Stiles & Derek

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Stiles Stilinski und Derek Hale sind fraglos eines der beliebtesten Pairings aus "Teen Wolf" und sicherlich dasjenige, das die Phantasie vieler Fans Achterbahn fahren lässt. Während die einen die herrlich witzigen Wortgefechte, Auseinandersetzungen und unmöglichen Situation lieben, in die die beiden wider Willens immer wieder geraten, wünschen sich die anderen sogar romantische Momente zwischen diesen beiden gegensätzlichen Charakteren, und man kann es niemandem verdenken. Die Chemie zwischen Dylan O'Brien und Tyler Hoechlin stimmt einfach! Stiles, der impulsive Schüler, der sein Herz auf der Zunge trägt, und Derek, der arschcoole Werwolf, der lieber seine gefährliche Ausstrahlung für sich sprechen lässt, sie sind ein so ungleiches Paar, dass jeder – egal, welche Beziehung zwischen den beiden man sich in seiner Phantasie ausmalt – seine helle Freude an den Szenen der beiden hat. Und wer bei den beiden schonmal an das legendäre "Seltsame Paar" Walter Matthau und Jack Lemmon gedacht hat, dem ging es so wie mir. Wenn der übereifrige Stiles und der knurrige Derek mal groß sind, könnten sie glatt in Felix' und Oscars Fußstapfen treten und sich unfreiwillig eine Wohnung teilen! Ich sehe eine gewisse Ähnlichkeit im komödiantischen Talent Dylan O'Briens und Jack Lemmons und im perfekten Timing Tyler Hoechlins und Walter Matthaus, die dem Geplänkel zwischen ihren Figuren die nötige Würze verleihen. Aber wie hat alles angefangen?

Ein seltsames Paar

Foto: Dylan O'Brien, Teen Wolf - Copyright: Dewey Nicks/MTV
Dylan O'Brien, Teen Wolf
© Dewey Nicks/MTV

Stiles und sein bester Kumpel Scott McCall nähern sich gerade der Erkenntnis, dass ihr detektivischer Ausflug in den Wald, bei dem sie sich eine Leiche anschauen wollten, in der Verwandlung Scotts in einen Werwolf geendet hat, als sie Derek Hales gewahr werden, der sie auf bedrohliche Art und Weise von seinem Grundstück verscheucht. Stiles weiß einiges über die Familie Hale, Derek ist nur wenige Jahre älter als sie und seine Familie kam bei einem Brand im eigenen Zuhause ums Leben. Lange Zeit war Derek nicht vor Ort gewesen und keiner wusste, dass er überhaupt zurückgekehrt ist. Von den beiden Teenagern Stiles und Scott scheint Derek jedenfalls nicht viel zu halten und seine eiskalte Haltung macht Stiles glatt ein bisschen Angst. Das zeugt jedoch nur von seinem gesunden Menschenverstand, denn schon bald wird Stiles und Scott klar, dass Werwölfe zur Realität gehören und Derek einer ist, der ungleich viel erfahrener ist als Scott.

Stiles weiß also ganz genau, warum er großen Respekt vor Derek hat, das heißt aber nicht, dass seine Neugier nicht noch viel größer wäre. Und schließlich gibt es Polizeiwagen, in denen Stiles geschützt durch ein Gitter seine Anschuldigungen an Derek ausprobieren kann. Ganz zu schweigen, dass Derek zuvor noch Handschellen angelegt wurden, weil er des Mordes an seiner Schwester, der zuvor erwähnten Leiche im Wald, verdächtigt wird. Sherlock Stiles muss zur Handhabe seines Werwolfkumpels Scott unbedingt wissen, ob Derek seine Schwester getötet habe, weil sie sich komplett in einen Wolf verwandeln konnte und ob es somit verschiedene Formen der Lykanthropie gibt. Derek aber hat sofort ein Gespür dafür, welche Knöpfe er bei Stiles, der in erster Linie ein treuer Freund für Scott ist, drücken muss. Seine Anschuldigungen würdigt er keiner Antwort. Mit ein bisschen Nähe, als er sich von der Rückbank aus, trotz des Gitters, auf Stiles zubewegt, verdeutlich er ihm mit dem eindringlichen Blick eines Raubtieres vielmehr, dass Stiles sich gefälligst Sorgen um seinen unkontrollierbaren Freund machen soll.

