Bewertung

Review: #6.03 Süßes Vergessen

Foto: Katerina Graham, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Katerina Graham, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Während Damon und Bonnie herausfinden, wer oder was sich mit ihnen in ihrer sogenannten "eigens für sie geschaffenen Hölle" befindet, versucht Elena ihre Freunde zusammen zu trommeln, um eine fette Party zu schmeißen.

"When we get out, what’s the first thing you’re gonna tell Elena?" – "Sorry I killed Bonnie but she was the most annoying person in the world."

Beginnen wir diese Review sogleich mit den Aspekten, die für wirklich gute Unterhaltung sorgen und teilweise sogar einen Funken von Spannung versprühen konnten: das Dreamteam Bonnie und Damon. In der Vergangenheit hatten die beiden nicht oft das Vergnügen, miteinander zu interagieren und wenn, dann lediglich im Zusammenhang damit, dass sie Elena aus einer gefährlichen Situation befreien mussten oder Damon Bonnies magische Kräfte gebrauchte. Nun, da die beiden alleine wer weiß wo festsitzen und sie miteinander Tag für Tag – noch dazu stets denselben Tag (den 10.Mai 1994) – durchstehen müssen, bietet sich uns Zuschauer ein Bild, was doch gut unterhalten kann.

Nach wie vor können sich die beiden nicht wirklich ausstehen und so verbringen sie ihre Zeit meist damit, sich gegenseitig zu ärgern. Während Damon lediglich genervt von der vorherrschenden Situation ist und sich mehr oder minder damit abgefunden zu haben scheint, dass er sich in seiner eigenen kleinen Hölle befindet, denkt Bonnie erst gar nicht daran die Hoffnung aufzugeben und sieht in jeder noch so winzigen Veränderung einen Hinweis darauf, dass es womöglich doch einen Ausweg gibt. Dieser Ausweg präsentiert sich schließlich im neu eingeführten Charakter Kai, welcher wie aus dem Nichts auftaucht und sogleich versucht, Damon zur Strecke zu bringen. Zugegeben, die Idee mit dem Eisenkraut verseuchten Alkoholflaschen war nicht schlecht, schließlich scheitert sie aber dank Bonnie, welche auf einmal ihre magischen Kräfte zurückerlangt hat.

Da mir Bonnie ohne ihre Zauberkräfte auch ein wenig nutzlos erschien, bin ich froh, dass sie nun wieder alles in Flammen setzen kann, was sie will und verständnislose Sprüche vor sich hersagt. Von der Einführung des Charakters Kai bin ich jedoch noch gar nicht überzeugt, da es mir einerseits unlogisch erscheint, wie er überhaupt an diesen Ort kam, was er hier verloren hat und andererseits was er für einen Plan verfolgt, denn es kann mir niemand erzählen, dass er Bonnie und Damon bei ihrer Rettung helfen möchte. Daher warte ich skeptisch auf mehr Antworten und hoffe, dass die Autoren mit ein bisschen mehr anrücken, als einer platten Storyline, welche sich nach einigen Episoden wieder im Nichts verliert.

"Well that's the problem Elena. Not all of us are okay with pretending. Some of us prefer to face our problems head on."

Und wenn wir schon von versenkten Handlungssträngen sprechen, kommen wir doch sogleich zum anderen Hauptthema dieser Episode: Elena und ihr Gedächtnisschwund oder besser gesagt "wie wir alle so tun, als hätte es die Beziehung zwischen Damon und Elena all die Jahre nicht gegeben und wenn nur einer von uns den Namen Damon auch nur in den Mund nimmt, wird er von Caroline eigenständig umgebracht". Zwar gefällt es mir sehr gut, dass man Elena eine Pause von der permanenten Trauer um Damon (und Bonnie) gibt und sie zur Abwechslung einmal wieder fröhlich und ausgelassen sieht, dennoch geht es mir nach wie vor gegen den Strich, dass man diesen Weg eingeschlagen hat und Elena all ihre Erinnerungen an Damon wegnahm. Wie Caroline richtig sagte, ist dies nämlich keine Art der Trauer, schließlich kann sich Elena erst gar nicht an Damon erinnern und so werden auch alle andere Freunde mithineingezogen, da sie das Spiel mitspielen und vorgeben, dass die Beziehung zwischen Damon und Elena nie existiert hat. Da ich jedoch nicht alles bezüglich der "neuen" Elena schlecht reden möchte, muss ich doch zugeben, dass ich es schön fand, die Freunde einmal wieder versammelt an einem Ort zu sehen. Alle haben in den letzten Monaten sehr viel durchgemacht, sodass es ihnen gut tut, zur Abwechslung ein wenig Spaß zu haben und unter Freunden zu feiern. Dennoch ist es natürlich nicht einfach, seine Sorgen so schnell zu vergessen, wenn man nicht beeinflusst wurde, seine Erinnerungen zu löschen.

