Bewertung

Review: #1.01 Nicht von dieser Welt

Superman kennt jeder. Doch Clark Kent kennen die wenigsten. Ich bin absolut kein Superman-Fan, doch ich muss zugeben, dass ich auch keinen der Filme wirklich gesehen habe. Als ich mir die allererste "Smallville"-Folge ansah, da viele von der Serie begeistert sind und ich mich in der letzten Zeit für schon länger laufende Serien begeistern konnte, hatte ich keine Ahnung, dass es sich bei dem Hauptcharakter Clark Kent aus "Smallville" um Superman handelt! Ich hatte echt absolut keine Ahnung. Hätte ich es gewusst, glaube ich nicht, dass ich der Serie eine große Chance gegeben hätte. Doch ich tat es und habe es bislang noch nicht bereut.

Smallville, 1989

Der Vorspann dieser allerersten Folge ist sehr vielversprechend und er gefiel mir sehr gut. In kürzester Zeit war alles Notwendige erklärt, ohne dass viel gesagt wurde. Man erfuhr, dass Smallville eine Kleinstadt ist, dass die Luthors sehr viel Macht und Einfluss haben, die Kents Einsiedler sind und häufig unter sich bleiben und dass bis zu diesem ereignisreichen Tag alles noch normal war. Doch anscheinend würde sich vieles ändern in den nächsten Jahren, hervorgerufen durch den Meteoritenschauer. Was mir sehr gut gefiel, war, dass die Explosionen und Meteoriteneinschläge sehr echt aussahen. Somit ein wirklich gelungener Vorspann!

Smallville, 2001

Die darauf folgenden Minuten waren eher langweilig, da man nun ohne jede Spannung erfuhr, wie Clark und seine Freunde jetzt leben. Clark gefällt mir sehr gut, auch wenn ich seine Nervosität in Anwesenheit von Lana sehr übertrieben finde, genau wie die Momente, in denen er völlig geistesabwesend von Lana träumt. Denn Clark scheint ansonsten ein recht starker, selbstbewusster, junger Mann zu sein. Das passt nicht so wirklich zu dem Hinfallen und Träumerischen in ihm. Auch Lana ist mir sehr sympathisch, genau wie die Kents und Clarks Freunde Pete und Chloe. Außerdem gefällt mir bislang, dass auf den ersten Blick alles so normal wirkt, hinter der Fassade aber vieles unnormal ist, wie zum Beispiel die merkwürdigen Vorfälle, von denen Lana erzählt hat oder die Superkräfte, die einige Menschen seit dem Meteoritenanschlag haben.

Smallville in Action

Doch dann kam auch schon etwas mehr Spannung auf. Lex Luthor, der ehemals rothaarige kleine Junge, überfuhr Clark bei einem Unfall und raste dann durch ein Brückengeländer, woraufhin Clark, Lex und das Auto im Fluss versanken. Da erfuhr man dann von Clarks zweiter besonderen Fähigkeit, neben seiner Schnelligkeit: Seine Unverwundbarkeit. Ich finde diese Eigenschaft vielleicht ein wenig zu übertrieben und sie erinnerte mich sehr an die Fähigkeit von Claire Bennett aus "Heroes", die sich immer wieder heilen kann. Der Unfall war auch relativ realistisch dargestellt. Was ich von Clarks Pflegevater halten soll, weiß ich noch nicht. Er scheint die ganze Zeit sehr besorgt um seinen Sohn zu sein, eventuell jedoch ein bisschen zu beschützend und ängstlich. Ich fand, er war ein wenig zu grob zu Lex Luthor nach dem Unfall. Lex hatte zwar am Steuer telefoniert und war dadurch abgelenkt, doch für den Zaun auf der Straße, durch den er die Kontrolle über den Wagen verlor, konnte er nichts. Außerdem ist Clark nichts passiert, Lex war viel stärker verwundet als Clark.

Nach dieser actionreichen Szene ging es erneut ein wenig ruhiger weiter. Es passt zu dem verträumten und über beide Ohren verliebten Clark, seine Angebetete heimlich zu beobachten. Ich fand es jedoch ein wenig Furcht einflößend, da das zeigt, dass Clark schon fast von Lana besessen ist. Lana dagegen hat nur Augen für ihren Freund. Ein wenig merkwürdig finde ich es auch, dass sie ein Stück des Meteoriten, der ihre Eltern tötete, immer bei sich trägt. Bleibt abzuwarten, was für Kräfte dieser Meteorit hat, denn einige Szenen zuvor leuchtete der Stein hell auf, als sich Clark in seiner Nähe befand. Und anschließend, so schien es, empfand Clark große Schmerzen.

Jeremy und das Meteoritengestein

Bislang war alles, was in dem Piloten passierte, sehr einleitend für die Serie. Eine richtige Handlung gab es noch nicht. Doch das sollte sich mit Jeremy ändern, der während des Meteoritenschauers von den Footballspielern als Vogelscheuche aufgestellt worden war. Denn nun wollte er Rache nehmen. Jeremy machte mir selbst vor dem Fernseher ein wenig Angst, was vor allem an seinem Blick lag. Allerdings gefiel mir seine Synchronstimme überhaupt nicht, da die kein bisschen bedrohlich wirkte. Außerdem entsprach sein Erscheinungsbild überhaupt nicht dem eines Killers. Deshalb nahm ich Jeremy von Anfang an nicht als Gegner für Clark ernst. Ich ahnte, wie es weitergehen würde. Jeremy würde weiterhin Jagd auf seine ehemaligen Peiniger machen und Clark würde dazwischen gehen und Jeremy aufhalten.

