Bewertung

Review: #8.02 Dunkle Materie

Foto: Jim Parsons, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jim Parsons, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

In der zweiten Episode stehen die beruflichen Perspektiven von Penny und Sheldon im Fokus, doch insbesondere das Involvieren der anderen Charaktere in diese Geschichten ist das gelungene Element der überaus witzigen Episode.

"If you're gonna be a crapy teacher, than I'm gonna be a crapy student."

Sheldon bekommt eine zweite Chance an der Uni – witzigerweise in Form eine Beförderung zum Juniorprofessor. Dadurch kann er sich sein Forschungsfeld aussuchen, muss allerdings auch in die Lehre. Letzteres ist gar nicht so einfach, zumal es keinen Studenten geben soll, der seine Vorlesung hören will. Es ist zugegebenermaßen nicht ungewöhnlich, dass Studenten einen Prof mit bestimmter Reputation meiden, doch dass gar niemand kommt, ist wenig glaubhaft, wenn man selbst schon mal versucht hat, sein Studium zu organisieren. Nun ist es aber auch ein Fortgeschrittenenkurs, also kann man die Grundkonstellation erst mal so hinnehmen.

Howard ist es dann, der Sheldon eigentlich einen Gefallen tun will, wobei hier die Frage ist, ob man als Professor mit dem Angebot eines Kurses seine Pflicht nicht in gewisser Weise schon mal erfüllt hat. Sei es drum, Howard will helfen, doch Sheldon kann mal wieder nicht über seinen Schatten springen und Howard als vollwertigen Denker akzeptieren. Dadurch eröffnet sich mal wieder ein Battle zwischen Theorie und Praxis. Das Kriegsbeil wurde Mitte der letzten Staffel ja eigentlich mal begraben, doch Sheldons Minderwertigkeitsüberzeugung ist zu tief verankert, als dass er Howard in dieser wissenschaftlichen Hinsicht akzeptieren könnte. Dabei liefert Howard beste Argumente, die sogar logisch sind, doch Sheldon lässt sich nicht von seinem Standpunkt abbringen. Da hilft auch Howards Retourkutsche überhaupt nichts. Sheldon bleibt stur und der Zuschauer wird köstlich unterhalten. Das Wissenschaftsbattle war herrlich, auch wenn man kaum was verstanden hat. Auch der Abschluss der Episode, als alle Jungs beisammen sitzen und ihr Wissen feiern, war großartig. Da kam mal wieder dieses Nerdige rüber, was einfach immer wieder Freude bereitet.

"I love them both, but I'm in the center now and I love that even more."

Die zweite Storyline der Episode betrifft eigentlich Penny, denn Bernadette möchte, dass Penny sich auf den ersten Arbeitstag vorbereitet, während Penny das eher gelassen nimmt, was zu beiden Charakteren passt. Zwischen den Positionen steht Amy, die sich plötzlich als Kummerkasten wiederfindet und dadurch in eine (Macht-)Position gerät, die sie von vorne bis hinten zu genießen versucht. Es ist immer wieder herrlich, Amy in den Phasen zu erleben, in denen sie die negativen Erfahrungen ihrer High School Zeit kompensieren kann und sich plötzlich auf der anderen Seite sieht. Wie Mayim Bialik es immer schafft, in Mimik und Gestik ihre Begeisterung darüber auszudrücken und dabei trotzdem so schön nerdig zu bleiben, ist goldig. Sie erfreut sich also in der Position und nutzt es regelrecht aus. Allerdings hält die Situation nicht lange an, was auch für die Freundschaft von Bernadette und Penny spricht. Diese finden ganz von selbst einen Mittelweg und alles ist wieder wie vorher. Die Idee hätte sich meiner Meinung nach auch nicht über mehrere Episoden getragen. Solche kurzen Hochphasen für Amy reichen völlig aus. Auch sie würde auf Dauer darunter leiden, wenn Penny und Bernadette immer jeweils gegen den anderen schießen. Allerdings kann man gespannt sein, in welcher Form das noch von Interesse ein wird. Wenn Penny erst mal in Bernadettes Firma arbeitet, wird Bernadettes Kontrollwahn und Arbeitseinstellung sicherlich mit Pennys Habitus noch kollidieren und dann nicht ganz so schnell zu beruhigen sein. Das, denke ich jedenfalls, sind sicherlich die Absichten der Autoren, wenn sie Penny schon genau dort arbeiten lassen. Man wird sehen, welche Rolle Amy dabei einnehmen wird.

Fazit

Diese Episode war noch lustiger und kurzweiliger als der Staffelauftakt, weil man kleine Entwicklungen wunderbar mit Witz verpackt hat und das Nerdige wieder im richtigen Maß integriert wurde. Es ist aber auch noch etwas Luft nach oben.

Emil Groth – myFanbase

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