Bewertung

Review: #5.08 Alte Bekannte

Wer noch immer an der schockierenden Enthüllung aus der vierten Staffel zu schlucken hat, dass Louis Pasteur, der Mann, der uns gelehrt hat, wie man Milchprodukte haltbar macht, ein Vampir war/ist, muss jetzt ganz tapfer sein für die nächste biografische Korrektur, denn eine Elfe offenbart in dieser Episode, dass Albert Einstein eine Halb-Elfe und somit ein Artgenosse von Sookie war. Da wird ja die Relativität in der Theorie verrückt!

Tatorbegehung

Sookie und Jason begeben sich mit Claude und einigen anderen Elfen an den Ort, an dem Mama und Papa Stackhouse starben. Dort gelingt es Sookie, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen und die Tat durch die Augen des Vampirs zu erleben, der von Claudine "Warlow" genannt wurde. Wer ist dieser Vampir? Und woher kannte Claudine ihn? Dazu, das Misstrauen gegen die Elfen zu zerstreuen, trägt Sookies Blick in die Vergangenheit nur bedingt bei. Umgekehrt zeigt sich Claude schockiert darüber, dass es Sookie gelungen ist, sich telepathisch mit einem Vampir zu verbinden, und befürchtet, dass dies von den ranghöheren Elfen nicht gut aufgenommen wird. Irgendwie ist Sookie ein Bindeglied zwischen Vampiren und Elfen und stellt die natürliche Ordnung zwischen diesen beiden Spezies auf den Kopf. Sookies Freundschaften und Feindschaften mit Vampiren führen mehr und mehr dazu, dass sich die Elfen nicht länger verstecken und sich nicht mehr wie seit Ewigkeiten aus allem, was mit Vampiren zu tun hat, heraushalten können - und das wird vielleicht zu einem wichtigen Schlüssel in der anstehenden Vampirdämmerung.

Nieder mit den Blutkonserven!

Die Vampire um Salome kommen langsam von ihrem Trip runter und schmieden Pläne für die Zukunft. Sie wollen alle Erfolge in der Vampir-Mensch-Beziehung zunichte machen und die menschenfreundlichen Vampire, die Mainstreamers, auf den Pfad der Gewalt (zurück)führen. Bill macht dazu den mit Begeisterung aufgenommenen Vorschlag, die fünf Fabriken, die True Blood herstellen und es Vampiren so ermöglichen, auf Menschenblut zu verzichten, zu zerstören. Das wäre übrigens ein Angriff auf Pasteurs Werk. Glück für Einstein, dass man E = mc² nicht in die Luft sprengen kann.

Wie ist Bills Verhalten zu interpretieren? Verschreibt er sich tatsächlich diesem neuen, angeblich von Lilith und Gott vorgesehenen Weg zur Unterwerfung der Menschheit, oder spielt er nur eine Rolle, um die Gruppe von innen heraus sabotieren zu können, um quasi das zu tun, was Salome mit Roman gemacht hat? Schwer zu sagen. Während er high von Lilith' Blut war, schien Bill eindeutig auf die dunkle Seite gewechselt zu sein, wieder nüchtern sind seine Mimiken dagegen weitaus weniger durchschaubar. Vielleicht weiß Bill selbst nicht so genau, wo er jetzt steht und was er noch glauben soll.

Eric steht definitiv nicht auf Salomes Seite, sondern folgt Godrics Worten, muss allerdings erkennen, dass es fast unmöglich ist, Nora zu retten, denn ihr Glaube an Lilith hat längst die Grenze zum Fanatismus überschritten. Wenn er mit seinem kritischen Verhalten nicht aufpasst, könnte Nora eine echte Gefahr für ihn werden. Dass Religion Geschwister auf sehr fatale Weise entzweit, soll schon vorgekommen sein.

