Bewertung

Review: #7.06 Tante Phatso und der Fiesling

Liz' Versuch, eine Familie zu gründen und all die Probleme, die dies für eine Karrierefrau mit sich bringt, sind weiterhin ein großes Thema in dieser siebten und gleichzeitig letzten Staffel von "30 Rock". Und am Ende der Episode deutet vieles darauf hin, dass Liz sich am Ende gegen ihre Karriere und für ihre Familie entscheiden wird, denn auch dieses Mal hat sie gesehen, dass es schier unmöglich ist, beide Dinge unter einen Hut zu bringen.

Auch wenn die Geschichte für eine Frau sicherlich nachvollziehbar ist, so ärgert man sich doch schon etwas, dass Liz' Freund Criss in der Sache so sträflich vernachlässigt wird. Gut, mit James Marsden hat man sich einen recht bekannten Namen für die Rolle geholt, der wohl nicht unbedingt immer verfügbar ist, allerdings ist es schade zu sehen, wie wenig er mittlerweile doch in Liz' Leben integriert ist. Der Zuschauer weiß nicht, was er nach der Aufgabe seines Trucks eigentlich den ganzen Tag tut, ob er mittlerweile einen neuen Job hat und Geld verdient, ob er die Wohnung schon renoviert hat und wie er und Liz überhaupt im Privaten klar kommen. Hier würde ich mir ein klein wenig mehr Input wünschen, denn wenn es darum geht, eine Familie zu gründen, dann sind beide Partner davon betroffen, doch nur Liz Lemons innerer Kampf wird hier schier endlos in die Länge gezogen.

Im Moment wirkt es ein wenig, als gingen Tina Fey die Ideen für ihren eigenen Charakter etwas aus. Seit Wochen schon tritt Liz Lemon auf der Stelle und es geht nichts vorwärts. Dafür haben die anderen Charaktere in der Show, allen voran Jack Donaghy und Tracy Jordan eine hervorragende und vor allem witzige Geschichte parat.

Jack bekommt zufällig mit, dass Tracy ihn in seinem neuesten Film als Bösewicht parodiert und ist verärgert. Da Tracy überhaupt kein Problem darin sieht, entsteht zwischen den beiden ein Kleinkrieg, in dem jeder dem anderen beweisen will, wie einflussreich sie sind. Dabei geht es in erster Linie darum, Reichtum und Macht zur Schau zu stellen und man ist doch überrascht, dass am Ende Tracy über Jack triumphiert. Obwohl, so überraschend kommt es am Ende nicht, denn der ganze Kleinkrieg, sowie Jacks Friedensangebot am Ende zeigen doch, dass gerade diese beiden Charaktere sich weiterentwickelt haben, ohne das zu verlieren, was sie bislang ausmacht. Tracy ist noch immer der verpeilte und verzogene Möchtegernschauspieler, der aus allem, was er anpackt, irgendwie Geld macht, selbst wenn es absoluter Mist ist. Und doch ist er um einiges reifer geworden und weiß um seinen Einfluss in der Gesellschaft. Jack hingegen ist weiterhin der reiche Vorzeige-Geschäftsmann, der glaubt, mit Geld ließe sich alles regeln, aber er mittlerweile auch gelernt zu verlieren und zu akzeptieren, dass es Menschen gibt, die auch ihn noch herausfordern können.

Gerade bei Tracy und Jack hat man von seitens der Autoren in den vergangenen sieben Jahren viel richtig gemacht. Dafür treten zwei andere Charkatere im Moment etwas auf der Stelle. Jennaist weiterhin das selbstverliebte Starlet, das nicht in der Lage ist, auch nur einmal etwas nettes für einen Menschen zu tun. Und Kenneth ist ein dämlicher Hinterwäldler, der nicht erkennt, wenn jemand ihn ausnutzt. Dass die beiden gerade in dieser Episode nicht miteinander harmonieren, liegt in erster Linie daran, dass die beiden trotzt gemeinsamer Szenen einfach keine gemeinsame Handlung bekommen.

Jenna erklärt zum wiederholten Male Hazel den Krieg, schafft es aber nicht ansatzweise, sie wirklich in die Enge zu treiben oder herauszufordern. Und Kenneth nimmt man einfach nicht ab, dass er Hazel als Partner in irgendeiner Art und Weise akzeptiert, gerade weil auch sie nur ein Minimum an gemeinsamen Szenen haben.

Hazel hingegen ist eine echte Bereicherung für die Show. Sie ist herrlich durchgeknallt und sorgt hin und wieder mit ihren Sprüchen nicht nur für Lachen, sondern auch für leicht irritiertes, wenn nicht sogar ängstliches Kopfschütteln. Ich hoffe nicht, dass sie nach der Kündigung durch Liz die Show wirklich verlässt, da ihre verrückte Art wieder etwas Pepp in die Show gebracht hat.

Fazit

Eine gute Geschichte um Jack und Tracy, eine mittelmäßige um Liz, Kenneth und Jenna, sowie ein abermals grandioser Auftritt von Kristen Schaal lassen die Episode am Ende zu einer durchaus ansehnlichen halben Stunde werden, der jedoch die Leichtigkeit vergangener Zeiten ein wenig vermissen lässt. Dies könnte vielleicht auch daran liegen, dass man sich allmählich nur noch auf eine kleine Gruppe von Darstellern konzentriert und Charaktere wie Pete, Toofer, Lutz und Franknur noch kleine Randerscheinungen sind, die niemand mehr so Recht wahrnimmt. Schade eigentlich.

Melanie Wolff - myFanbase

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