Bewertung

Review: #3.01 13:00 - 14:00 Uhr

Die zweite Staffel endete mit einem gewaltigen Cliffhanger – der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika sackt vor einer Menschenmenge ohnmächtig zusammen. An seiner Hand bildeten sich Blasen und Geschwüre, denn offenbar wurde er mit einer biologischen Substanz versehen. Biologisch? Genau! Denn diese Attacke öffnet uns Tür und Angel für die Thematik der dritten Staffel, biologische Waffen. Folglich beginnt die Episode mit einem Rückblick auf die letzte Folge, bis anschließend der Schriftzug "Three Years Later" erscheint. Und dann geht es auch schon los:

Ein Van (natürlich in schwarz) fährt durch belebte Straßen von Los Angeles. Schließlich wird eine Leiche vor der Gesundheitsbehörde abgeworfen und eine Bombe gezündet. Szenenwechsel: Jack Bauer befindet sich mit seinem Kollege Chase Edmunds in einem Hochsicherheitsgefängnis. Schnell wird klar, dass Chase und Bauer ein Vater-Sohn-Verhältnis haben. Jack sieht sich gewissermaßen als sein Mentor, Chase ist bereit von ihm zu lernen. Die Konstellation finde ich interessant. Ein weiterer, für diese Staffel zentraler Charakter wird eingeführt. Ramon Salazar, ein Drogenbaron, den Jack innerhalb einer Undercover-Mission geschnappt hatte. Doch Ramon ist nicht nur skrupelloser Stoffbarbare, sondern hat auch Verbindungen zu etlichen terroristischen Gruppen. Man merkt sofort, was für ein eiskalter und gefährlicher Hund er doch ist.

In Minute 12 wird dem Zuschauer dann endlich Gewissheit geschenkt. President David Palmer is alive! Und zudem ist er das erste mal seit seinem Zusammenbruch wieder in der kalifornischen Filmmetropole. Dort wird er natürlich schon vom jubelnden Volk begrüßt. Kaum weg von der Menschenmenge, legt der Präsident erst einmal ein beängstigendes Stoppen und Innehalten ein und erinnert sich still und bedächtig an den Anschlag von vor drei Jahren. Bitte nicht ganz so theatralisch, Mister President!

Indes wird in der CTU schon wieder gearbeitet. Und siehe da, Kim Bauer ist jetzt Analytikerin in der Anti-Terroreinheit. Diese Storyline wirkt auf mich eben so konstruiert wie die anschließende Zickerei mit ihrem Tischherrn Adam Kaufmann, der sie irgendwie beneidet und ihr dann auch noch zum Vorwurf macht, sie hätte den Job nur durch ihren Vater bekommen und könne ja in Wirklichkeit gar nichts von dem, was sie gerade im Begriff ist zu tun. Wäre dem so, hätte Kim die CTU sicherlich bereits nach einem Arbeitstag wegen Inkompetenz wieder verlassen können, aber auf die Idee kam Herr Kaufmann wohl nicht. Immerhin gebe ich ihm insofern recht, dass es unmöglich ist, eine solche Kompetenz wie Kim innerhalb von drei Jahren zu erlangen (in der zweiten Staffel war von einer Ausbildung ihrerseits als Analytikerin meiner Meinung nach auch nicht das geringste Anzeichen). Und damit noch lange nicht genug. Kim hat eine heimliche Beziehung mit Chase, von der ihr Vater (was auch sonst) nichts weiß. Klar, dass nun auch die Idee aufkommt, Papa Jack davon zu erzählen. Und klar, wie sollte es anders sein, da kommt Zweifel auf. Was wird Jack wohl zu der Beziehung sagen? Wie wird er reagieren (oder wird er seine Waffe zücken und wild um sich schießen…)? Und so weiter... für mich eher nervtötend als ein Vegnügen. Und obwohl ich den zwar nervigen Charakter Kim für sympathisch halte, ist diese ganze Kim-in-der-CTU-Idee ist für mich ein klarer Verriss der Autoren.

Ab der zweiten Hälfte wird die Folge und die Richtung, die die Staffel einschlagen wird, klarer. Man kann in Jack zunehmend einen ausgelaugten Mann erkennen, da er unkonzentriert und einfach nicht so richtig bei der Sache ist. Entzugserscheinungen sind hier das Stichwort. Denn eine Drogensucht hat sich Jack durch seinen Undercovereinsatz bei Ramon Salazar geholt. Man merkt deutlich, wie sehr Jack damit zu kämpfen hat. Ich halte diese Idee (bisher) für recht gelungen, denn einen leidenden Jack mit Schwächen sah man bisher eher selten.

Bevor sich die Einführungsepisode dem Ende zuneigt, wird natürlich auch noch ein Cliffhanger freigesetzt. Die Leiche, die am Anfang der Folge vor der Gesundheitsbehörde abgestellt wurde, war mit einem Virus infiziert, durch welchen man den Verfall des toten Körpers besonders gut erkennen konnte. Das heißt, es dreht sich in dieser Staffel also um eine biologisch Waffe. Wie sollte es anders sein. Die Forderung der Terroristen lautet, dass Salazar freigelassen werden soll, da sie andernfalls den tödlichen Virus auf die amerikanische Zivilbevölkerung loslassen. Ratlose und entsetzte Gesichter in der CTU. Na dann unternehmen sie mal was, Herr Bauer!

Fazit

Trotz der Einbußen an Nerven durch Kim und ein paar absehbaren Storyentwicklungen ein guter Staffelauftakt, der es knapp auf sieben von neun Punkten bringt.

Patrick Arnold - myFanbase

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