Sam x 2

Irgend etwas muss wohl besonders an Sams Physiognomie sein, dass sich Skinwalker dauernd in ihn verwandeln. Erst Tommy, jetzt Luna. Wie dies für Tommy ausgegangen ist, wissen wir ja, und auch Luna, die schon durch die Schusswunde geschwächt ist, geht es nach der Verwandlung sehr schlecht. Die Schießerei hat sie entgegen meiner Befürchtungen überlebt, aber möglicherweise ist ihre Zeit doch abgelaufen.

Schuld an alledem ist die Hassgruppe mit den Barack-Obama-Masken, die sich nun auch Jessica schnappt, damit Hoyt sie als eine Art Initiationsritus mit Silberkugeln erschießen kann. Hoyt bringt dies aber nicht über sich. Am Ende der Folge wird Hoyt dann mit Waffengewalt verschleppt, so dass er nun womöglich von Jessica gerettet werden muss. Die Situation zwischen Jessica und Hoyt lässt sich als eine recht festgefahrene Angelegenheit bezeichnen, in der ein Vorwärtskommen nicht in Sicht scheint. Hoyt liebt Jessica noch immer, die diese Gefühle jedoch nicht mehr erwidert, was Hoyt wiederum sehr verletzt. Trotzdem sorgen die beiden sich noch umeinander und entscheiden sich in Extremsituationen dafür, dem anderen zu helfen. Sie sind kein Paar mehr, keine Freunde, aber auch keine Feinde. Da Hoyt zudem kaum noch mit anderen Charakteren interagiert, dürfte die Frage im Raum stehen, ob Hoyt nicht vielleicht einen dramatischen Abgang bekommen sollte.

Einer darf leben, einer muss sterben

Auf Bitten von Arlene und Holly hält Lafayette eine Séance für Terry und Patrick ab, die beide Männer davon überzeugen soll, dass der Fluch von ihnen genommen wird, doch dabei nimmt Lafayette tatsächlich Kontakt mit der getöteten Irakerin auf, die gar nicht daran denkt, Terry und Patrick so einfach zu vergeben. Sie verlangt, dass einer der Männer den anderen tötet. Der Mörder wird dann vom Fluch befreit. Irgendwie scheint Patrick dabei die besseren Karten zu haben, da er weniger sensibel als Terry ist, aber möglicherweise zeigt er sich auch Opferbereit, da ihn als damaliger Befehlshaber die größere Schuld trifft und Terry eine Familie hat. Die Vorstellung, dass Patrick stirbt, macht einem als Zuschauer nicht wirklich viel aus, denn wir kennen ihn nur oberflächlich und richtig sympathisch ist er auch nicht.

Nach wie vor bin ich nicht unbedingt Feuer und Flamme für diese Storyline. Sie ist einfach zu arm an Originalität und Überraschungen. Dass Lafayette wirklich mit dem Geist der Irakerin in Verbindung treten würde, war wieder sehr vorhersehbar.

Gute Wölfe, böse Wölfe

Alcide kann J.D., der, wie wir nun wissen, Carson mit Nachnamen heißt, nicht vom Rudelthron stoßen. Zum einen, weil J.D. auf V ist, und zum anderen, da er als Wettkampf eine Menschenjagd austragen will, was für Alcide absolut nicht in Frage kommt.

J.D. wird das Rudel ins Verderben stürzen, daran besteht kaum ein Zweifel, aber da die anderen Wölfe, außer Martha und Alcides neuer Vielleicht-Freundin Rikki, ihm sehr bereitwillig folgen, kann man kein Mitleid entwickeln. Man wünscht sich eher, dass sie die Quittung für ihr Verhalten bekommen und auf die harte Tour lernen, dass Alcide der bessere Anführer gewesen wäre. Echte Sorgen mache ich mir nur um Emma, die inmitten des Rudels lebt und dort zwar momentan sicher vor der menschlichen Hassgruppe ist, dafür aber anderen Gefahren ausgesetzt wird.

Maret Hosemann - myFanbase

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