Bewertung

Review: #3.11 Camis dunkle Seite

Foto: Danielle Campbell, The Originals - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Danielle Campbell, The Originals
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Die Episode startet mit einem starken Auftritt der Strix, bei dem schnell klar wird, dass diese Vampire ihrem jahrhundertelangem Anführer Lucien nicht eine Träne nachweinen. Durch dieses Bild nimmt man an, dass wir es mit einer sehr starken Episode zu tun bekommen, aber leider ging mir dieses Gefühl im Verlauf der Folge immer mehr abhanden.

"The spell to raise the dead."

Die Frage danach, warum sich Aya nach ihrer Machtdemonstration gerade an Davina wendet, bekommen wir in dieser Episode nicht beantwortet, Fakt ist jedoch, dass Aya den Köder schlechthin besitzt, um Davina an Bord zu holen: einen Spruch, um jemanden von den Toten zurück zu holen, was seit vielen Folgen in Bezug auf Kol Davinas größter Herzenswunsch ist. Während Danielle Campbell Davinas traurigen Blick in den letzten Staffeln perfektionieren konnte, stürzt sie sich nun gleich ins Getümmel, ohne uns viel Zeit zu lassen, die Hintergedanken der Strix in Frage zu stellen. Da hilft auch die Freude über Joshs Besuch nichts, da es einfach viel zu rasch geht, dass Davina den Zauber schnappt, einen Trank schluckt und verschwindet... Wohin? Eine gute Frage. Ich hatte ja kurz angenommen, dass sie auf der anderen Seite ist, doch die gibt es ja schön längst nicht mehr, weshalb ich den Ort jetzt einfach als Parallelwelt bezeichnen würde.

Diese Parallelwelt erscheint wenig farblos, genau so, wie Davinas Leben in letzter Zeit war und man fragt sich natürlich sofort, ob ihre Mission erfolgreich sein wird. Bis zum plötzlichen Auftauchen von Kol habe ich ja gedacht, dass wir frühestens zum Ende der Staffel wieder einmal einen Blick auf den jungen Mann werfen können, doch da habe ich mich gründlich getäuscht! Ganz so froh wie manch alteingesessene Zuschauer schien Davina über die Begegnung mit Kol allerdings nicht zu sein, da er schlicht und einfach im falschen Körper gesteckt hat. Wir haben nun nämlich das Vergnügen, Nathaniel Buzolic endlich einmal wieder in der Serie willkommen heißen zu dürfen. Leider hat sich Davina aber in den Kol in Daniel Sharmans Gestalt verliebt, wodurch die Begegnung nicht ganz so herzlich verlief. Ich möchte nicht anzweifeln, dass Nathaniel ein großartiger Schauspieler ist, jedoch muss ich sagen, dass die Chemie zwischen ihm und Davina leider nicht so recht zu spüren war. Ich würde mich zwar sehr freuen, wenn Davina Kol schlussendlich noch befreien kann, allerdings müssen sich die beiden Schauspieler bei ihren Liebesszenen dann noch ein wenig aufwärmen.

Nach der kurzen Begrüßung der beiden wurden sofort viele Fragen aufgeworfen, angefangen damit, wie viel mit dem Zauber der Strix anzufangen ist, den Kol ganz eindeutig als Fake abtut. Ich bin sehr gespannt, was Davina ihnen nun als Gegenleistung entbieten muss und das, obwohl sie in ihrer Mission nun nicht einmal erfolgreich war.

Nach dem Ausflug in die Parallelwelt kommt es endlich zu einer freundschaftlichen Szene zwischen Davina und Josh, die, nach dem bisher recht kühl und geschäftsmäßig ablaufenden Besuch, dringend nötig war. Die beiden weisen uns Zuschauer noch einmal auf ihre gebrochenen Herzen hin und man erinnert sich schmerzlich zurück, wie Davina und Josh ihre Partner verloren haben, was einer der schönsten Momente der Folge ist. Dass Josh sich anschließend mit Marcel zusammen tut, lässt das Herz ebenfalls höher schlagen, da er uns scheinbar etwas länger erhalten bleibt.

"You are free. It must be nice, like a weight lifted."

