Bewertung

Review: #11.02 Das Romulaner-Getränk

Foto: Melissa Rauch, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Melissa Rauch, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Die zweite Episode einer Staffel ist immer so eine Sache. Die wichtigsten Inhalte wurden bereits im Auftakt geklärt und manchmal gibt die zweite Episode dann die Richtung für die Staffel vor oder dient einfach als unterhaltsamer Lückenfüller, um nicht zu viel auf einmal zu machen. Bei #11.02 bin ich mir bei dieser Einordnung nicht so sicher.

"So if I just said "I was worried you might not have a job next week", how would you feel?"

Zentrales Thema in dieser Episode ist die Physik als Wissenschaft und ihr Potenzial bezüglich weiterer Errungenschaften und Entwicklungen. Leonard gibt ein Interview und soll damit für neue Gelder werben. Dabei stellt er sich überaus dämlich an und legt den Fokus nur auf die Langwierigkeit der Forschung und darauf, dass man doch oft im Dunklen tappt und wenig Fortschritte macht. Ich kann es absolut nachvollziehen, dass man als Wissenschaftler durchaus frustriert sein kann und in einer Sinnkrise steckt, weil man nicht das erreicht, was man erreichen wollte. Das ist mit Mitte/Ende 30 bestimmt auch noch mal präsenter, weil ab diesem Zeitpunkt nachweislich auch die Kreativität nachlässt und man seine besten Jahre auch langsam hinter sich haben könnte. Trotzdem ist dieses Thema viel zu übertrieben dargestellt. Natürlich darf man sich und seine Forschung hinterfragen, aber dass sich alle so sehr hineinsteigern, war mir viel zu dick aufgetragen. Immerhin darf man doch bitte nicht vergessen, dass Leonard, Sheldon und Howard die gesamte letzte Staffel durch eine neue Idee geheim für das Militär operierten. Auch wenn das Ende unglücklich war, so waren sie hier doch überaus aktiv und in gewisser Hinsicht erfolgreich.

Auch finde ich es schwach, dass man trotz aller Tristesse nicht auf die Idee kommt, sich mit den Errungenschaften der Physik und ihrer Faszination auseinander zu setzen. Die Physik erklärt die Welt und es haben schon ganz andere Wissenschaftler lange an Problemen gesessen und sind verzweifelt und dann fällt plötzlich ein Apfel vom Baum. Außerdem wird wie vor ein paar Tagen erst jährlich der Physiknobelpreis vergeben, was ebenso zeigt, dass die Wissenschaft noch lange nicht tot ist. Ich finde, dass man bei all der persönlichen Enttäuschung in einer Sinnkrise doch bitte das große Ganze im Blick haben sollte. Wenigstens Penny hätte ich hier auch noch mehr zugetraut, auch ein anderer Charakter vom MIT hätte hier durchaus in Erscheinung treten können. Aber auch in Bezug auf den Artikel, den Leonard zur Rettung seines Jobs schreiben soll, habe ich mehr erwartet. Kommt er wirklich nicht auf ein einziges für die Physik und ihre Forschung sprechendes Argument? Peinlich. Und die Uni agiert auch interessant. Statt direkt einen Kommentar dazu abzugeben und das Interview gerade zu rücken, soll Leonard das selbst übernehmen und von einem bevorstehenden Durchbruch berichten. Interessant. Einem ehrlichen negativen Statement ein unehrliches Positives folgen zu lassen. Auch hier hätte es eine viel bessere Lösung geben müssen, aber das wäre wohl alles nicht so "witzig" gewesen. Am Ende setzt man noch einen drauf und lässt Leonard im Suff eine E-Mail an das Institut schreiben, die noch peinlicher als das Interview ist. Für mich ist die Kündigung damit perfekt, aber man lässt diesen Punkt noch offen. Warum eigentlich? Mal wieder ist eine Geschichte, die plötzlich entstanden ist, innerhalb der Episode nicht abgeschlossen. Es fühlt sich aber auch nicht wie ein Cliffhanger an. Ich hoffe, dass man hier nun konsequent bleibt und die Chance nutzt, die man übers Kreuz gebrochen hat. Leonard auf Jobsuche könnte interessant sein und viele neue Möglichkeiten für sinnvolle Geschichten eröffnen. Dann hätte diese Episode hier wenigstens noch einen Sinn.

"We both do important work. I'm trying to map the structures of the brain and you're trying to convince people that itchy hair is a real thing."

Der andere Teil der Episode fokussierte sich auf Bernadette und Amy, die sich gerade in einem überaus erfolgreichen Abschnitt ihrer Karriere befinden und dies ihren Männern eigentlich verheimlichen, um keinen Neid auszulösen. Doch wie es dann so kommt, duellieren sie sich gegenseitig, weil Bernadette sich über ihr Gehalt freut, während Amy sich als seriösere Wissenschaftlerin ansieht. Das Wortgefecht ist witzig und spielt sich schön hoch und es passt auch, dass beide Frauen hier nicht einfach nachgeben wollen. Der Zweck ist aber auch nicht ganz klar. Insofern ist das so ein typischer Subplot, der kein richtiges Ziel hat, als Szenerie zwischen der Hauptstory aber eine willkommene Abwechslung bietet. Mehr aber auch nicht.

Fazit

Eigentlich ärgere ich mich über diese Episode, weil sie in ihrer Grundidee zwar passt, aber mit dem Thema dann zu plump umgeht und die Charaktere zu kopflos agieren lässt. Dass es gar keinen Ansatz gibt, sich aus der Krise herauszuziehen, ist nicht nachvollziehbar. Das abrupte Ende lässt ein dann auch noch ratlos zurück. Immerhin waren einige Dialoge gewohnt humorvoll.

Emil Groth - myFanbase

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