Bewertung

Review: #1.11 Gott hat gesprochen

Foto: Taylor Kinney, Chicago Fire - Copyright: NBC Universal Media
Taylor Kinney, Chicago Fire
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Nach dem spannenden Cliffhanger von #1.10 Nicht immer frohe Weihnachten wird in dieser Episode die Freundschaft zwischen Kelly und Shay wunderbar in Szene gesetzt und macht diese Folge zu etwas Besonderem. Aber auch Cruz' Schuldgefühle werden eindringlich thematisiert und der Zuschauer muss mit ansehen, wie Casey von seiner Schwester ausgeschlossen wird.

"Ich brauche Hilfe!"

Überraschend kommt Kellys Bitte um Hilfe nicht, wie ich finde. Denn man merkte ihm schon in der letzten Episode an, wie wichtig ihm die Freundschaft zu Shay ist und er diese auf keinen Fall verlieren will. Dass erst ein schwerer Unfall dazu geführt hat, diese Entscheidung zu treffen musste wohl sein, um ein bisschen mehr Drama in dieses Geschehen zu bringen. Dabei war jedoch nicht zu erwarten, dass ihr wirklich etwas Ernstes zustößt, immerhin wäre Kelly dann nie wieder froh geworden mit Shay im Streit auseinander gegangen zu sein und zum anderen haben wir mit Cruz schon einen Charakter, der unter seinen Schuldgefühlen leidet und dies ist vollkommen ausreichend. Dennoch oder gerade auch deswegen gefiel es mir auch sehr gut, dass Shay ihrem besten Freund nicht sofort verziehen hat, immerhin hat sie ihren Job für Kelly riskiert und demnach finde ich es ganz verständlich, ihn ein wenig zittern zu lassen.

Allerdings denke ich, dass vor allem auch Dawsons herausfordernde Frage an Kelly es war, die diesen erkennen ließ, wirklich ein Problem zu haben und dringend was dagegen tun zu müssen. Zumal sie ja in letzter Zeit nicht die einzige gewesen ist, der Kellys Verhalten aufgefallen ist. Ich denke, dass er durch Dawsons Ansage erkannt hat, ihr vertrauen zu können und so Boden nicht in die ganze Sache einweihen zu müssen, zumindest gehe ich davon aus.

Sehr gut hat mir auch gefallen, dass Shay durch Dawsons Hilfe wieder auf Kelly zugegangen ist und ihre Freundschaft doch noch nicht beendet ist. Dafür haben die beiden auch einfach eine tolle Chemie zusammen und diese möchte man auch als Zuschauer nicht mehr missen, eben auch deswegen, da die beiden schon zu oft durch Dick und Dünn gegangen sind. Mit Shay an seiner Seite wird es Kelly mit Sicherheit auch schaffen, die notwendige Operation über sich ergehen zu lassen und den Heilungsprozess antreten zu können. Dabei werden sicherlich wieder einige tolle Szenen zwischen Kelly und Shay geben, wie man sie am Ende der Folge zu sehen bekam.

Schuldgefühle

In gewisser Weise finde ich es noch immer schade, dass Cruz Flaco hat sterben lassen. Nicht weil ich diesen vielleicht gemocht hätte, dem war absolut nicht so. Allerdings hatte ich nicht den Bedarf daran, Cruz' Schuldgefühle mitverfolgen zu müssen. Natürlich kann man seine Entscheidung vollkommen nachvollziehen, da er sich um seinen kleinen Bruder Leon gesorgt hat. Zudem kann auch niemand sagen, ob Flaco Leon danach nicht einfach in Ruhe gelassen hätte. Dennoch frage ich mich, ob das Thema nun beendet ist, nachdem Casey seinem Kollegen nochmal die Chance gegeben hat, die Sache zu überdenken. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass jetzt noch was folgen wird.

