Bewertung

Review: #2.11 Hinter verschlossenen Türen

Eine Frau bringt Bradin Westerly mal wieder dazu, sein Lebenshaltung zu ändern, während Ava Gregory kaum Zeit hat, sich um ihre gewollte Beziehung zu Johnny Durant zu kümmern, weil ihre Unterstützung anderweitig benötigt wird. Alkoholismus und ein mitgenommener Cameron stehen also im Fokus dieser Episode.

Eingestehen der Probleme

Man musste das Drama um Kyle natürlich noch mal aufgreifen, denn es ist einfach zu wichtig, als es mit einem Nebensatz abzutun. Trotzdem muss sich sagen, dass mir die Serie in erster Linie durch Liebesgeplänkel und leichte Unterhaltung gefallen hat und ich deshalb auch dieses Mal ein paar Probleme hatte, mich mit dem Thema Alkoholsucht und Gewalt zwischen Kind und Elternteil anzufreunden. Zweifelsohne wurde das Thema hier gut betrachtet und ich muss auch sagen, dass Zac Efron einen sehr guten, bemitleidenswerten Auftritt geboten hat, der all das Leid, das einem durch Schläge des geliebten Vaters angetan wurde, zum Ausdruck bringen konnte. Auch sein Versuch, Kyle zu schützen, ist völlig nachvollziehbar. Dass Nikki Westerly aus Liebe und Angst zu Cameron trotzdem ihr Versprechen bricht, macht genauso viel Sinn und spitzte die Situation nur noch zu, weil Nikki damit auch ein großes Risiko eingehen musste. Wie sie dann ganz unmissverständlich deutlich machte, dass Cameron bei ihnen bleiben werde und nicht zurück zu seinem Vater geht, war dann auch ein starker Auftritt. Spätestens dort habe ich mich mit der Thematik endgültig angefreundet und konnte die emotionale Umsetzung richtig wertschätzen. Dass sich letztlich auch Johnny und Ava vor Cameron stellen und Kyle zum Entzug bringen, ist konsequent gewesen. Einziger Makel an der gesamten Geschichte war eigentlich die Tatsache, dass Johnny die Situation kennt und selbst mit seiner Mutter durchmachen musste. Vielleicht mag das ein Ausdruck dafür sein, dass Alkoholsucht und deren Folgen ein weit verbreitetes Phänomen sind und die Dunkelziffer sehr hoch liegt, aber es wirkt immer etwas plump, wenn ein Charakter plötzlich zufällig die gleiche Probleme hatte wie ein anderer, der gerade damit zu kämpfen hat.

Was mich leider auch weiterhin gestört hat, war Kyle. Eigentlich halte ich Thomas C. Howell für einen tollen Schauspieler, aber in dieser Rolle berührt er mich überhaupt nicht und ist für mich völlig fehlbesetzt. Das war schon in Staffel 1 so und änderte sich trotz der guten Geschichte um ihn nicht ansatzweise.

Stimmt, Schule ist auch wichtig

Was Ava schon seit Beginn der Staffel durchzusetzen versucht, fällt Bradin jetzt auch auf, da ein Mädchen ihn darauf hinweist. Natürlich! Die Erwachsenen sind doof, aber etwa Gleichaltrigen sollte man dann doch zuhören, vor allem wenn sie gut aussehen. Bradin ist auch diese Episode wieder unheimlich pubertär und manipulierbar. Dieses Mal wenigstens in die richtige Richtung. Die Schwester von Bryce, im echten Leben die Schwester von Kay Panabaker (und die Ähnlichkeit war nicht zu übersehen, was aber störend für die Geschichte war), offenbart Bradin kurz ein paar Fakten aus dem Leben des neuen Freund und schon nimmt er Abstand. Wenn es nicht so typisch für ihn wäre, müsste man sich über die Autoren beschweren, aber die Handlungen entsprechen dem Charakter, also kann man diese durchschaubaren Wege nicht verurteilen. Bradin bleibt alles andere als ein Vorbild mit seiner durch und durch stereotypen Teenie-Haltung und bildet damit wohl die Realität ganz gut ab. Wenigstens gibt es für ihn kein Happy End, denn Faith fährt am Ende der Episode wieder weg. Das ist immer noch besser, als vor Bryce nicht gewarnt zu werden, obwohl ich es gut gefunden hätte, wenn Bradin für sein Verhalten die Quittung bekommen hätte. Jetzt hat er seinen Kopf wohl noch mal aus der Schlinge gezogen, weil er seine Augen geöffnet hat. Schade.

Gewachsen zum Erwachsenen

Jay Robertson ist fest davon überzeugt, dass er durch die Verantwortung in der letzten Zeit zu einem anderen Menschen geworden ist. Sicherlich kann man dem zustimmen, denn wen beeinflusst es nicht, sich plötzlich auch um drei Kinder zu kümmern. Was hie leider etwas fehlt, ist ein konkretes Bild von Jay als Sunny Boy. Man kann sich zwar viel vorstellen und hat durch die Besuche seiner Freunde einen Einblick in sein Surferleben bekommen. Der Zuschauer hat Jay aber fast die ganze Zeit als verantwortungsbewussten Charakter kennen gelernt. Man kennt ihn eigentlich nur mit Erika zusammen, Affären gab es nicht. Dass es bei Erziehungsfragen eher die laisser-faire-Perspektive inne hatte, bedeutet ja nicht gleich ein verantwortungsloser Mensch zu sein. Ich nehme Jay jedenfalls sofort ab, dass er es mit Isabel ernst meint und da keine nette Abwechslung zum Alltag sieht, weil ich Jay noch nie wirklich anders wahrgenommen habe. Insofern hat mich die Storyline nur bedingt zugesagt, weil nur das Offensichtliche auch für Isabel sichtbar werden musste, was dann auch ziemlich schnell gelungen ist. Für Jay freut es mich auf jeden Fall, obwohl ich ihn gerne mit Erika gesehen hatte.

Ein weiterer kleiner Schritt

Nur wenig Zeit blieb in dieser Episode für Ava und Johnny selbst, weil diese sich um Nikki und Co kümmern mussten. Damit hat man es gut geschafft, das richtige Happy End weiter Richtung Serienfinale zu schieben. Allerdings wurde in wenigen Szenen trotzdem Einiges dafür getan, dass das Traumpaar zueinander finden wird. Ava bittet Johnny, wieder bei ihr einzuziehen und Johnny gibt sich den Ruck. Die räumliche Trennung ist damit aufgehoben, jetzt muss eigentlich nur noch etwas Zeit vergehen, bis beide emotional in der Lage sind, die großen Entscheidungen zu treffen, die beide wollen, aber wegen all der Umstände noch zu vorsichtig und ängstlich sind. Insgesamt kann ich an dieser Stelle nur ein weiteres Mal sagen, dass es mich überhaupt nicht stört, zu wissen, worin die Geschichte enden wird.

Fazit

Es bleibt dabei. Die Serie weiß zu unterhalten und zeigt auch immer wieder Ansätze, dies niveauvoll zu tun. In dieser Episode war es eigentlich zu ernst für "Summerland"-Verhältnisse, das ist man so nicht gewohnt. Sie zeigte aber auch, welches Potenzial die Serie weiterhin besitzt. Als treuer Zuschauer kann man sehr zufrieden sein. Eine qualitativ hochwertige Drama-Serie wird "Summerland" nicht mehr werden, sie wird aber ihre Fans auch noch die letzten beiden Episoden unterhalten und ihnen einen schönen Abschluss bieten.

Emil Groth - myFanbase

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