Bewertung

Review: #1.01 Was ihr wollt

Foto: Catherine Hicks & Stephen Collins, Upfronts 2005 - Copyright: myFanbase/Sandra G.
Catherine Hicks & Stephen Collins, Upfronts 2005
© myFanbase/Sandra G.

Die erste Episode von "Eine himmlische Familie" bietet schon mal genügend Eindrücke, damit man große Lust darauf bekommt, dieses Format weiterzuverfolgen. Jedoch wurde auch schon ein Handlungsstrang angeschnitten, der einen traurig zurücklässt...

Die Camdens

Das Schöne an Familienserien ist für mich, dass ich erst einmal alle Charaktere mag bzw. alle Familienmitglieder. So erging es mir schon damals bei "Unser lautes Heim". Wahrscheinlich liegt dies bei "Eine himmlische Familie" vor allem aber auch an der sichtbaren Herzenswärme, die man schon in den ersten Minuten vom Piloten erkennen kann. Dem Zuschauer wird ziemlich schnell deutlich, wie wenig den beiden Elternteilen Eric und Annie am Aufstehen an einem Samstagmorgen liegt, denn eigentlich ist das ihre ganz private Zeit. Obwohl man mit den beiden in gewisser Weise Mitleid hat, weil beinahe im Sekundentakt eins der Kinder ins Zimmer kommt, spürt man sogleich die Liebe und Zuwendung. Diese kurze Szene legte schon mal einen Grundstein dafür, der Serie eine Chance zugeben und sich einfach in die Stadt Glenoak und zu Pastorenfamilie Camden entführen zu lassen.

Warten, hoffen und wünschen

Wie schon gesagt, mag ich bei Familienserien erst einmal alle, auch wenn es schon in der ersten Folge zwei Charaktere gibt, die einen kleinen aber feinen Nervfaktor an sich haben. Zum einen ist das die 12-jährige Lucy und der jüngere Simon, dennoch kann man die beiden verstehen.

Lucy wartet sehnsüchtig auf ihre erste Periode und ist dementsprechend sehr sensibel. Kein Wunder, dass sie da sehr entsetzt auf die Kommentare von Vater Eric reagiert, obwohl dieser eigentlich nur helfen möchte. Betrachtet man die Szene genauer, fühlt man sich nicht nur selbst in die damalige Zeit hineinversetzt, sondern muss über das Verhalten und die Reaktionen des Vaters schmunzeln. Denn Väter sind oftmals nicht für solche Frauenthemen geschaffen, da sie nicht wissen, was sie sagen sollen oder – wie Eric selbst feststellen musste – immer das Falsche sagen. Verwundert war ich nämlich schon, als er keinerlei Einwände hatte, sich mit Lucy über die Pubertät zu unterhalten. Gut, vielleicht hatte Eric einfach erwartet, dass seine mittlere Tochter ebenfalls so locker mit dem Thema umgeht, wie Mary damals. Dass dem nicht so war, dürfte ihm bei seiner Predigt in der Kirche bewusst geworden zu sein. Und obwohl sich Lucy ihm dann doch anvertraute, kann ich mir nicht vorstellen, dass er die Situation noch einmal durchmachen möchte. Aber bis Ruthie soweit ist, gehen ja noch einige Jahre ins Land.

Simon hat da ganz andere Probleme, mit denen Eric wohl etwas besser zurechtgekommen wäre bzw. ist. Er möchte unbedingt ein Hund, für den er sogar beim Essen und in der Kirche betet. Aber natürlich sind die Eltern erst einmal gegen ein solches Haustier, aus Angst, Simon könne es nicht versorgen und so unberechtigt ist die Sorge anscheinend nicht. Zumindest nicht, wenn man die ganzen anderen Tiere betrachtet, die der Junge schon hatte. Und trotzdem wird man das Gefühl nicht los, dass der Hund ein Herzenswunsch ist. Zumal Simon auch an seiner Schwester Ruthie übt, einem Hund Erziehung beizubringen. Wobei es bei Ruthie natürlich viel einfacher ist, aber schließlich zählt ja erst einmal der Wille und dieser scheint bei Simon ungebrochen zu sein. Anscheinend war das auch der Grund, warum Annie sich kurzerhand im Tierheim umsah, obwohl sie mit Eric etwas völlig anderes besprochen hatte. Oder sie erkannte, wie viel Simon an diesem Haustier liegt und er sich im Klaren über die große Verantwortung ist.

