Bewertung

Review: #4.11 Hallo, Dexter Morgan

Foto: John Lithgow & Michael C. Hall, Dexter - Copyright: Paramount Pictures
John Lithgow & Michael C. Hall, Dexter
© Paramount Pictures

Das Katz-und-Maus-Spiel hat nun endlich ein Ende, denn nun wissen sowohl Dexter als auch Trinity, wer der jeweils andere wirklich ist. Bis es soweit war, konnte man ihrem Spiel noch einmal in #4.11 Hallo, Dexter Morgan folgen, worauf man im Grunde gerne verzichten hätte können.

Das Verhör

Mit der Verhaftung Christines in der vergangenen Episode schuf man eine schöne Storyline für die Detectives Debra, Angel und Quinn. Auf dieser Grundlage wird in dieser Episode aufgebaut. Über die Folge hinweg finden sie nun immer mehr Hinweise auf Christine und ihren Vater, die sie langsam in die Ecke treiben. Schlussendlich müssen sie Christine aber wieder frei lassen, was direkten Einfluss auf Trinity hat und somit auf Dexter. Eine Geschichte, so vernetzt, wie man sie von der Serie gewöhnt ist. Leider ist dies auch schon die einzige Storyline, die wirklich überzeugen kann und mit Spannung aufwartet. Am Ende der Episode schafft es Christine noch einmal, so richtig nachzulegen und ihr volles Potential auszuschöpfen. Sie ruft Debra und gesteht ihr, weil ihr Daddy nicht nett zu ihr war, doch noch den Mord an Lundy. Daraufhin zückt sie eine Waffe und schießt sich in den Kopf. Alleine die Waffenwahl ist hervorragend gewählt, denn eine Pistole passt überhaupt nicht zu der scheinbar perfekten Christine. Es zeigt, wie ihre ganze Welt zusammengebrochen ist und sie diese nur noch beenden will.

Enttäuschungen am laufenden Band

Diese gute Storyline wird durch eine Reihe anderer überschattet, so dass sie in den Hintergrund hätte fallen können, wäre das grandiose Ende Christines nicht gewesen. Trotzdem kann sie den Gesamteindruck der Episode nicht vollends retten. Zunächst ist da Dexter, der verzweifelt versucht, seine Fehler, die er bei der Jagd nach Arthur begangen hat, wieder gut zu machen, doch dabei kläglich versagt. Zwar kann er die Fährte der Polizei auf einen Truckfahrer lenken, doch das ganze bleibt so haarsträubend, dass der Zuschauer einfach nicht glauben kann, wie blöd sich das Police Department anstellt. Womöglich ist das generelle Unbehagen aber auch in der ungewohnt rasanten Geschwindigkeit der Episode verankert. Man ist ständig unter Strom und kommt von einer raschen Entwicklung in die nächste, was sehr an der Qualität der Episode zerrt.

Die zweite Geschichte, die richtig abwegig ist, ist Dexter als Erpresser. Als er von Trinity 50 Riesen verlangt, habe ich schallend gelacht. Alleine, dass er an das Handy gegangen ist, obwohl er wusste, dass Arthur mittlerweile auch wissen sollte, dass er nicht zur Polizei gegangen ist, ist so lächerlich, dass es fast schmerzt. Dass Dexter nun die volle Aufmerksamkeit von Trinity hat, war vorhersehbar. Am Ende findet er ihn sogar auf dem Revier und so stehen sich zwei Serienkiller mitten im Morddezernat der Miami Metro Police gegenüber. Wären nicht alle Ereignisse, die zu diesem führten, so furchtbar unglaubwürdig gewesen, wäre es eine klasse Szene geworden. Mittlerweile geht dem Zuschauer das Katz-und-Maus-Spiel der beiden Killer jedoch tierisch auf den Geist und so atmet man nur tief auf, und freut sich, dass es nun endlich vorüber ist.

Die Heirat

Um den Druck auf Dexter noch ein wenig mehr zu erhöhen, laden Maria und Angel kurzfristig zur Mini-Hochzeit in ihrem Büro. Das Versteckspiel zwischen den beiden wird nun zu einem Ende kommen, das ich mir so nicht gewünscht habe. Das ist sehr schade, denn ich kann bei bestem Willen nicht erkennen, wohin man mit der Geschichte überhaupt wollte und nun will. Es war eine nette kleine Substoryline, die mir sehr gefallen hat, da sie nichts mit den anderen zu tun hat und einfach niedlich war. Nun ist das alles offiziell geworden und verliert daher sofort an Interesse. Außerdem geht diese kleine Heirat völlig unter, denn das Katz-und-Maus-Spiel, wie auch die Jagd nach dem falschen Trinity und zuvor die Befragung Christines sind füllend genug für diese Episode.

Fazit

So macht "Dexter" leider keinen Spaß, das muss ich einfach einmal festhalten. Es gibt keine Geheimnisse mehr, die aufgeklärt werden wollen. Es gibt nur noch Verwirrspiele, die das unvermeidliche Ende hinauszögern sollen und so leider nicht spannender machen. Nun da Arthur zumindest Dexters wahre Identität kennt, ist das Spiel an dieser Front zu Ende. Die Erzählgeschwindigkeit ist in dieser Folge so hoch, wie selten zuvor. In der Tat kann ich mich nicht erinnern, wann man das letzte Mal so sehr durch die Geschichte gerast ist. Viele Details gehen damit einfach verloren und am Ende ist man nur genervt, dass im Grunde nichts wirklich passiert ist. Eine Episode steht noch aus und ich hoffe, dass sie diese fast katastrophale Folge wieder gutmachen kann. Es bleibt zu hoffen, denn eben durch die letzte Entwicklung, dass Arthur Dexter nun kennt, ist viel Potenzial geschaffen.

Jamie Lisa Hebisch - myFanbase

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