Trotz dessen, dass ich Cruz' Schuldgefühle nicht mit ansehen müsste, gefielen mir in diesem Zusammenhang zwei entscheidende Dinge: Zum einen das Verständnis von Casey, der durchaus nachvollziehen kann, warum sein Kollege so gehandelt hat. Selbst wenn es im ersten Augenblick nicht positiv wirkt, so muss man doch sagen, dass Cruz nichts Böses im Schilde hatte, sondern einfach nur rot sah und die Chance, seinen Bruder aus den Fängen dieser Gang zu befreien. Dies führt mich auch zum zweiten Punkt, der mir hier gut gefiel. Denn in dieser Folge hat Leon erkannt, was sein Bruder für ihn getan hat und wahrscheinlich (das hoffe ich zumindest) hat ihm das die Augen darüber geöffnet, sein Leben in eine andere Richtung zu lenken. Dies würde mit Sicherheit auch Cruz bei der Bewältigung seiner Schuldgefühle helfen. Warten wir einfach mal ab, welche Entwicklung dieser Handlungsstrang noch nehmen wird.

Familienschwierigkeiten

Casey tut mir sehr leid. Erst die Sache mit Voight, dann die (erneute) Trennung von Hallie und jetzt findet er keinen Familienanschluss bei seiner Schwester Christie und dabei heißt es immer, dass die Familie der beste Rückhalt ist. Wobei man auch sagen muss, dass man Christie in gewisser Weise verstehen muss. Ihrer Reaktion gegenüber Casey zu urteilen, muss sie ihren Vater sehr geliebt haben und sich auch sehr gut mit ihm verstanden haben, sonst würde sie ihrer Mutter nicht nach 15 Jahren noch immer so schwere Vorwürfe machen. Doch wenn man die Mutter der beiden betrachtet, wird man doch nachdenklich darüber, ob Christies Verhalten nicht doch zu hart ist.

Wie wir Zuschauer erfahren haben, muss der Vater seiner Frau ziemlich zugesetzt haben. Da kann ich mir persönlich durchaus vorstellen, dass man die Nerven und die Kontrolle über sich verliert, gerade auch, wenn man ein jahrelanges Opfer häuslicher Gewalt ist. Ich bin mal gespannt, ob sich an dem Handlungsstrang noch etwas ändern wird und Caseys Mutter doch freikommt.

Entscheidungen und entdeckte Gefühle

Gut, dass Herrmann seine Entscheidung nochmals überdacht hat, und das Angebot doch nicht annahm. Oftmals ist es eben doch besser, auf sein Bauchgefühl zu hören, gerade wenn es um so etwas geht. Ich denke, hinterher wären er und seine Familie ziemlich unglücklich gewesen. Schön, dass das auch seine Frau versteht und sofort eine bessere Lösung parat hat, mit der alle gut leben können.

Ob Dawson mit dem Kuss zwischen ihr und Mills gut leben kann, wird sich in nächster Zeit noch herausstellen. Ich befürchte leider, dass die zukünftige Zusammenarbeit zwischen den beiden sehr schwierig und vor allem distanziert verlaufen könnte, gerade auch da Dawson in Casey verliebt ist. Zwar kann sie diesen wahrscheinlich sowieso nicht haben, allerdings verschwinden Gefühle nicht so einfach. Dazu kommt natürlich auch noch, dass sie ein schlechtes Gewissen gegenüber Casey haben könnte, da Dawson seinen Anruf nicht mitbekommen hat.

Was Mills betrifft, so hatte ich mit meiner Vermutung Recht, dass er Gefühle für Dawson hegt. Allerdings gehe ich vorerst nicht davon aus, dass aus den beiden was wird. Dennoch muss ich sagen, dass mir die Paarung äußerst gut gefällt und ich hoffe einfach mal, dass da mehr draus wird.

Fazit

#1.11 Gott hat gesprochen stellte vor allem das Miteinander der Charaktere in den Vordergrund und bewies damit einmal mehr, wie wichtig Zusammenhalt ist. Getragen wurde diese Episode vor allem von Taylor Kinney und Lauren German, die als Kelly und Shay ihre Freundschaft sehr schön dargestellt haben. Durch die Schuldgefühle von Cruz konnten die Zuschauer eine Versöhnung und Annäherung mit seinem Bruder verfolgen, etwas, was bei den Caseys noch aussteht.

Daniela S. - myFanbase

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