Bewertung

Review: #2.02 Blutsbande

#2.02 Blutsbande knüpft mit ihrer visuellen Qualität an die vorherigen Episoden der Serie an, dieses Mal kann "The Walking Dead" auch wieder inhaltlich punkten. So gibt es eine zentrale Handlung und kein überflüssiges Hin und Her.

Carl wurde angeschossen

Mit dieser Zwischenüberschrift erreiche ich direkt zu Beginn der Review schon den Kern der Episode. Das, worum sich alles dreht und wendet. Es ist natürlich ein herber Schlag für den Titelhelden Rick zu sehen, wie sein Sohn Carl in einem der seltenen friedvollen Momente angeschossen wird und beginnt zu verbluten. Otis war es, der schoss, ein übergewichtiger Farmer, der einfach nur auf das Reh hatte schießen wollen und die anderen Personen dahinter nicht gesehen hat. Ein einfacher Unfall, den Rick ihm auch nicht zum Vorwurf macht. Er trägt seinen unsäglich blassen Sohn kilometerweit zur Farm von Otis' Familie.

Gleich an dieser Stelle möchte ich schon mit dem Lob für die Maske beginnen. Carl steht nach dem Blutverlust nicht nur unter Schock, sondern er sieht zur Abwechslung auch einmal so aus. Wie oft sieht man schon die korrekte Darstellung des Schockzustandes in Fernsehen? Gleiches gilt für Rick, der Blut gibt, das Carl dann via Infusion bekommt. Er schwitzt und ist blass, viel zu schwach, um noch große Sprünge zu machen, obwohl er so gerne will.

Shane und die Zombies

Um Carl die richtige Behandlung zukommen zu lassen, muss Shane in einem provisorischen Sanitätscontainer an der High School medizinischen Bedarf zusammensammeln. Otis kommt mit ihm, der mit schon jetzt überaus sympathisch ist, mit seinem mitfühlenden Wesen und seiner dabei gewaltigen Erscheinung. Natürlich ist die Schule noch von unzähligen Beißern umzingelt und es geht nun darum in das Gebäude hinein zu kommen. Natürlich schafft Shane das und im Zuge seines Ablenkungsmanövers mit den Leuchtfackeln wurde ich dann doch leicht enttäuscht. Ich hatte etwas damit gerechnet, dass die Beißer die Signalfeuer anfassen, daran in Flammen aufgehen und richtig sterben. Leider passierte das nicht. Nun ja, es war ja nur eine kurze Erwartung.

Sie können das benötigte Equipment einsammeln stehen dann aber einer Wand von Untoten gegenüber. Dramatischer Weise hat diese Einsammelaktion gedauert bis es dunkel wurde, damit die anschließende Flucht der beiden sehr viel gefährlicher wirkt, das gelingt. Man fiebert als Zuschauer mit, ob Otis und Shane die Flucht gelingt. Leider wird man darüber nicht aufgeklärt, denn plötzlich ist die Episode zuende. Sie können sich noch hinter ein Gitter flüchten, doch die Zombies greifen nach ihnen.

Shane und Rick

Dieses Mal gibt es wieder einen Rückblick in die Zeit, in der Rick angeschossen wurde. Lori steht vor der Schule und möchte Carl abholen, als Shane mit einem großen Gefolge bei ihr auftaucht und Lori direkt weiß, dass etwas passiert ist. Sie fragt nur, ob er lebt und Shane antwortet, dass er operiert wird.

Nach dieser kleinen Episode innerhalb der Folge, wird man mit der Freundschaft der beiden wieder konfrontiert. Rick ahnt nichts von Shanes Vorhaben die Gruppe zu verlassen, er hat keine Ahnung, dass Lori mit seinem besten Freund geschlafen hat und sieht in Shane noch immer den loyalen Freund, der immer alles für seine Familie geben würde. Shane und Rick leiden gleichermaßen unter der Ungewissheit, ob Carl überleben wird. Während Rick unentwegt daran denkt, Lori Bescheid zu geben, will Shane, dass Rick bei seinem Sohn bleibt. Denn dieser würde es nie verkraften, sollte Carl nicht überleben und Rick fort sein, um seine Frau zu holen.

Die Dynamik zwischen den beiden Charakteren war in dieser Episode überragend gut. Es ist kaum ersichtlich gewesen, welche Freundschaft zerstörenden Dinge Shane getan hat. Es ist einfach nur eine pure Männerfreundschaft, die an Stärke gewinnt, als einer der beiden Partner eine Tragödie widerfährt. Dazu kommt natürlich noch, dass Shane in Carl so eine Art eigenen Sohn sieht. Eine hervorragende Leistung der Autoren, den beiden eine solch einfühlsame Storyline zu schreiben.

Fazit

Im Gegensatz zu der letzten Episode bin ich von dieser wirklich positiv überrascht. Es wurde viel gehandelt, obwohl es im Grunde nicht viel zu tun gab. Man wartete, dass es Carl besser ging und ich muss zugeben, dass es ihm am Ende der Episode nicht viel besser geht als nach den ersten fünf Minuten, ist eine sehr schöne Erzählweise. So wird die Spannung aufrecht erhalten und es entsteht ein Storybogen, der aufgrund der Schwere der Verletzung, eine weite Reichweite in die Staffel hinein garantiert.

Etwas abseits ist derweilen die Suche nach Sophia geraten. Das Kind bleibt verschollen. Es tut der Episode aber keinen Abbruch, dass sie so sehr um einen zentralen Punkt aufgebaut ist, denn dieser wird wundervoll ausgemalt und alle Stories damit verknüpft. Dazu die gewohnte Portion Aktion in Form der Beißer. Eine sehr schöne, runde Episode, die nur in kleinen Teilen Qualität einbüßt.

Jamie Lisa Hebisch – myFanbase

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