Bewertung

Review: #3.02 Kokons

Konnte der erste Teil des Staffelauftakts noch überzeugen, so driftet der zweite Teil doch in eine Richtung ab, die mit der Serie, so wie wir sie kennen, nichts mehr zu tun hat, denn plötzlich finden sich die Bewohner von Chester's Mill wie auch die Zuschauer in einer waschechten Aliengeschichte wieder.

"25 years ago, a meteor storm bombarded the Earth. A year after that, the first fragments of one of these so-called eggs was found in a meteor near our drilling site in Alaska."

Melanie gelingt es, auch Junior in einen Kokon zu sperren und kann dann Julia überzeugen, dass sie unbedingt ihren Vater Don Barbara kontaktieren müssen, der ihnen das Ei unter die Kuppel bringen soll. Dass Melanie ein falsches Spiel spielt und ganz plötzlich aus der Versenkung auftaucht, um wieder übers Ei zu sprechen, das wunder Julia nicht, auch wenn sie zuvor eben gesehen hat, dass sämtliche Bewohner der Stadt in seltsamen Kammern umgeben von seltsam leuchtenden "Adern" gefangen gehalten werden. Immerhin klingen Melanies Vermutungen, dass das Ei ein Schlüssel sein könnte, um die Kokons zu öffnen, plausibel, jedenfalls für Julia.

Also ziehen die beiden los und betteln an der Kuppel noch einmal um das Ei. Das führt zu einer Szene zwischen Don Barbara und Hektor Martin, die dem Zuschauer erklären, wo das Ei herkommt. 25 Jahre zuvor sind zahlreiche Meteore auf die Erde gefallen und haben die Eier mitgeführt, von denen nur eines intakt geborgen werden konnte. Und Aktaion hatte sich es zur Aufgabe gemacht, die Geheimnisse des Eis, sowie die schier unendlichen Energieressourcen zu entschlüsseln.

Dennoch lässt Hektor Martin Don Barbara losziehen, um das Ei wieder unter die Kuppel zu bringen, auch wenn er ihm klar macht, dass er sich nicht von persönlichen Gefühlen leiten lassen soll. Aber genau das lässt sich Don doch in dem Moment, als er die rote Tür durchschreitet und seiner Tochter das Ei bringt. Was sollte sonst für Aktaion dabei herausspringen, dass das Ei zurück unter der Kuppel ist. Überhaupt frage ich mich, wie Hektor Martin das Ei überhaupt erst anfassen konnte, hatte es nicht in der letzten Staffel noch jedem, der sich genähert hat, einen Stromschlag verpasst? Oder war das Ei in seinem Besitz gar nicht das echte sondern eine Attrappe? Am Ende ist es auch egal, denn das Ei wird von Big Jim am Ende mit einem gezielten Schlag mit dem Gewehr ein für alle Mal zerstört. Bis es allerdings soweit kommt, geschieht noch einiges in Chester's Mill, sowohl in der "Matrix" wie auch in der Realität.

"Its time to move on like the others."

Junior ist nun dank Melanies Einsatz ebenfalls in einen Kokon gesperrt wurden und taucht in der Matrix auf, ohne dass es jemanden darin zu stören scheint. Außer Barbie, der auch langsam das Gefühl bekommt, dass irgendetwas an der ganzen Sache nicht stimmt. Allerdings schenkt ihm Eva nicht so recht Gehör und glaubt vielmehr, dass alte Erinnerungen dieses Gefühl auslösen. Sie kann ihn dann jedenfalls damit ablenken, dass sie zusammenbricht und erfährt, dass sie ein Kind von ihm erwartet, was Barbie schnell davon abbringt, irgendwelche Fragen zu stellen. Melanie weiß schon, welche Knöpfe sie bei wem drücken muss.

