Bewertung

Review: #2.09 Ein kleines Opfer

Foto: Sex and the City - Copyright: Paramount Pictures
Sex and the City
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Ob man Männer ändern kann oder nicht, ist hier die Frage. In dieser Episode erleben wir einige aufgebrachte Charaktere, deren Verhalten man durchaus nachvollziehen kann. Zu meiner großen Überraschung wurde mir ein Wow-Moment durch Carrie und Big beschert.

Berechtigte Eifersucht?!

Ich denke, ich hätte ähnlich wie Carrie reagiert. Denn so toll ist es wahrscheinlich nicht, wenn man mit einem Mann fest zusammen ist und dieser jedem Rock hinterher schaut. Es mag ja auch sein, dass man Männer in diesem Punkt nicht ändern kann, jedoch hat es Big in dieser Episode auf die Spitze getrieben. Es tut mir wirklich leid, dass ich mich wiederholen muss: Doch diesmal war Big sehr arrogant – schlimmer denn je. Allzu witzig fand ich seinen Auftritt im Restaurant auch nicht. Männer wie er scheinen genau zu wissen, wie man Frauen umgarnen kann und diese fallen tatsächlich auch noch auf seine charmante Masche rein! Kein Wunder, dass Carrie genervt war. Zu schade eigentlich, dass sie Big nicht gleich deutlich gesagt hat, wie arrogant sie seine Art diesbezüglich findet. Denn es schien nicht deutlich genug gewesen zu sein, als sie ihm ihre Meinung sagte. Damit aber noch nicht genug. Mitten auf der Straße gafft er erneut einer schönen Frau hinterher. Zwar sagt ihm Carrie in dieser Szene, dass sie seine Zigarre nicht mag, doch wieder durchschaut er es nicht, was sie eigentlich meinte.

Eine weitere Szene, in der ich Carrie sehr gut verstehen kann, ereignete sich kurze Zeit später. Big kommt eine geschlagene halbe Stunde zu spät zur Verabredung. Ich dachte eigentlich immer, dieses Phänomen gibt es nur bei Frauen. Naja, Ausnahmen gibt es immer. Wie ich schon angedeutet habe, kann ich Carries Reaktion auf sein Zuspätkommen sehr gut nachvollziehen. Dennoch grinste ich, als sie ihm gestand, man habe sie schon für eine Nutte gehalten, und Big darauf die Frage stellt, ob sie auch gut verdient habe. Ja, der Kerl hat mich tatsächlich wieder zum Lachen gebracht. Das ändert aber nichts daran, dass ich seine nächtliche Reaktion sehr überzogen fand.

Schon die ganze Zeit habe ich mich gefragt, wann die beiden endlich mal eine gemeinsame Nacht verbringen wollen. Auf Carries Drängen hin darf sie endlich eine Nacht bei Big verbringen. Ich weiß nicht, ob sie es nach dieser Nacht so schnell wiederholen wird, aber ich lass mich da gern überaschen. Die beiden liegen also im selben Bett und dann passiert es: Big dreht sich um und schmeißt Carrie aus dem Bett! Irgendwie ist das sogar verständlich. Wenn man lange Zeit das Bett für sich alleine hat, ist es ungewohnt, wenn dann noch eine weitere Person mit im Bett liegt. Dass Carrie über ihren Rauswurf aus dem Bett alles andere als erfreut ist, war mir klar. Jedoch habe ich nicht erwartet, dass sie ihm gleich eine auf die Zwölf haut. In diesem Moment musste ich erst einmal lachen, bevor mir dann ein "Wow" entfuhr. Diese kurze Szene war das Highlight für mich.

Schade, dass Big dann so überzogen und böse reagiert hat. Denn ich glaube, Carrie war einfach nur darüber schockiert, was ihr widerfahren ist. Als sehr süß empfand ich dann die Szene, als sie mit Eis bei ihm stand und ihm klarmachte, es sei ihre Schuld, da sie nie über ihre Gefühle spricht. Ich bin gespannt, was uns bei den beiden noch alles erwarten wird, nachdem sie es endlich geschafft haben, zu sagen, was sie an dem anderen stört.

Beschnitten

Ich wusste es doch: Charlotte ist prüde! Das dürfte Samantha aber gänzlich unbekannt sein. Wie sie selbst sagt, ist es ihr nicht wichtig, ob ein Mann beschnitten ist oder nicht. Hauptsache sie bekommt was geboten. Das ist eben Samantha. Doch Charlotte ist dies unangenehm und ich war angenehm überrascht, als Mike auffiel, dass ihr das unangenehm ist. Noch überraschter war ich allerdings, als Mike den Schritt wagte, sich beschneiden zu lassen. Dabei sind Männer doch so eitel, gerade was das angeht. Bei Big wäre das vielleicht anders. Aber zum Glück sind ja nicht alle so wie er, oder etwa doch?