Nicht weniger emotional läuft es bei Hayley ab, die hart an Jacksons Ableben zu knabbern hat. Ich persönlich empfinde seinen Tod als großen Verlust, da Jackson stets aufrichtig war und das Herz am rechten Fleck hatte. Zwar wurde dadurch das Liebesdreieck rund um ihn, Hayley und Elijah fortwährend am Leben gehalten, doch in letzter Zeit hat sich die Sache sehr beruhigt und ich war sehr froh, dass man die kleine glückliche Familie in der Serie als Anker hatte. Nun droht uns wohl (nach einiger Trauerzeit) wieder das Liebeschaos zwischen Hayley und Elijah.

Dass sich Hayley trotz ihres Verlustes die Zeit nimmt, Camille in der Welt der Vampire zu begrüßen, fand ich sehr schön und man hatte für einen kurzen Moment das Gefühl, dass die Freundschaft zwischen ihnen nun langsam aufblühen könnte. Obwohl ich ihre Rede an Camille mehr als bewegend empfand, habe ich gleichzeitig so ein komisches Bauchgefühl, dass das letzte Wort hier noch nicht gesprochen ist und dass Camille nicht ganz so einsichtig und entsetzt von sich selbst ist, wie sie vorgibt. Dennoch war dies die erste Szene, in der mit Camille als Vampir so richtig gefallen hat.

Wer steht Hayley in ihrer schweren Zeit zur Seite? Elijah. Was machen sich die Charaktere der Serie gern? Selbstvorwürfe. Obwohl dies ein altbekanntes Muster ist, war es nicht weniger rührend, Hayley und Elijah am Ende der Folge zusammen zu sehen. Dass Hayley allein sich die Schuld an Jacksons Tod gibt und nicht in Rage auf die Mikaelsons losgeht, zeigt, wie sehr sie sich bereits entwickelt hat.

"It's not the fade I wish for you."

Als sich Camille in der letzten Episode dazu entschied, ein Vampir zu werden, war ich sehr enttäuscht. Sie war bis dahin der einzige Charakter der Serie, der noch ein Mensch war, was ich den Autoren als großen Pluspunkt angerechnet habe, da ich es schön finde, wenn man manche Figuren weiterentwickelt, ohne sie in etwas anderes zu verwandeln. Ich glaube jedoch, dass man sich hier nicht am Vorbild von Matt aus "Vampire Diaries" orientieren möchte, der seit nunmehr sieben Staffel ein Mensch ist, dessen Storyline dadurch aber immer mehr abgebaut hat. In meinen Augen haben sich die Autoren dazu entschieden, Camille in einen Vampir zu verwandeln, weil ihnen die Ideen ausgegangen sind, sich durch diese Veränderung allerdings neue Türen öffnen. Genau das rechtfertigen die Serienmacher auch durch die Worte von Hayley und Elijah, mit denen sie betonen, dass Camille gerade erst gestorben ist und wir uns an ihr neues Selbst gewöhnen müssen. Für mich persönlich ist ihr neues Ich recht einfallslos. Sie erinnert an die gefühlskalte Elena, die auf niemanden Rücksicht nimmt.

"I know what the weapon is. I made it myself."

Man lüftet ein großes Geheimnis und teilt uns mit, was die ultimative Waffe gegen die Urvampire ist: Das Holzpferd, das Klaus einst für Rebekah geschnitzt hat. Ich muss sagen, dass wir darauf auch selbst hätten kommen können und genau das finde ich äußerst gut, da man keine neue mystische Waffe aus dem Nichts erschafft. In diesem Zusammenhang wird auch klar, dass sich mein Bauchgefühl bezüglich Camille bestätigt hat und dass sie keinesfalls so einsichtig ist, wie sie es Hayley gegenüber geschauspielert hat. Somit verwandelt man Camille nicht nur in einen Vampir sondern auch zum Gegner der Mikaelsons.

Fazit

Obwohl man sich viel Mühe gibt, uns mit Handlungssträngen und Gastauftritten zu überraschen, bleibt das Gesamtbild der Episode etwas holprig. Camille als Vampir ist für mich ein totaler Fehlgriff, auch wenn Leah Pipes nun endlich mal eine andere Seite an sich zeigen kann und das Geschehen aufmischt.

Marie Florschütz - myFanbase

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