Bewertung

Review: #5.07 Das Geschenk

Foto: Emilia Clarke & Joel Fry, Game of Thrones - Copyright: 2014 Home Box Office, Inc. All Rights Reserved.
Emilia Clarke & Joel Fry, Game of Thrones
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Diese Folge kann man wahrlich als Geschenk bezeichnen, denn sie bietet doch so einige spannende Momente. Mittlerweile spitzen sich alle Situationen immer weiter zu und man bangt um jeden einzelnen Charakter, da bekanntlich keiner im Westeros-Universum sicher ist. Das Staffelfinale rückt immer näher und mittlerweile befürchte ich, dass uns noch so einige Charaktere auf dem Weg dahin verloren gehen werden.

"Get out you hateful bitch"

Wenn der Hohe Spatz wüsste, dass er bei Cersei gerade mal an der Oberfläche kratzt, was ihre Geheimnisse angeht, wäre sie eindeutig nicht so sanft davon gekommen. Aber man soll sich mit dem zufrieden geben, was man bekommt und ich bin ja schon erleichtert, dass doch noch so etwas wie Gerechtigkeit in Westeros existiert. Es wurde höchste Zeit, dass Cersei bekommt, was sie verdient und das witzige daran ist ja, dass sie sich selbst in diese Situation gebracht hat. Das nennt man dann wohl Karma, Baby. Aber man darf sich nicht zu früh freuen, denn immerhin erwartet sie erst noch der Prozess und wer weiß, im schlimmsten Fall wird sie wieder auf die Menschheit losgelassen. Am besten fand ich die Szene, in der Margaery Cersei ins Gesicht sagt, was sie von ihr hält. Als Reaktion darauf konnte ich nur glorreich die Faust heben, denn sie hat das ausgesprochen, was wir alle doch insgeheim denken, wenn wir Cersei sehen. Dadurch ist mir Margaery nur noch sympathischer geworden und umso mehr tut es mir leid, sie da unten so zu sehen. Ich bin gespannt, was für Auswirkungen der Aufenthalt in der Zelle auf Margaery haben wird. Inwiefern wird sie das verändern? Mehr kann ich eigentlich zu den Geschehnissen in Königsmund nicht sagen, außer den leisen Wunsch auf Gerechtigkeit zu äußern.

"I am the gift. It's a pleasure to meet you, Your Grace. My name is Tyrion Lannister."

Ich war ehrlich gesagt ganz schön überrascht, dass wir so schnell in den Genuss dieser heiß ersehnten Begegnung gekommen sind. Ich bin davon ausgegangen, dass die Reise von Tyrion und Jorah noch viel länger dauern wird, aber Gott sei Dank ist dem nicht so. Für so viele Männer in Daenerys Leben ist eindeutig kein Platz. Doch wer wird bleiben und wer wird gehen müssen? Von Anfang an war ich Team Jorah und auch wenn ich Daario Naharis ebenfalls ins Herz geschlossen habe, so wird mein Herz doch immer für Jorah schlagen. Er war nun mal zuerst da und ich würde es ihm so sehr gönnen, dass er wieder an Khaleesis Seite stehen darf. Er kennt sie besser als alle anderen und so wusste er auch, dass sie das Töten in der Arena nicht gut heißt und hat einen weniger tödlichen Weg gefunden, seine Gegner zu besiegen und die Aufmerksamkeit von ihr zu gewinnen. An ihrer Reaktion lässt sich zwar noch arbeiten, aber immerhin hat Jorah jetzt die Chance seinen Fehler wieder gut zu machen und kann ihr Herz für sich gewinnen. Zudem bin ich sehr gespannt, was jetzt mit Tyrion passiert. Wird sie ihn töten lassen oder wird er sogar an ihrer Seite stehen und sie beraten? Tyrion hat schon des Öfteren bewiesen, dass er nicht so leicht zu töten ist und hat bis jetzt immer einen cleveren Ausweg gefunden, denn das macht ihn aus. Ich bin gespannt, wie er es diesmal schafft Daenerys von sich zu überzeugen.

"Winter is coming. Those aren't just the Stark words. It's a fact."

Und der Winter kommt tatsächlich. Wie lange habe ich darauf schon gewartet. Seit Jahren wird uns immer wieder gesagt "Winter is coming", doch hat man davon nie etwas gemerkt. Endlich bedeckt der Schnee die grauen Mauern von Winterfell, so erscheint die Burg doch gleich viel freundlicher.

