Bewertung

Review: #4.23 Für immer

Es ist endlich passiert. Vier Staffeln und 81 Episoden später ist der Damm endlich gebrochen und Beckett und Castle sind endlich ein Paar. Doch bis es endlich zu diesem einen Kuss kommt, gibt es einen finalwürdigen Kampf.

Ein Gangmitglied wird tot aufgefunden und man kann ihn schließlich mit einem Einbruch in Montgomerys Wohnung in Verbindung bringen. Der Täter ist, wie sollte es auch anders sein, derjenige, der vor einem Jahr auch auf Beckett geschossen hat, was Castle nun in eine unmögliche Situation bringt, denn er hatte dem geheimnisvollen Mann in der Tiefgarage ja damals versprochen, dass er dafür sorgen wird, dass er Beckett vom Fall ihrer Mutter fernhalten wird. Das ist ihm bislang gut gelungen, doch nun, da sie dem Mann, der sie angeschossen hat, so dicht auf den Fersen ist, muss er ihr quasi beichten, dass er einen Deal für ihr Leben eingegangen ist. Hält er sie von dem Fall ab, passiert ihr nichts. Sucht sie den Mörder ihrer Mutter weiterhin, wird sie sterben.

Es ist durchaus verständlich, dass Beckett nicht gerade begeistert davon ist, dass Castle hinter ihrem Rücken über ihr Leben verhandelt und geht folgerichtig wieder auf Abwehr. Doch anstatt sich zurück zu ziehen, geht Castle dieses Mal in die Offensive. Er macht ihr klar, dass er nicht mehr mitansehen kann, wie sie in ihr Verderben rennt und gesteht ihr ganz offen, dass er sie liebt. Und das nicht erst seit einem Jahr, sondern schon seit sie sich begegnet sind.

Ein wenig würde man sich wünschen, dass Beckett in diesem Moment erkennt, welch einen großartigen Mann sie seit vier Jahren an ihrer Seite hat, doch sie sieht in just diesem Moment nur, dass er sie hintergangen hat. Castle zieht aus ihrer harschen Ablehnung sofort Konsequenzen und kündigt nicht nur ihre Zusammenarbeit, sondern macht ihr auch noch klar, dass er nicht mitansehen will, wie sie ihr Leben wegwirft. Und als Zuschauer sitzt man fassungslos auf der Couch und fragt sich, wie ein Mensch nur so stur sein kann, dass er nicht erkennt, was da gerade durch die Tür verschwindet.

Am Ende bedarf es einer Extremsituation, die Beckett erkennen lässt, was wirklich im Leben zählt. Als sie nach dem Kampf mit Maddox am Hochhaus hängt, ihr Leben am seidenen Faden, da kann sie nur noch an Castle denken. Sie hört sogar seine Stimme und spätestens da fällt ihre Deckung und sie hat sich für ihn entschieden. Dumm nur, das nicht Castle zu ihrer Rettung eilt, sondern lediglich Ryan, der sich ihr und seinem Partner Esposito widersetzt hat und Gates in den Fall eingeweiht hat.

Schließlich ist Beckett es, die Castle aufsucht und ihm klar macht, dass sie ihn will. Nichts anderes. Einfach ihn. Und dann kommt es zu dem einen Kuss, der die Serie für immer verändern wird. Denn für Beckett und Castle gibt es nun kein Zurück mehr. Und es ist gut so, denn das ewige Hin und Her zwischen den beiden war bis zu einem gewissen Grad amüsant, doch ein potentielles Paar darf nicht zu lange auf der Stelle treten und muss sich weiter entwickeln. Und das haben die Autoren bei Castle bislang durchaus gut hinbekommen. Ich bin gespannt, wie man die Beziehung der beiden nun in die Serie integrieren wird.

Was außerdem interessant sein wird, ist, wie Ryan und Esposito nun miteinander klar kommen, denn Ryan hat zwar absolut das richtige getan, als er Gates eingeweiht hat, doch damit ist er gleichzeitig seinem Freund und Partner Esposito in den Rücken gefallen, was ihn vorübergehend seinen Job kostet. Solch ein Vertrauensbruch wiegt unglaublich schwer und ich hoffe, dass die Freundschaft der beiden daran nicht zerbricht.

Nebenbei beendet Alexis die Highschool und hält eine unglaublich bewegende und überhaupt nicht kitschige Rede vor ihrem Jahrgang, in dem es um Enden geht, die uns alle irgendwann einmal erwarten. Angesichts der anderen Dinge, die in der Episode passieren, geht Alexis' Abschluss etwas unter, aber das ist auch in Ordnung und stört in diesem Fall nur ganz am Rande. Ich würde mir wünschen, dass Alexis und Martha wieder mehr in die Episoden integriert werden, doch heute war es wichtig, dass Beckett und Castle endlich einmal eine neue Definition ihrer Beziehung vornehmen.

Fazit

Den Cliffhanger am Ende der Episode, der dem Zuschauer klar machen soll, dass der Fall um den Tod von Becketts Mutter noch lange nicht abgeschlossen ist, hätte es eigentlich nicht gebraucht, denn der Kuss zwischen Beckett und Castle macht neugierig darauf, wie das Paar sich in der kommenden Staffel verhalten wird. Wie können sie ihre neu gefundene Liebe in ihren Alltag integrieren? Werden sie ihre Beziehung geheim halten oder in aller Öffentlichkeit zueinander stehen? Und schaffen es die Autoren, die Spritzigkeit der beiden aufrecht zu erhalten? Fragen über Fragen, so dass man den Beginn der fünften Staffel kaum erwarten kann.

Melanie Wolff - myFanbase

Die Serie "Castle" ansehen:


Vorherige Review:
#4.22 Zombies
Alle ReviewsNächste Review:
#5.02 Bewölkt mit Aussicht auf Mord

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "Castle" über die Folge #4.23 Für immer diskutieren.