Bewertung

Review: #7.11 Entscheidung eines Bruders

Foto: Michael C. Hall, Dexter - Copyright: Paramount Pictures
Michael C. Hall, Dexter
© Paramount Pictures

Oh mann, so kurz vor dem Staffelfinale wird es noch einmal spannend. Die gesamte Episode saß ich vor dem Bildschirm und war angespannt, weil ich jeden Moment darauf gewartet habe, dass etwas passiert, mit dem ich nicht rechne. So war es am Ende auch und das zeigt für mich, dass die Autoren genau das Richtige gemacht haben. Zwar ist keine sonderlich große Bombe geplatzt, doch die Möglichkeiten, die sich jetzt eröffnen, sind groß und die Freude auf das Staffelfinale ist riesig.

"It's because I love Dexter that I'm willing to do whatever it takes to protect him from you. I'm not gonna give up until your murdering ass is behind bars for good. That's how we're gonna work out our issues."

Okay, ich weiß, dass ich öfters erwähnt habe, dass mir Hannah komisch vorkommt, dass etwas nicht mit ihr stimmt und dass sicherlich noch einiges dahinter steckt. Nach dieser Folge bin ich mir da gar nicht mehr so sicher, denn ich bin wirklich verwirrt. Es kann wirklich sehr gut sein, dass Hannah verantwortlich dafür ist, dass Debra im Krankenhaus gelandet ist. Sie hatte definitiv Grund dazu, denn mittlerweile wissen wir, dass Hannah alles aus dem Weg schafft, was für sie gefährlich sein könnte. Zuerst war es Sal Price, dann war es ihr Vater, der durch Dexter beseitigt wurde und nun könnte es Deb sein. Doch irgendwas stimmt an dieser Story nicht. Hannah könnte auch genauso gut ihre alte Mitbewohnerin vergiften, damit diese nichts preisgibt. Eine Überdosis hätte gereicht und man könnte das locker abkaufen, weil sie eine ehemalige Drogenabhängige ist. Ich habe das Gefühl, dass Hannah hier wirklich die Wahrheit gesagt hat. Ich denke nicht, dass sie Dexter so hintergehen würde und ich denke auch, dass sie ihn tatsächlich liebt. Zudem kommt noch, dass Dexter sie nach Debs Tod sofort beschuldigt hätte. Eigentlich kann Hannah gar nicht so dumm sein, Deb zu vergiften. Alles spricht hier dagegen.

Das würde jedoch bedeuten, dass Deb selbst für ihren Unfall verantwortlich ist und diesen inszeniert hat, um sich ins Krankenhaus zu bringen und Dexter den Floh ins Ohr zu setzen, dass Hannah schuldig ist. Die Flasche, die Deb in der Hand hatte, als Hannah sie aufgesucht hat, spricht dafür. Irgendwas ist hier definitiv faul und es wäre wirklich eine sehr interessante Wendung, wenn Deb das alles inszeniert hat, um Hannah aus dem Weg zu schaffen. Schließlich hat sie jetzt genau das erreicht, was sie wollte. Dexter zweifelt an Hannah, untersucht das Wasser, findet darin die aufgelösten Tabletten und lässt nicht zu, dass Hannah seine Familie zerstört. Ich habe richtig schlucken müssen, als Hannah abgeführt wurde, denn das muss für Dexter wohl eines der schlimmsten Dinge auf Erden gewesen sein. Endlich findet er eine Frau, mit der er sich eine Zukunft vorstellen kann und dann muss er sie gleich wieder gehen lassen. Ich verstehe, dass er sich hier auf Debs Seite stellt, schließlich ist sie seine Schwester und er kennt sie sein Leben lang, doch wenn Deb für all das verantwortlich ist und Dexter dahinter kommt, ist die Beziehung zwischen Bruder und Schwester wohl vorbei. Es gibt jetzt viele Möglichkeiten und ich hoffe, dass wir im Staffelfinale sehen, was tatsächlich passiert ist, wer die Schuld trägt und wer gut aus der Sache wieder rauskommen wird. Die Umsetzung ist sehr gelungen, denn ich bin verwirrt und bin mit meinen Gedanken während der Folge hin und her gesprungen. Schwer zu sagen, wer die Wahrheit erzählt hat, aber genau das hat die Episode so großartig gemacht.

"I should know better than to count on the future. All you can ever believe in is now – this moment – because in a blink everything can change."

Nach Hannahs Verhaftung findet Dexter wieder zu sich selbst und erkennt, dass es keinen Sinn macht, eine Zukunft zu planen. Es wird immer wieder Menschen geben, die seine Pläne durchkreuzen und so bleibt er lieber der Mensch, der er ist. Dass ihn das weniger glücklich macht, ist abzusehen, doch es kann ja alles noch viel schlimmer werden. Laguerta hat in dieser Folge nämlich sehr schlau gehandelt. Sie ist sich absolut sicher, dass Dexter der Bay Harbor Butcher ist und auch die Beweise, die für Doakes sprechen, schrecken sie nicht ab. Eigentlich muss man ihr großen Respekt zollen, denn sie lässt sich nicht verunsichern und macht immer weiter, bis sie an ihr Ziel kommt.

Matthews hingegen hat sofort aufgegeben, als er die Beweise gegen Doakes gesehen hat und das finde ich zwar gut für Dexter, doch das sagt auch viel über Matthews aus. Er bohrt nicht nach und hätte er tatsächlich Eins und Eins zusammen gezählt, dann wäre er an dem gleichen Punkt wie Laguerta. Schließlich kann das doch alles kein Zufall sein. Laguerta hat mir richtig gut gefallen, denn mit der Entlassung von Hector Estrada hätte ich nicht gerechnet. Eigentlich hätte klar sein müssen, dass dahinter ein ausgeklügelter Plan steckt, doch ich hab nicht damit gerechnet, dass dies eine Falle für Dexter ist. In dem Moment, als Dexter ihn umbringen wollte, hat es dann Klick gemacht und ich habe mich selbst geärgert, dass ich, genauso wenig wie Dexter, dahinter gekommen bin, dass Laguerta das alles geplant hatte. Das zeigt mal wieder, dass die Autoren ihre Sache richtig machen und nicht, wie in der sechsten Staffel, alles vorhersehbar ist. Eine großartige Umsetzung und ein Dexter in Schwierigkeiten. Für ihn wird es jetzt brenzlig, denn Hector ist immer noch am Leben und er kann jederzeit mit Laguerta darüber sprechen, dass Dexter ihn gefangen genommen hat und umbringen wollte. Eigentlich gibt es hier keinen guten Ausgang, aber so kann diese Staffel ja nicht enden, oder doch?

Fazit

Obwohl es Momente gab, auf die man hätte verzichten können, wie zum Beispiel Quinn oder das Gespräch zwischen Laguerta und Batista, so wurde die Spannung die ganze Zeit über aufrechterhalten. Das Staffelfinale konnte mit einigen Wendungen sehr gut vorbereitet werden und jetzt heißt es nur noch: Warten auf den Showdown!

Alex Olejnik - myFanbase

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