Stannis marschiert immer weiter in Richtung Winterfell, doch scheint das Glück nicht auf seiner Seite zu stehen. Der Vorschlag von Melisandre Stannis' eigene Tochter zu opfern, war überaus erschreckend und er hätte ihr am besten gleich den Kopf abgeschlagen. Aber dass er es nicht getan hat, oder sie nicht mal richtig in ihre Grenzen gewiesen hat, macht mir ein wenig Sorgen. Wird er sich wirklich von ihr so beeinflussen lassen, dass er seine eigene Tochter für die Krone opfert? Ich denke nur zu gern an den wunderbaren Vater-Tochter-Moment zurück, den die beiden an der Mauer hatten und hoffe, dass er das alles nicht schon wieder vergessen hat.

Sansas Lage hat sich in der Zwischenzeit auch nicht verbessert. Ich kann den Ratschlag langsam nicht mehr hören, dass sie einfach das tun soll, was von ihr verlangt wird. Damals hat der Bluthund ihr dazu geraten und jetzt Theon. Doch was hat ihr das gebracht, sich unterzuordnen? Rein gar nichts. Natürlich könnte alles noch schlimmer werden, aber indem sie alles über sich ergehen lässt, kann es auch nicht besser werden, vielleicht sollte man es mal aus der Perspektive sehen. Zumindest lässt Sansa sich nicht alles gefallen und verpasst Ramsay einen verbalen Schlag ins Gesicht, indem sie ihn immer wieder daraufhin weist, dass er ein Bastard ist. Sie hat ihn sichtlich getroffen, was zumindest ein kleiner Sieg für Sansa sein sollte. Doch Sansas Verbündete schwinden immer weiter und auf Theon kann sie sich sichtlich nicht verlassen. Ihre Möglichkeiten das Ruder rumzureißen werden immer kleiner, so langsam sollte sie sich etwas einfallen lassen.

"I killed a white walker, I killed a Thenn. I'll take my chances with you."

Der wohl emotionalste Moment fand für mich an der Mauer statt. Nicht weil er so traurig war, sondern weil er an alte, bessere, ja sogar fröhlichere Zeiten erinnert hat. Damals war die Familie noch frei von Kummer und Leid, zumindest hatte es so den Anschein. Gemeint ist der Abschied zwischen Jon und Sam, der ganz offensichtlich eine Hommage an Jons und Robbs Abschied gewesen ist. Hoffentlich wollen sie damit nicht andeuten, dass den beiden das gleiche Schicksal droht, wie den einstigen Brüdern.

Nach Jons riskanten Aufbruch nördlich der Mauer und Maester Aemons Tod wird die Situation für Sam immer brenzlicher, was man während der Bestattungsszene sehr gut anhand der Blicke der anderen erkennen konnte. Master Aemon war der einzige in Castle Black, der die Gemeinschaft noch zusammengehalten hat, Jon den Rücken gestärkt hat und Sam zusammen mit Gilly beschützt hat. Jetzt nach seinem Tod wird sich einiges ändern und höchstwahrscheinlich das Chaos ausbrechen. Die Mauer war schon immer ein gefährlicher Ort, doch jetzt ist er umso gefährlicher geworden.

Sams Fortschritt innerhalb der letzten Jahre gefällt mir sehr gut. War er anfangs noch ein feiger Junge, der wimmernd auf dem Boden lag, als er kämpfen sollte, ist er jetzt zu einem Mann herangewachsen. Trotz dessen, dass er von den anderen am Boden niedergeschlagen wurde, ist er wieder aufgestanden und hat sich seinen Feinden gestellt. Ein massiver Fortschritt, wenn man bedenkt, dass er früher am Boden liegen geblieben ist und um Gnade gefleht hat. Umso schöner fand ich es, dass Sam nach seiner "heldenhaften" Tat tatsächlich das Mädchen bekommen hat. Auch Sam darf mal so etwas wie Glück wiederfahren, auch wenn er dafür seinen Eid brechen muss. Gegönnt sei es ihm, besonders jetzt, wo sich alles zu ändern droht. Es fragt sich nur, wie lange die beiden an der Mauer noch sicher sein werden. Das war bestimmt nicht der einzige Überfall, den die beiden hinnehmen werden müssen.

Fazit

Diese Episode überzeugt fast auf ganzer Linie. Es gibt nur einige kleine Mäkel, weswegen ich nicht die volle Punktzahl geben kann. Allen voran die nichtssagenden Szenen in Dorne. Jetzt mal ernsthaft, was sollte die Szene in der Zelle mit Bronn bewirken? Die hat eindeutig nichts zu der Episode beigetragen und ist ein fetter Minuspunkt. Ansonsten waren alle einzelnen Handlungsstränge dieser Episode sehr fesselnd und interessant. Ich bin gespannt, was uns noch erwarten wird.

Aline C. - myFanbase

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