Bewertung

Review: #8.05 Das Vegas-Weekend

Foto: Melissa Rauch, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Melissa Rauch, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Die fünfte Episode der achten Staffel von "The Big Bang Theory" trennt mal wieder die Geschlechter und produziert dabei eine unheimlich witzige und eine sehr ungewohnte Geschichte.

"We all have been distracted since the girls are in our lives."

Den Jungs wird aus einem Gespräch bewusst, dass sie schon seit einiger Zeit überhaupt nicht mehr kreativ sind und ihr Vorhaben, mal etwas zu erfinden, regelrecht vergessen haben. Dass dies mit ihren Lebensveränderungen zu tun hat, war nicht schwer zu erraten. Insofern ist auch die Konsequenz nachvollziehbar, dass die Jungs sich zurück ziehen und mal ein Wochenende ohne Ablenkung ihrem Forschertrieb nachgehen wollen. Doch den prinzipiell ja erwachsenen Männern gelingt es überhaupt nicht, die Ruhe für dieses Vorhaben zu haben. Die verrückten Ideen sprudeln nicht mehr. Vielmehr lassen sie sich von kleinen Fun Facts und skurrilen Informationen ablenken und wollen lieber Filme gucken oder das Internet durchforsten. Einzig Leonard, dem sein fehlender Entwicklergeist als erstes vorgeworfen wird, versucht zielorientiert zu arbeiten und die anderen zur Räson zu bringen, doch auch er erliegt dem Trieb der Jungs, einfach nur das zu machen, was sie immer machen, wenn sie ihre Ruhe haben. Eigentlich ist die mangelnde Selbstregulierung traurig, doch wenn man sich in einem Alltagstrott befindet, ist so ein Treffen unter Jungs eben auch nicht in erster Linie zum Arbeiten geeignet. Jedenfalls ist es nachvollziehbar, dass sie doch häufig vom eigentlichen Thema abkommen und am Ende nicht ansatzweise etwas Zustande bringen, außer vielleicht unbewusst eine neue Zeitform zu erfinden. Schade, dass sie nicht wieder eine Zeitmaschine gekauft haben und damit noch weiter hatten herumgealbert haben werden.

Im Rahmen dieser Geschichte gibt es jedenfalls unheimlich viel zu lachen, weil das Nerdige der Jungs mal wieder sehr zentral ist und die Autoren offenbar große Lust hatten, einfach ganz viel davon auch einzubauen. Seien es die Diskussionen zu "Zurück in die Zukunft" oder "Ghostbusters", die Herkunft der Begriffes "Wiener" oder aber das Durchforsten alter Erfindungsideen, die allesamt durch den Sexualtrieb bestimmt waren. Es war einfach herrlich dem Quartett dabei zusehen, wie sie letztlich einfach nur abhängen und sich gegenseitig die Pflaster von der Haut ziehen. Man hat ja immer viel zu lachen in der Serie, aber hier war die Dichte und Qualität besonders hoch.

"Let me do a little tonight and I catch up with you guys later."

Die Mädels haben sich derweil spontan für einen Trip nach Las Vegas entschieden um richtig einen drauf zu machen, doch das klappt nur bedingt, weil Penny eine Mail von ihrem Chef bekommt, die sie zum Lernen zwingt. Dadurch müssen Amy und Bernadette allein die Sau rauslassen, was ihnen schließlich auch gelingt. Allerdings ist dieser Part etwas holprig, weil Bernadette und Amy für mich nicht so gut funktionieren. Man merkt, dass Penny einfach das Bindeglied ist. Die Stimmung steigt mit dem Alkoholpegel, aber wären Amys Sprüche nicht, wäre die Storyline doch eher fad gewesen.

Hinzu kommt natürlich Pennys starker Wandel, der selbst Amy spontan zu der Aussage treibt, sie als Nerd zu bezeichnen. ("Can you believe this nerd?") Ich finde es gut, dass Penny ihren neuen Job sehr ernst nimmt und keinen Fehler begehen will. Diese Reife hat ihr lange gefehlt. Allerdings ist es schon grenzwertig, dass sie am Samstagabend eine Mail ihres Chefs bekommt und dort ein derartig wichtiges Event vorverschoben wird. Außerdem finde ich persönlich es nicht so gut, wenn man an den freien Tagen nicht den Abstand zur Arbeit lässt und zum Beispiel keine dienstlichen Mails öffnet. An die hart arbeitende Penny muss ich mich also noch gewöhnen. Ich hoffe nur sehr, dass man diese Entwicklung konsequent weiter führt und noch richtige Konflikte entstehen lässt, deren Potenzial sicher noch größer ist als die Vegas ignorierende Penny, die etwas zu übertrieben intensiv lernt.

Fazit

Die Jungs können in dieser Episode voll überzeugen, weil sie ungeheuer viel Spaß machen. Bei den Mädels stockt der Lachmotor etwas, weil der Fokus auf Pennys neuer Attitüde liegt und man diesen erst mal richtig verinnerlichen muss. Außerdem ist hier vielleicht ein wenig zu dick aufgetragen worden.

Emil Groth - myFanbase

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