Bewertung

Review: #7.10 Neue beste Freunde

Foto: Norman Reedus, The Walking Dead - Copyright: Gene Page/AMC
Norman Reedus, The Walking Dead
© Gene Page/AMC

Die schönste Szene bot sich in der Mitte der Episode, als Dary und Carol sich in die Arme fielen und für einen kleinen Moment alle Schwierigkeiten vergessen waren. Zwei Freunde hatten sich wiedergefunden und es genossen, einander ganz fest zu halten. Es ist eine wirklich starke Szene und ich hoffe, es war nicht die letzte zwischen Daryl und Carol.

Im Moment hat "The Walking Dead" ein wenig Oberwasser. Die erzählten Geschichten sind spannend und halbwegs plausibel, sie sind interessant und bringen die Geschichte ein kleines Stückchen vorwärts.

Rick & The Others

In dieser Episode lernen wir die Gruppe kennen, die Rick letzte Woche umzingelt hat. Es handelt sich dabei um eine recht kleine Gruppe, die jedoch aufgrund ihres kollektiven Auftretens und des interessanten Stützpunkts zu einem echten Gewinn für die Alexandriner erweisen könnte. Angeführt von der charismatischen Jadis, die mich in Grundzügen ein wenig an Milla Jovovich und ihre Alice aus "Resident Evil" erinnert, handelt sie einen Deal mit Rick aus, der ihr Waffen und Rick einen neuen Verbündeten garantiert.

Bis es soweit kommt, soll Rick eine Prüfung bestehen, indem man ihn gegen einen mit einer makabren Rüstung versehenen Zombie kämpfen lässt. Die Szene ist natürlich fantastisch konzipiert, doch nicht Ricks Kampf ums Überleben ist es, was mich am meisten fesselt, es ist die Verbundenheit, die man mittlerweile zwischen Michonne und Rick spürt. Die beiden sind nicht einfach nur Bettgespielen, sondern sie sorgen sich umeinander. Die kleinen Berührungen, die ängstlichen Blicke und die erleichterten Umarmungen zeigen, wie viel die beiden füreinander empfinden und ich hätte nie gedacht es mal zu sagen, es gefällt mir.

Rick hat am Ende nun eine durchbohrte Hand und einen neuen Verbündeten, muss jedoch erst einmal an Waffen kommen, um den Deal zu besiegeln. Tara könnte ihn eigentlich zu der Gruppe Frauen führen, die sich an dem Strand zurückgezogen hatten und ein wenig deutete man ja die Richtung schon an, doch so richtig ziehen wollte Tara ja nicht. Sie kennt die Geschichte der Frauen und weiß um deren Wunsch, abgeschieden zu leben. Doch angesichts des neuen Deals bleibt es fraglich, ob sie Rick verheimlichen kann, dass sie weiß, wo sie Waffen herbekommen können.

Sehr gut gefallen hat in dieser Storyline auch das endgültige Begraben des Kriegsbeils zwischen Rick und Gabriel, der sich bei Rick dafür bedankt, dass er an ihn und seine Loyalität geglaubt hat. Ricks Worte, dass jemand ihn gelehrt hat, dass aus Feinden Freunde werden können, schließt die Geschichte um die Rivalität der beiden Männer endgültig ab und hebt Gabriel zu einem vollwertigen Mitglied der Gruppe. Nicht zum ersten Mal in dieser Staffel wirkt er sympathisch und nicht mehr nur wie ein fünftes Rad am Wagen, das keinerlei Daseinsberechtigung hat.

Daryl & The Kingdom

Daryl lernt Richard näher kennen und muss dessen Euphorie, endlich einen Gefechtspartner gefunden zu haben, gehörig bremsen. Richard hat schon lange bevor die Saviours ihn und Morgan entwaffneten, erkannt, dass der Deal mit Negan auf wackeligen Beinen steht und jederzeit aufgekündigt werden kann, noch nimmt ihn jedoch niemand ernst. Auch Daryl glaubt, er handelt überstürzt, vor allem als Richard ohne zu Zögern Carol für seinen kleinen Präventivschlag benutzen will.

Richard täte gut daran, sich etwas zurück zu nehmen. Es ist verständlich, dass er handeln will, bevor es zu spät ist, doch unüberlegte Taten können schnell in einem Blutbad im Kingdom enden. Und Daryl tut gut daran, ihm seine Grenzen aufzuzeigen und den Kopf zu waschen. Auch er will Rache nehmen an den Saviours, erkennt jedoch, dass dafür niemand geopfert werden darf. Und so kommt es zu einem kleinen Gerangel, das Daryl für sich entscheiden kann.

Die anschließenden Szenen mit Daryl sind unglaublich intensiv. Seine Entscheidung, ihr nicht zu erzählen, was mit Glenn und Abraham passiert ist, bedeutet, dass er ihren Weggang akzeptiert hat. Er versteht ihre Beweggründe, einen Schlussstrich ziehen zu wollen und akzeptiert dies. Natürlich wird sie früher oder später erfahren, was passiert ist und sie wird in den Krieg gegen die Saviours eingreifen und vielleicht sogar ihr Leben lassen, um Daryl zu schützen. Für den Moment jedoch kann sie sich dafür entscheiden, ein Leben fernab von Brutalität, Tod und Schmerz zu führen.

Daryl zieht sich zurück und die folgende Szene mit Morgan und Shiva zeigt, wie sehr es in ihm arbeitet. Er versteht auch Morgans kontinuierliche Versuche, die Dinge gewaltfrei zu lösen, doch an diesem Punkt wird dies nicht mehr möglich sein. Und da er nicht untätig herumsitzen kann, bricht er schließlich nach Hilltop auf, während er Morgan klar macht, dass er die Bewohner des Kingdoms überzeugen sollte, dass es zu einer Konfrontation kommen muss.

Randnotizen

  • Warum ist Rosita so feindselig, selbst der Gruppe gegenüber? Ihr ständiges Anblaffen ihrer Mitstreiter ist unangebracht und bringt die Gruppe auch nicht weiter.
  • Daryl und der Tiger – göttlich. Da störte das CGI nicht.
  • Richtig schlechtes CGI jedoch, als Rick auf dem Müllberg stand und hinter ihm der Horizont lag. Richtig, richtige schlechtes CGI

Fazit

Spannend und emotional kommt die Folge daher und macht viele Dinge richtig. So kann es gerne weitergehen.

Melanie Wolff - myFanbase

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