Bewertung

Review: #4.22 Zombies

Wenn Richard Castle den kleinen Jungen in sich herauslassen darf, dann kann man sich als Zuschauer in der Regel über eine wirklich witzige Episode freuen. Und tatsächlich bietet #4.22 Zombies wirklich enorm viel Spaß, einen ungewöhnlichen Fall und stellt gleichzeitig auch noch die Weichen für eine unumgängliche Veränderung in der Serie.

Castle ist zu Beginn der Episode kurz davor, seine Zusammenarbeit mit Beckett zu beenden. Zu tief sitzt noch immer der Schmerz darüber, dass Beckett sein Liebesgeständnis gehört und ignoriert hat. Und auch wenn er zunächst versucht hat, die ganze Sache zu verdrängen und einfach weiter zu machen wie bisher, so muss er mit der Zeit doch einsehen, dass er etwas verändern muss. Und so geht er ein letztes Mal in das zwölfte Revier, um dort gemeinsam mit Beckett an seinem letzten Fall zu arbeiten.

Und der hat es in sich, obwohl zu Beginn alles nach einem typischen 08/15 Fall aussieht. Doch schon als Gerichtsmediziner Perlmutter feststellt, dass dem Opfer ein Stück Fleisch vom Arm fehlt, wird die Sache mysteriös. Und dann geraten Castle und Beckett auch noch in eine dunkle Gasse, wo sie fast von zwei jungen Leuten umgerannt werden, die sie anflehen, um ihr Leben zu rennen. Die folgende Szene, als sich vermeintliche Zombies um die beiden Ermittler scharen, ist herrlich absurd, gerade weil man weiß, dass es unmöglich real sein kann. Doch einen ganz kurzen Moment, als Beckett und Castle Rücken an Rücken stehen, da wirkt es so, als hätten beide plötzlich Zweifel, dass die Gesetzte der Natur nicht vielleicht doch außer Kraft gesetzt wurden.

Natürlich gibt es keine Zombies. Selbst als ein vermeintliches zweites Opfer noch am Obduktionstisch wieder zum Leben erwacht und schreiend davon läuft, lässt Kate Beckett sich nicht beirren und hält weiterhin daran fest, dass für alles eine logische Erklärung existieren muss. Und das tut es am Ende ja dann auch. Aus einem Fall um einen Amok laufenden Zombie wird im Nu ein Mord aus Eifersucht, in der ein armer, naiver Sci-Fi-Fan für die Zwecke eines Möchtegernmilliardärs verstrickt wird, der einen Konkurrenten mit mehr auf seinem Bankkonto ausstechen will. Banaler geht es eigentlich nicht.

Doch auch wenn der Fall am Ende 08/15 ist, die Auflösung ist es am Ende nicht und gibt Nathan Fillion mal wieder die Gelegenheit, so richtig aus sich heraus zu gehen. Castle gibt sich schließlich selbst als Zombie aus und jagt dem vermeintlichen Täter einen so großen Schrecken ein, dass er den Mord an dem Banker zugibt und verhaftet wird. Und dabei jagt er Esposito auch noch einen ungeheuren Schrecken ein.

Und während man sich vor Lachen fast den Bauch halten muss, passiert etwas einzigartiges. Beckett und Castle sprechen sich endlich aus. Beckett erfährt, dass Castle weiß, dass sie sein Geständnis gehört und ignoriert hat. Und Castle erfährt, dass Beckett damit nicht klar gekommen ist, jedoch Hilfe gesucht hat und sie nun bereit ist, alles zu akzeptieren, was an dem Tag, an dem auf sie geschossen wurde, passiert ist. Natürlich sprechen sie nicht offen über ihre Gefühle, aber der Code, in dem sie sprechen, ist für sie beide verständlich und vor allem Castle weiß nun, dass seine Gefühle nicht aussichtslos sind. Da die kommende Episode gleichzeitig das Staffelfinale bilden wird, kann man sich jetzt schon denken, was passieren wird. Oder man kann es wenigstens hoffen.

Während wir bei den beiden Hauptcharakteren auf eine Entscheidung hinarbeiten, hat an anderer Stelle Alexis ihrerseits eine wichtige Entscheidung getroffen. Sie geht an die Columbia Universität, die sich in New York befindet. Denn auch wenn sie gerne weiter weg möchte, sie kann sich momentan noch nicht von ihrem alten Leben und vor allem auch von ihrem Vater lösten. Zu eng ist die Bindung zwischen ihnen. Natürlich will Castle, dass sie auf eigenen Beinen steht, aber er ist doch auch froh, dass sie ihm noch etwas erhalten bleibt. Um mit ihm auch dem Zuschauer.

Fazit

Die Episode macht gerade wegen des Zombiethemas unglaublich viel Spaß, doch auch die zwischenmenschlichen Elemente können in dieser Episode überzeugen. Wenn man nun auch noch einen Weg finden könnte, Esposito, Ryan, Gates und Martha besser in die Geschichten zu integrieren, wäre sie perfekt gewesen. Aber man braucht ja für das Staffelfinale noch ein wenig Luft nach oben.

Melanie Wolff - myFanbase

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