Doch bevor aufgelöst wurde, wie Jeremy aufgehalten wird, wurde erst einmal eine andere Geschichte weitererzählt. Ich finde es ehrlich gesagt echt nett von Lex, dass er Clark ein Auto schenkt, obwohl es für Lex sicherlich keine große Sache gewesen ist, denn schließlich fährt er einen Porsche. Und Lex kann ja nichts dafür, was sein Vater für ein Mensch ist. Jonathan Kent schien auch ein schlechtes Gewissen wegen seines Verhaltens zu haben. Doch deshalb nach Jahren endlich das wohlbehütete Geheimnis lüften und Clark einweihen? Ich bin nicht sicher, ob ich es an seiner Stelle getan hätte. Denn es muss ein sehr großer Schock sein, wenn man erfährt, dass man ein Außerirdischer ist. Clark hat erstaunlich ruhig reagiert und seinem Vater das alles anscheinend sehr schnell abgekauft. Aber eventuell war dieses Wissen noch irgendwo in seinem Unterbewusstsein. Wenigstens sorgte erst sein rasanter Abgang für die nächste wundervolle Szene.

Clark auf dem Friedhof

Die Szene auf dem Friedhof ist wirklich wunderschön, obwohl mir Clark viel zu weinerlich vorkommt und auch viel zu schüchtern. Schön allerdings, dass sich Clark und Lana wirklich so gut verstehen. Jedoch ist es ein wenig unglaubwürdig, dass sie sich noch nie unterhalten haben. Vor allem durch die schöne Kulisse des Friedhofs wurde diese Szene zu etwas Besonderem. Allerdings ist es schon sehr ironisch, wenn man weiß, dass Lanas Eltern nur durch Clark gestorben sind. Ich frage mich, ob Lana das je herausfinden wird und wenn ja, wie sie reagieren wird.

Anscheinend hat die Unterhaltung mit Lana irgendwas in Clark ausgelöst, sodass er Lex den Wagen zurückbrachte. Mir gefiel die Unterhaltung der beiden sehr, da schnell klar wurde, dass Clark und Lex sehr unterschiedlich sind, sie aber dennoch durch etwas miteinander verbunden sind. Ich frage mich, ob Lex weiß, wer Clark ist und woher er kommt, oder zumindest ob er eine Vermutung hat. Lex wirkt auf mich wahnsinnig interessant. Sein Aussehen unterstreicht seinen Charakter noch einmal sehr. Jedoch glaube ich, dass Lex den meisten etwas vorspielt und nicht ehrlich ist, wenn er über sich und seine Gefühle spricht. Ich denke, in gewisser Weise ist Lex sicherlich genau wie sein Vater Lionel Luthor. Wie Lex schon sagte: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.

Die "Wand des Wahnsinns"

Dann endlich wurde es noch einmal richtig interessant und man erfuhr, wie viele merkwürdige Dinge sich seit dem Meteoritenschauer wirklich in Smallville ereignet haben. Es war tatsächlich eine sehr große Collage an der Wand, die Chloe zusammengestellt hat. Doch so richtig interessant wurde es erst danach, als Lanas Freund Whitney Clark vor der Schule auflauerte und ihn zur neuen Vogelscheuche machte. Irgendwie finde ich immer noch, dass Clark sich sich teilweise etwas merkwürdig verhält. Mal ist er recht selbstbewusst und dann ist er wieder schüchtern und kein bisschen mutig. Letzteres passt so gar nicht zu seinem Erscheinungsbild, da er sehr groß und auch muskulös ist.

Irgendwann ging es dann auch endlich mit Jeremy weiter. Das mit ihm nahm aber aus meiner Sicht zu schnell und zu einfach ein zu positives Ende. Kaum hatte Jeremy vergessen, wer er war, da drehte sich alles wieder um das Schulfest und alles war wieder gut und vergessen. Lana wurde Ballkönigin und ihr Freund -könig. Clarks Traum mit Lana fand ich etwas überflüssig. Dadurch sah man Lana zwar noch einmal in ihrem hübschen Kleid, doch dafür wurde die (schmerzliche) Realität für Clark umso deutlicher. Und mit einem Blick in den wunderschönen Sternenhimmel ging die allererste Folge von "Smallville" zu Ende.

Fazit

Ich war erstaunt, wie gut mir diese Serie gefällt, da ich, wie schon gesagt, absolut kein Superman-Fan bin. Doch dieser Pilot konnte mich eindeutig überzeugen, weiterzugucken. Die Geschichte ist bislang nur teilweise zu erahnen. Spontan würde ich vermuten, Clark hat einerseits viel mit seinen Freunden, Eltern und Lex zu tun, andererseits aber auch mit Leuten wie Jeremy, die die Ruhe in Smallville zu zerstören versuchen und die Clark aufhalten muss. Das verspricht mit den richtigen Ideen echt interessant zu werden.

Die Auswahl der Darsteller finde ich ganz okay. Lex, gespielt von Michael Rosenbaum, gefällt mir wahnsinnig gut. Sogar noch besser als Clark. Tom Welling ist an für sich auch eine gute Wahl für den jungen Superman, doch Clark ist mir ab und zu etwas zu träumerisch, was so gar nicht zu seinem Äußeren passt. Die perfekte Besetzung ist für mich Kristin Kreuk als Lana, die ihre Rolle bisher sehr gut spielte. Sie kann somit nicht nur gut schauspielern, sondern ist obendrein auch noch total hübsch.

Die erste Folge bot alles, was ich mir nur wünschen konnte: Ein wenig Spannung, Humor, einige Science-Fiction-Elemente und auch ein wenig Liebe und Romantik. Die Schauspieler sind gut und die Geschichte war interessant. Grund genug für mich, mich schon jetzt auf die nächste Folge zu freuen.

Vivien B. - myFanbase

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