Schon sehr bald hat Derek die Lage zwischen den Jugendlichen voll im Blick und so schleppt er sich mit der Schusswunde, die Kate Argent ihm zugefügt hat, qualvoll zu Stiles und Scott, weil er weiß, dass Scott über Allison das Gegengift besorgen kann, und falls nicht, er Stiles durch Einschüchterung dazu bewegen kann, ihm trotzdem irgendwie zu helfen. Stiles ist alles andere als glücklich, den gequälten, kaum beherrschten und grantigen Werwolf beaufsichtigen zu müssen, während Scott sich auf die Suche nach dem Gegengift macht. Tatsächlich fühlt Stiles sich so fehl am Platze, dass er richtig aufdreht und Derek die Meinung geigt, nur um durch eine kurze verbale Drohung des leichenblassen Werwolfs gleich wieder zu kuschen. In der Tierklinik angekommen, droht das Gift in Dereks Körper ihn umzubringen, deshalb verlangt Derek von Stiles, ihm den Arm abzusägen. Und Stiles reagiert inmitten dieser Mysteryserie, die sich um Werwölfe und brutale Morde dreht, ausgesprochen und überaus liebenswert menschlich, indem er klarmacht, dass ihm weder der Anblick eines abgetrennten Armes noch schwarzem Erbrochenen besonders behagt. Derek aber hat keine andere Basis als die der Drohung, um Stiles dazu zu bringen, ihm zu helfen, denn sein Leben hängt wirklich am seidenen Faden. Stiles hat zwar tatsächlich nach wie vor Angst vor dem geschwächten Derek, aber dass er ernsthaft besorgt um ihn ist und ihm unbedingt helfen will, wird erst so richtig klar, als Derek ohnmächtig wird und Stiles seine Angst über Bord wirft und ihn mit einem Kinnhaken wieder zu sich bringt. Scott bringt zwar das rettende Gegengift, aber anschließend darf Derek sich nichts als weitere Anschuldigungen anhören. Und an dieser Stelle reicht es ihm und er entscheidet sich, die Jungs etwas mehr in die Hintergründe der Werwölfe und der Argents einzuweihen.

Foto: Tyler Hoechlin, Teen Wolf - Copyright: Dewey Nicks/MTV
Tyler Hoechlin, Teen Wolf
© Dewey Nicks/MTV

Als die ganze Clique von dem ihnen noch unbekannten mordenden Alpha in der Schule eingesperrt und terrorisiert wird, kann Stiles es alles andere als gutheißen, dass Scott Derek als Ausrede benutzt und seinen Freunden erzählt, er sei der Alpha. Scott glaubt zwar in diesem Moment, Derek sei tot, aber Stiles findet es trotzdem nicht richtig, Derek die grausamen Taten des Alphas in die Schuhe zu schieben. Dennoch wird Derek bei seiner Rückkehr entsprechend von der Polizei gejagt und muss bei Stiles untertauchen, da sie nun gemeinsame Interessen haben, den wahren Alpha ausfindig zu machen.

Und dies ist wohl der erste Höhepunkt in der Beziehung der beiden. Derek ist bis zum Anschlag genervt von der Situation, bei diesem Teenager Unterschlupf finden zu müssen, und Stiles hingegen hat sofort Oberwasser und nimmt sich heraus, Derek nicht nur in seine Schranken zu verweisen, sondern ihn auch noch als Überzeugungsmittel zu nutzen. Und zwar auf eine Art und Weise, die für absolut alle Beteiligten zum Niederknien ist: Der sexy schwule Computernerd der Schule, Danny Mahealani, soll etwas für Stiles herausfinden, und um dies zu erreichen, lässt Stiles den gut gebauten Derek kurzerhand einen Strip vorführen. Angeregt von Dereks muskulösem Oberkörper hilft Danny sofort und Derek kann sich kaum bändigen, als ihm klar wird, wie Stiles ihn gerade benutzt hat. Stiles hingegen reißt die Arme in Siegerpose in die Luft, als sein Plan aufgeht.

Derek kann das natürlich nicht auf sich sitzen lassen und so muss er Stiles bei nächster Gelegenheit unbedingt einen kräftigen Stoß versetzen. Dies aber relativiert sich im Handumdrehen, als Derek per Handy hört, dass Stiles im Krankenhaus dem tatsächlichen Alpha, Peter Hale, gegenübersteht und sozusagen dem Tod ins Antlitz schaut. Vielleicht ist es nicht alleine der Grund, Stiles zu retten, der Derek dazu treibt, sofort dazwischen zu gehen, denn schließlich handelt es sich hier um seinen totgeglaubten Onkel, der Beacon Hills unsicher macht, aber die Tatsache, dass Derek sofort zur Stelle ist und Stiles tatsächlich aus der Gefahrenzone nimmt, obwohl er selbst keine Chance gegen seinen Onkel hat, lässt das Herz trotzdem höher schlagen.

Kolumne über Stiles & Derek (Staffel 2)

Nicole Oebel - myFanbase

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