"Good news Caroline, I thwarted a vampire hunter. Bad news, Stefan has become a vampire hunter."

So gesehen, kann man es Stefan zunächst gar nicht übel nehmen, dass er einen persönlichen Rachefeldzug gegen Enzo plant, schließlich hatte dieser seiner Freundin in der letzten Folge das Genick gebrochen, nur um seinen Standpunkt klar zu machen. Dennoch rechtfertigt dies nicht die Tatsache, dass er sich nach wie vor rücksichtslos und egoistisch gegenüber seinen Freunden und insbesondere gegenüber Caroline verhält. Schlussendlich hat er sie ja nur ausgenutzt, um an Enzo heranzukommen und seine Rache durchzuführen. Da die arme Caroline ohnehin schon genug um die Ohren hat, sollte gerade Stefan ein wenig mehr Rücksicht auf sie nehmen und nach ihrer rührenden kleinen Ansprache einfach wegzulaufen, war auch nicht besonders nett.

Umso schöner ist es daher, dass Caroline eine Art neuen Verbündeten in Enzo gefunden hat. Zugegeben, seit der letzten Episode und der toll inszenierten Autoszene zwischen den beiden und anschließender Kampfansage gegenüber Stefan, würde es mich sehr erfreuen, wenn diese beiden ihre aufkeimende Freundschaft vertiefen würden und man die beiden öfters zusammen sieht. Natürlich verzapft Enzo nach wie vor enorm viele Dummheiten, doch mit Caroline an seiner Seite könnte er dieses kleine Manko sicherlich loswerden und dann würde auch nicht mehr die Gefahr bestehen, dass man Enzo zu einem Damon 2.0 mutieren lässt. Auch die Aktion von Stefan am Ende dieser Folge missfiel mir, da ich es nicht gerne sehen würde, dass man Enzo erneut in eine Zelle steckt und peinigen lässt, schließlich hat man das in der Vergangenheit bereits genug oft zu Gesicht bekommen.

Randbemerkungen:

  • Jeremy verbringt nach wie vor Zeit mit der mysteriösen Sarah und nach dieser Episode wissen wir nun, dass sich Sarah sehr wohl an die Vorfälle des Staffelauftakts erinnern müsste, da die Beeinflussung durch die Vampire dank des Anti-Magiezaubers in Mystic Falls wenig Wirkung zeigt. So stellt sich die Frage, was Sarah möchte und natürlich noch viel dringlicher, wer sie denn überhaupt ist. Da mich die Figur bis jetzt jedoch wenig interessierte, hoffe ich, dass man diesen Handlungsstrang nicht unnötig in die Länge zieht und man bald Antworten liefert.
  • Auch das Geheimnis um Tripp und seinen Versuch Vampire zu jagen oder sogar gewaltsam zu töten, konnte mich nach wie vor nicht vom Hocker hauen, da es bis zu diesem Zeitpunkt lediglich wie eine Kopie von Prof. Maxfield wirkt.
  • Meine Prophezeiung aus dem Staffelauftakt scheint wahrgeworden zu sein: zwischen Tyler und Liv wird in nächster Zeit bestimmt noch endgültig das Feuer ausbrechen und darauf freue ich mich jetzt schon. Ich finde es immer noch toll, dass man sich dazu entschloss Tyler wieder menschlich zu machen und ihn ein bisschen leiden zu lassen, ob er nun seine Wut unter Kontrolle behält oder doch nachgibt und wieder zum Werwolf mutiert. Hierbei könnte Liv sicherlich eine Stütze sein, wie es damals Caroline für Tyler war.
  • Matt scheint man mal wieder vergessen zu haben, denn außer einiger kurzer Dialoge mit seinen Freunden und Tripp, hatte er auch in dieser Folge kaum etwas zu melden, sodass ich hoffe, er bekommt in Zukunft wieder etwas mehr zu tun.

Fazit

#6.03 Welcome to Paradise war keine Sternstunde für "Vampire Diaries" und erweckte auch nicht den Eindruck, als würde man soeben das Paradies betreten. Zwar war die Interaktion zwischen Damon und Bonnie recht unterhaltsam und ihre Suche nach dem Ausweg sorgt weiterhin für Spannung, für den restlichen Teil dieser Folge ließ man jedoch nicht genügend guten Stoff übrig, sodass nur zu hoffen bleibt, dass sich dies in Zukunft wieder bessern wird.

Melanie E. - myFanbase

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