Bewertung

Review: #1.05 Sünder und Heilige

Foto: Danielle Campbell, The Originals - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Danielle Campbell, The Originals
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Da man schon etwas hibbelig wurde, was die Story um Davina anging, tut man uns in dieser Episode den Gefallen und erläutert uns mit einigen Flashbacks Davinas Vergangenheit. Dadurch muss man sein Bild, wer hier die Guten und wer die Bösen sind, ein wenig revidieren.

Die Ernte

Mit Hilfe der Figuren Sophie, Davina und Marcel gestattet man uns einen großzügigen Blick in die Vergangenheit. Die erschreckende Geschichte um das Ernte-Ritual und die Opfer, die die jungen Hexen in diesem Zusammenhang bringen müssen, ist als Spannungsbringer sehr gut gewählt, wirft aber im Nachhinein sehr viele Fragen auf. So ist nicht ganz klar, was geschehen wird, wenn das Ritual vollzogen wird. Kommen die Junghexen dann tatsächlich alle zurück, obwohl schon mehrere Monate vergangen sind? Hätten die Hexen dann genügend Macht, um Marcel aus der Stadt zu vertreiben? Und wie lange haben sie eigentlich noch Zeit, bevor ihre Quelle der Energie für immer versiegt?

Auch die Lovestory zwischen Sophie und Marcel kam recht unerwartet und ist für uns Zuschauer noch nicht vollkommen schlüssig. Sophie scheint in ihrer Vergangenheit nicht allzu viel von Hexenangelegenheiten gehalten zu haben, erzählt Marcel aber von dem Ritual und mischt sich in die Ernte ein, obwohl sie keinen blassen Schimmer zu haben scheint. Sie scheint außerdem davon auszugehen, dass ihre Schwester Jane-Anne so herzlos ist, ihr eigenes Kind dem Tode zu weihen, nur um weiterhin zaubern zu können. Einen Menschen, den man sein Leben lang kennt, sollte man eigentlich besser einschätzen können. Zumal ihr Nichte Monique nun, selbst wenn sie zurückkehrt, wegen Sophies Fehlverhalten keine Mutter mehr hat. Wäre es so nicht logischer gewesen, wenn Sophie als Ausgleich ihr Leben opfert, um Jane-Anne mit ihrer Tochter wieder zu vereinen?

Die Hexen

Schon der Backdoor-Pilot steckte die Fronten ganz klar ab und verwies auf Marcel als den Bad Guy, während die Originals an der Seite der Hexen zu den Guten zählen. Mit dieser Episode stellt man diese Strukturen vollkommen auf den Kopf und macht die Hexen zu den herzlosen Bösewichten, während Marcel der Retter der kleinen Davina ist und die Originals momentan irgendwo dazwischen baumeln. Die Intrige, die Sophie und Jane-Anne gesponnen haben, um Klaus nach New Orleans zu locken, ist raffiniert eingefädelt, lässt die Hexen im Nachhinein aber als berechnende Egoisten dastehen, was sie auf einen Schlag recht negativ behaftet erscheinen lässt.

Es ergibt sich nach Davinas Rettung eine weitere Frage. Nämlich danach, wie weit ihre Rache gehen soll. Ist sie zufrieden, wenn die Ernte nicht zu Ende gebracht werden kann? Oder will sie alle Hexen vernichten, auch wenn einige davon einst ihre Freunde waren? Warum ist sie nicht bereit zu sterben, um ihre beste Freundin von den Toten wiederzuholen und dann auch selbst zurückzukehren? All die neuen Strukturen stellen viele Charaktereigenschaften in Frage, womit einen diese Episode trotz der spannenden Handlung recht verunsichert zurücklässt.

Sean

Sehr emotional wurde uns in #1.04 Girl in New Orleans der bewegende Tod von Camilles Zwillingsbruder Sean erzählt. Bereits nach zwei Folgen erfolgt die Aufklärung dieser Geschichte, die leider nur am Rande abgewickelt wird. Dass Seans Tod nur als Ablenkungsmanöver eingebaut wurde, empfinde ich als etwas schade, da die Autoren mit dieser Storyline eine zweite Geschichte ankündigten, die Klaus und Camille näher hätte zusammenbringen können, wodurch möglicher Weise eine schöne Freundschaft entstanden wäre. Doch Sean ist nun abgespeist und es wird sicherlich nicht mehr lange dauern, bis Klaus Camille von seiner Aufdeckung berichtet. Ich hoffe sehr, dass sich die Autoren dann bemühen, Klaus' nette Seite in diesem Zusammenhang noch einmal herauszuarbeiten.

Elijahs Rückkehr

Das Warten hat ein Ende und wir können Elijah endlich wieder im Kreis der 'Lebenden' begrüßen. Seine Unterhaltung mit Davina erinnert stark an die guten alten Zeiten in "Vampire Diaries", wo er auch mit Elena ähnliche Verhandlungsgespräche führte. Dieses Verhalten macht ihn wie immer sehr sympathisch. Und wie wir sehen können, scheint auch Hayley seinem Charme erlegen zu sein, da es heftigst zwischen den beiden knistert. Aus welchem Grund man an dieser Stelle die Ohrfeige eingebaut hat, verstehe ich zwar nicht ganz, da die Beziehung der beiden unmöglich schon so innig gewesen sein kann, dass Hayley über Elijahs Verschwinden zutiefst empört gewesen sein kann. Neben den Flirts um Camille werden hier neue Chancen auf eine Beziehung eröffnet, die allerdings von Beginn an auf wackeligen Beinen zu stehen scheint. Schließlich wird Hayley schon bald das Baby des Bruders ihres neuen Verehrers bekommen. Außerdem war Elijah vor nicht allzu langer Zeit noch mit Katherine liiert. Dennoch bin ich sehr gespannt, wie man diese neue Liebes-Konstellation behandeln wird.

Fazit

Diese Episode hat eine große aufklärende Komponente was die Vergangenheit angeht. Durch die Flashbacks, die sehr spannend und intensiv inszeniert sind, ergeben sich jedoch sehr viele Fragen, die viele bestehende Tatsachen auf den Kopf stellen. Außerdem gelingt es leider nicht, neben den Rückblicken noch einige spannende neue Entwicklungen einzubauen und die Geschichte um Sean wird nur sehr fix abgehandelt. Daher ergibt sich trotz der gelungenen Vergangenheits-Erläuterungen ein etwas zwiespaltiges Bild.

Marie Florschütz - myFanbase

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