ich lieber in der Küche esse (wobei es auch eher ironisch ist, da er dennoch alles mitbekommt),

It's "honor your mother" not "honor your mother-in-law"

Die Schwiegermutter-Schwiegersohn-Beziehung zwischen Georgie und Audrey verändert sich, auch wenn ich glaube, dass das nur von kurzer Dauer sein wird. Aber mir gefiel das Gespräch zwischen den beiden in der Küche – bis Audrey geplappert hat und Georgie auf der Couch schlafen musste. Aber ich denke dennoch, sie sieht Georgie immer mehr mit anderen auch, dass er wirklich ein guter Kerl, Ehemann und Vater ist.

Trotz der ganzen Streitigkeiten, die in dieser Episode gewesen sind und von denen sicherlich auch ein paar vermeidbar gewesen wären, fand ich Zoe Perry so genial als Mary! Ich habe bis dato noch nie so gelacht über ihre Aussagen und Betonungen. Man schlägt damit aber auch immer mehr einen Bogen zu der älteren Mary, die wir aus "The Big Bang Theory" kennen und wo sie ebenfalls sarkastisch und ironisch ist. Somit steht Zoe ihrer Mutter Laurie Metcalf in nichts nach. Es wäre wirklich interessant, beide in solchen Rollen in ein und der selben Szene zu sehen Der nette Schlagabtausch mit Audrey und der jüngeren Mary hat mich auch wunderbar an eine Szene aus Staffel 8 der Mutterserie zwischen der älteren Mary und Beverly Hofstadter erinnert, die ich ebenso gefeiert habe.

"Georgie & Mandy's First Marriage" hat es auch gut geschafft, eine Sache von Sheldon Cooper einzubinden: Die Beziehungsrahmenvereinbarung. Ich glaube, anders kriegt man die beiden Damen auch nicht gebändigt. Selbst da haben sie sich noch 'bekämpft' und so ganz Happy Family ist es nicht. Es sei denn, man redet es sich ein. Aber Hauptsache, das Familienfoto ist irgendwie ordentlich geworden. Das hat mich übrigens an das Intro aus der finalen Staffel von "Unser lautes Heim" erinnert. Naja, leise war es bei den McAllisters und Coopers diesmal auch nicht.

Fazit

Man könnte meinen, dass diese Episode schlecht war. War sie aber nicht. Dieser Streit zwischen den beiden Frauen, die gleich auch noch alle anderen mit reinziehen, beweist einfach nur nochmal, was für ein gutes Händchen die Macher haben, Drehbücher zu schreiben und die Charaktere weiterzuentwickeln, sodass sie neue Facetten, Ecken und Kanten bekommen.

Daniela S. - myFanbase

Die Serie "Georgie & Mandy" ansehen: