Bewertung

Review: #3.02 Die Mutter, die in die Luft ging

Foto: Emily Deschanel & David Boreanaz, Bones - Die Knochenjägerin - Copyright: 2007 Fox Broadcasting Co.; Isabella Vosmikova/FOX
Emily Deschanel & David Boreanaz, Bones - Die Knochenjägerin
© 2007 Fox Broadcasting Co.; Isabella Vosmikova/FOX

Die vergangene Folge hat mir zwar gefallen, aber ich hatte eigentlich vermutet und gehofft, Brennans Herumgezicke ist Geschichte, dabei setzt sie damit sofort wieder fort. Anscheinend ist sie doch auf Booth sauer, weil er ihren Vater ins Gefängnis brachte, obwohl sie anfangs nichts dagegen hatte. Sie widerspricht sich ständig, wenn es um Max geht. Einerseits kann man ihre Gefühle ja verstehen, andererseits hat Booth auch nur seinen Job gemacht und einen Mörder hinter Gittern gebracht. Das ist ihm nicht leicht gefallen, weil dieser Mensch Brennans Vater war. Bones ist doch immer so für Gerechtigkeit, dann soll sie es in diesem Fall dabei belassen. Ich glaubte eigentlich, zwischen Booth und Brennan sei nach der ersten Episode der 3. Staffel so gut wie alles geklärt gewesen, doch jetzt bin ich der Meinung, dass Brennan ihrem Partner diese Verhaftung ewig vorhalten wird und somit ihre Freundschaft auch nicht mehr dieselbe ist wie noch in der 2. Staffel.

Am Tatort bemerkt Booth, dass Brennan bedrückt und gereizt ist, denn die macht jeden an, der ihr in die Quere kommt. Sie geht gar nicht erst auf seine Worte ein und somit ist das Gespräch abgehakt, ehe es so richtig begann. Ich verstehe Brennan nicht, zuerst will sie keine Extrawurst haben, indem sie ihren Vater dank Booth und Caroline besuchen kann, nimmt schließlich dieses Angebot doch an, aber ohne dankbar zu wirken. Ich musste herzlich lachen, vor allem über Max Keenan, als er wiederum alles schön redete und sich nicht als Verbrecher, sondern Gesetzloser, bezeichnete und schließlich, als er mit seiner Tochter Karten spielen wollte und die ihm das nächste Mal Socken mitbringen soll. Es ist schwer, Max richtig einzuschätzen, da er sich wie ein Clown verhält, und das verwirrt auch Brennan, die nicht weiß, ob ihr Vater ernst meint, was er sagt, oder nicht. Ein schöner Moment war allerdings der, als er Bones das erste Mal zum Lachen brachte. Auch wenn beide nicht die perfekte Familie sind und vielleicht auch nie waren, so sieht man doch, dass beide sich Mühe geben, auch wenn es ihnen schwer fällt. Max überspielt dies alles mit seinen Scherzen, Bones dagegen bleibt sie selbst und überreagiert deshalb auch, als Max sie ohne einen Hintergedanken um etwas bittet. Kann sein, dass beide trotzdem auf dem Weg sind, noch eine Familie zu werden, auch wenn Max im Gefängnis sitzt, und wer weiß, was noch alles passiert, denn Max hat seinen Prozess noch vor sich. Wünschen würde ich es vor allem Brennan, aber auch Max, sofern er es wirklich ernst meint, was ich aber glaube, denn immer wenn Bones ausgeflippt ist und abhaute, sah man ihm die Verzweiflung und Hilflosigkeit an. Er würde am liebsten in kurzer Zeit alles wieder gut machen, was er Bones in den vergangenen Jahren alles antat, doch das geht nicht, das ist unmöglich. Beide brauchen Zeit.

Hodgins hat es mal zur Abwechslung die Sprache verschlagen, als das Team von Agent Katherine Frost, einer Bombenexpertin, Verstärkung bekommt, was allerdings nicht an ihren Fähigkeiten, sondern ihrem Aussehen liegt. Angela macht der Frau zwar gleich klar, dass Hodgins ihr gehört, auf eine charmante Art, doch Hodgins lässt sich davon nicht abhalten, weiterhin mit Frost zu flirten und vor allem sie mit seiner Arbeit zu beeindrucken. Später macht ihm Angela in einem sehr witzigen Dialog noch klar, dass es ihr egal ist, was in seiner Hose passiert, solange es dort bleibt. Einfach nur cooler Spruch! Angela brachte eh wieder einen Spruch nach dem anderen, wobei mir einer besonders auffiel, nämlich dass auch sie die Bombenexpertin scharf findet und nicht nur Hodgins. Hodgins kam mir mit seinem Liebesgestammel in dieser Folge wie ein pubertierender Teenager vor. Beneidet habe ich Angelas Reaktionen darauf, jede andere Frau hätte doch eifersüchtig reagiert oder wäre beleidigt, doch sie nahm es eher gelassen. Mit der Zeit ging mir allerdings Hodgins Gestammel auf den Keks, was dann beendet wurde, als Agent Frost den Luftfilter wegschmeißen wollte, und er darauf fast aggressiv wurde. Mir gefiel Hodgins wieder viel mehr, als er ganz und gar der Wissenschaftler war und von Dingen erzählten, die die anderen im Prinzip gar nicht hören wollten, wie die Sache mit den Tätowierungen in Russland. Ich finde sein Wissen schon bemerkenswert und dazu sehr interessant.

Zach, der ja in #3.01 Ein Kannibale und der Hunger auf mehr aus dem Irak zurückkam, blüht in seiner Arbeit wieder voll auf. Man könnte glauben, er war nie weg, was für den Zuschauer auch zutrifft, doch in der Geschichte von "Bones" dann wiederum nicht. Für den Zuschauer ist es überhaupt nicht nachvollziehbar, wie es ohne Zach wäre, da seine Einberufung im Staffelfinale der 2. Staffel war und er im Staffelauftakt der 3. Staffel schließlich wieder auftauchte. Ich bin gespannt, ob die Autoren nochmal auf diese Zeit eingehen werden, sonst wäre es für mich eine ziemlich überflüssige Storyline gewesen.

Der Fall dieser Folge war von Anfang an spannend und sehr interessant. Obgleich ich beim Opener schon schlucken musste, als das Bein in den Baum flog. Anschließend Brennans ausführliche Bemerkungen Angela gegenüber, damit sie eine Konstruktion des Gesichtes hinbekommt. Für einen Moment dachte ich wirklich, Brennan wirft ihrer Freundin die Gehirnmasse und die Zunge entgegen... Während mir und sogar Angela, die eigentlich nichts so schnell umhaut, übel wurde, behandelt Bones diese Überreste wie Gemüse. So richtig interessant wurde es allerdings erst, als Hodgins herausfand, dass die Leiche Mitglied in der NLA und dazu angeblich eine Mörderin war, die bevor sie in die Luft flog mit dem FBI einen Deal machte und sich für schuldig bekannte.

Die Übergänge der Storylines waren immer sehr schnell, deshalb verlor man nie den Faden bei diesem Fall, aber man bekam ebenso sehr viel bei den Zwischenstorys mit, auch wenn sie nicht lang waren, wie zwischen Bones und Booth, Max und Brennan und schließlich noch die Konfrontation Booth und Sam, der unter Verdacht stand. So wurde es nie uninteressant. Der Fall erinnerte Brennan dieses Mal erneut an ihre eigene Kindheit bzw. Vergangenheit.

Fazit

Schade finde ich es, dass Bones keine Hilfe annimmt, denn Booth ist immer für sie da und überhäuft sie regelrecht mit Ratschlägen, doch sie ist undankbar und gereizt. Ich bekomme das Gefühl, sie steht zwischen Max und Booth, gibt aber Booth an allem die Schuld, was sie aber nie zugeben würde. Und wenn sie dann über ganz normale Sachen, wie den Besuch bei ihrem Vater, in Forensiksprache anfängt zu reden, wünsche ich mir oft Untertitel. Booth war dieses Mal zu betrunken, um nach dem Sinn ihrer Worte zu fragen. Die Folge konnte überzeugen und bekommt deshalb auch gute 7 von 9 Punkten.

Dana Greve - myFanbase

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