Der Hund Happy ist sooo eine Süße, in die ich mich auch direkt verliebt habe. Aus diesem Grund war ich auch schockiert, als Annie preisgab, dass Happy eingeschläfert werden sollte. Die Frage nach dem Warum ist da groß. Warum sollte man einem Hund so etwas antun, der a) einen sehr lieben und fitten Eindruck macht und b) schwanger ist? Ich hoffe mal nicht, die Schwangerschaft der Grund dafür. Möglicherweise hat Annie auch wenig für Happy bezahlt, weil sie schwanger ist, man dies aber verschwieg und den Hund günstig loswerden konnte. Den Grund dafür werden wir wohl nicht erfahren. Allerdings können wir uns sicher auf die Reaktionen von Eric und Annie freuen, wenn ihnen offenbart wird, dass sie bald noch mehr tierischen Zuwachs bekommen.

Ungeküsst

Mary will unbedingt geküsst werden, aber nicht von einem kleineren Jungen, was man auch irgendwie verstehen kann. Doch könnte dies auch nur ein Vorwand gewesen sein, da sie seit ihrem zehnten Lebensjahr in Matts besten Freund Jeff verliebt ist, der jedoch satte zwei Jahre älter als sie selbst ist. So richtig habe ich Matts Verhalten nicht nachvollziehen können, auch wenn er meint, Jeff sei nicht gut für Mary. Ich bin mir nämlich sicher, dass dieser nicht so ein schlechter Typ ist, wie er von Matt hinstellt wird. Sicherlich haben große Brüder immer einen besonderen Beschützerinstinkt, jedoch denke ich, dass es vielmehr die Tatsache war, dass Mary sich im Freundeskreis ihres Bruders einen Freund 'angeln' wollte. Immerhin gab Matt zu bedenken, dass es nicht in Ordnung sei, wenn sie mit einem seiner Freunde ausgehen würde. Man darf in jedem Fall gespannt sein, wie Marys Gefühlsleben in einem Monat aussieht, um den Matt sie gebeten hat.

Rauchen und die Kirche

Oh mein Gott! Wie naiv ist denn bitte Matt?! Er glaubt tatsächlich, dass man mit etwas Mundspray den Geruch nach Qualm wegbekommt? Demnach scheint ihm nicht klar zu sein, dass sich der Geruch auch in den Klamotten festsetzt und man als Nicht-Raucher diesen viel eher und intensiver wahrnimmt. Kein Wunder, dass Eric nichts weiter zu seinem Sohn sagte und stattdessen mit ihm eine Wette abschloss, bei der er natürlich sicher war, er würde sie gewinnen.

Jedoch fand ich dessen Aktion recht unfair. Wobei ich Mrs. Bink auch erst leicht bemitleidet habe aufgrund ihrer Krankheit, dann aber feststellen musste, dass alles nur auf einen berechnenden Plan und gutem Schauspiel zurückzuführen war. Obwohl ich natürlich sagen muss, dass mich die Dialoge zwischen Matt und Mrs. Bink sehr amüsiert haben. Ich glaube, ich hätte schon freiwillig gekündigt, weil mir die gute Frau auf den Keks gegangen wäre. Allerdings sollte Eric mal dafür beten, damit sein fieser Plan nicht auffliegt und Matt doch noch dahinterkommt, dass sein Vater nicht nur Matt eine Lektion erteilen, sondern auch noch seinen Willen durchsetzen wollte...

Traurige Diagnose

Dieser letzte Handlungsbogen ging mir wirklich ans Herz – aus so manchen Gründen. Niemand nimmt so eine weite Reise auf sich, wenn es keinen wichtigen Grund gibt. Dieser hätte aber durchaus erfreulicher sein können.

Jenny und Charles Jackson – Annies Eltern – sind nämlich nur aus dem Grund zu Besuch, weil sie ihrer Tochter nicht am Telefon sagen wollten, dass die Mutter bald sterben wird. Und als ob diese Tatsache nicht schon berührend und traurig genug wäre, darf man gar nicht erst darüber nachdenken, wie sehr Annie darunter leiden wird. Denn allem Anschein nach, ist Jenny nicht nur herzensgut, sondern hat auch eine besonders innige Beziehung zu ihrer Tochter. Ich hoffe nur, ihr Tod tritt nicht so bald ein, denn ich habe sie durch ihre sympathische Art bereits ins Herz geschlossen.

Fazit

Diese erste Episode beinhaltet alles, was ich von einer Familienserie erwarte. Die Charaktere wirken sympathisch und nett. Zudem gibt es bereits jetzt schon Handlungsstränge, die interessant, lehrreich und einfühlsam sind. Ich werde auf jeden Fall weiter schauen und freue mich schon jetzt auf weitere Episoden mit den Camdens!

Daniela S. - myFanbase

Die Serie "Eine himmlische Familie" ansehen:


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