Ein wenig nervig ist die neu entstehende Dreiecksgeschichte um Norrie, Joe und Hunter, der seltsam selbstbewusst auftritt und mal eben die neue, verbesserte Norrie für sich gewinnen kann und ein kleines Techtelmechtel anfängt. Aber hier zeigt sich einfach, dass der Zeitsprung von einem Jahr dem Zuschauer es schwer macht, die Verhaltensweisen der Charaktere nachvollziehen zu können. Es ist einiges in ihrem Leben passiert, von dem wir nichts wissen, und nachdem klar wird, dass sowieso alles Illusion ist, ist es auch nicht eigenartig, dass sich alle irgendwie anders verhalten, als wir es gewohnt sind. Inwiefern die Geschichten irgendeine Nachwirkung haben, das muss man sehen.

Sowohl Barbies wie auch die Dreiecks-Geschichte sind definitiv Weichensteller für Probleme, die die Charaktere haben werden, nachdem sie aus den Kokons frei kommen, was sie am Ende der Episode auch tun. Von daher muss man sie als das sehen, was sie sind – Vorbereitungen für die kommenden Episoden.

Was auffällt ist die omnipräsente Christine Price, die zu jedem Charakter Kontakt sucht und ihn in eine bestimmte Richtung zu drängen scheint. Sie versucht Joe zu überreden, sich mit Sam zu treffen, so dass er sich bei ihm entschuldigen kann und sie beide weitermachen können mit ihrem Leben. Und sie taucht bei Junior auf. Ich bin gespannt, wer oder was sie ist, denn es wird impliziert, dass sie irgendetwas mit den Kokons zu tun haben muss. Immerhin trägt sie in der Matrix einen auffällig großen Ring mit einem Stück eines pinken Amethysten und sie ist es, die am Ende aus dem Kokon steigt, auf den Melanie zwischenzeitlich das Ei platziert hatte und der von Julia als größer und bedeutender als die anderen Kokons klassifiziert wurde.

Am Ende beklagen wir nach dem Staffelauftakt zwei Todesfälle (Ben und Don) und die Tatsache, dass man mit der Zerstörung des Eis wieder dort ist, wo man auch in der letzten Episode von Staffel zwei schon war. Alle sind zurück unter der Kuppel. Dass man nicht zu busniness as usual zurückkehren kann, das ist klar, denn die Bewohner werden herausfinden wollen, wer oder was sie in diese Kokons gesperrt hatte und warum dies geschehen ist. Man wird sich aber auch wohl mit einigen persönlichen Dramen auseinandersetzen müssen, denn da auch Eva aus dem Kokon steigt, deutet sich schon das nächste Liebesdreieck an (Barbie – Eva – Julia).

"How many people have to suffer because you can't see what's right in front of you, huh? That egg, this dome, that girl… they cost me my wife."

Hatte Big Jim noch in der ersten Stunde nur die Aufgabe, Junior und Julia zu quälen, nimmt er dieses mal eine deutlich prominentere Rolle ein, was durchaus gut ist. Ich mag Big Jim, seine zweifelhafte Moral und seine Art und Weise, irgendwie immer heil aus einer Sache herauszukommen. Und mir gefällt auch, dass er und Julia gezwungenermaßen zusammenarbeiten müssen, um Melanie das Handwerk zu legen und die anderen aus ihren Kokons zu befreien.

Dean Norris hat auf mich noch immer eine unglaubliche Leinwandpräsenz und auch wenn die Geschichte ihm nicht immer die besten Dialoge in den Mund legt, so macht es doch Spaß, ihm dabei zuzusehen, wie er in seiner Rolle als zwielichtiger Unruhestifter aufgeht.

Am Ende ist es auch Big Jim, der den großen Auftritt bekommt und mit einem gezielten Schlag das Ei zerstört, was auch immer dies für die Kuppel zu bedeuten hat. Immerhin befreit er so die anderen aus den Kokons.

Fazit

Was soll man am Ende von der Episode halten? Es wird viel Aufhebens um eine alternative Realität gemacht, die am Ende mit einem Gewehrschlag wieder ins Nichts geschickt wird und die Charaktere, wie auch die Zuschauer ratlos zurücklässt. Eine Bewertung fällt schwer, weil so viel passiert und nichts davon real ist. Die Episode ist lächerlich und interessant, spannend und nervtötend zugleich. Nur eins ist klar – es sind Aliens im Spiel und diese haben irgendeine Agenda.

Melanie Wolff - myFanbase

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