Nachdem die Schonfrist wegen der Heilung von Mikes bestem Stück vorüber war, ging Charlotte davon aus, sie würde den netten und aufgeschlossenen Mann noch öfter treffen. Ja, auch mir hätte es sehr gut gefallen, noch etwas länger was von den beiden sehen zu dürfen. Doch Pustekuchen! Denn Mike fühlt sich sehr wohl in seiner "neuen" Haut, dass er es gar nicht einsieht, sich auf eine Frau zu beschränken. Schade, denn eigentlich war mir Mike sehr sympathisch. In dieser Szene tat mir Charlotte schon leid. Immerhin ging sie davon aus, Mike hätte sich ihretwegen beschneiden lassen.

(Um)Wandlung

Da blieb der guten Samantha der Mund offen stehen, als sie ihren alten Bekannten beim Spieleabend traf. Das wäre sicherlich nicht so erstaunlich gewesen, wenn sich der Mann nicht nur in eine Drag Queen verwandelt hätte. Ich für meinen Teil habe mir gar nicht weiter darüber den Kopf zerbrochen, warum er eine blonde Perücke trägt. Erstaunt hat mich vielmehr, dass die Verwandlung unmittelbar nach dem Sex mit Samantha stattgefunden hat. Doch es wird noch eins drauf gesetzt. Diese blonde Perücke hatte tatsächlich eine Bedeutung und diese erstaunte Samantha wohl so sehr, dass sie ihre gezogene Zahl – die N23 – gar nicht richtig wahrnahm. Wäre mir vielleicht auch so ergangen, wenn ich erfahren hätte, dass sich eine Drag Queen nach mir benennt.

Samantha hat damit wohl überzeugende Arbeit geleistet, da ihr ehemaliger Bettgefährte sich von ihr inspirieren lassen hat. Allerdings muss ich Samantha recht geben, denn sie sieht wirklich besser aus.

Kein Zeitfenster mehr

Kommen wir mal zu meinem persönlichen Lieblingspaar. Ja, ich mag Miranda und Steve viel lieber als Carrie und Big! Es ist so schön mit anzusehen, wie liebevoll sich diese zarte Liebe entwickelt. Dabei muss man aber auch bedenken, wie schwer es die beiden doch manchmal haben. Ich spreche von den unterschiedlichen Arbeitszeiten. Miranda möchte auf Steve warten und schläft dabei ein, da sie morgens wieder in die Kanzlei muss. Dennoch möchte sie ihm zeigen, dass er zu jeder Tages- und Nachtzeit zu ihr kommen kann. Wenn man allerdings früh sieben Uhr aufstehen muss, schafft man es nicht, ewig wach zu bleiben. Schön, als Steve dafür Verständnis zeigte und Miranda dann einfach weiterschlafen ließ.

Doch dieses Verständnis scheint sich über Nacht in Luft aufzulösen. Pünktlich sieben Uhr klingelt der Wecker für Miranda und sie möchte sich in aller Ruhe für die Arbeit fertig machen. Steve ist aber auch schon wach und möchte mit ihr schlafen. Somit ist der ganze Zeitplan von Miranda durcheinander und diese kann das gar nicht leiden. Ich selbst hasse es auch, wenn man unpünktlich irgendwo hinkommt, vor allem, wenn es sich vermeiden lässt. Am Wochenende sieht das ja ein bisschen anders aus, wenn Miranda nicht schon einen Plan hätte. Denn an ihren freien Tagen erledigt sie alle Dinge, die sie unter der Woche nicht schafft. Sie muss Steve wirklich lieben. Immerhin hat sie sich überreden lassen, längere Zeit mit ihm zu kuscheln. Mir war sofort klar, dass ihr Zeitfenster von neunzig Minuten überschritten wird. Aber was soll’s? Es war ja Wochenende.

Offenbar hat Miranda da auch erkannt, dass man Kompromisse eingehen muss. Denn sie schüttet mehrere Becher Kaffee in sich hinein, um später etwas von Steve zu haben. Doch dieser schläft ein und Miranda ist stinkig. Vollkommen verständlich, immerhin blieb sie extra seinetwegen wach. Dass sie ihn danach rausschmeißt, ist ebenso verständlich für mich. Doch Steve hat anscheinend kein Verständnis dafür und regt sich darüber auf, sich ständig Nörgeleien anhören zu müssen. Seine Reaktion hat mich etwas traurig gemacht, war er doch noch kurz zuvor so verständnisvoll. Aber vielleicht hatte er dasselbe von Miranda erwartet und wurde in diesem Punkt enttäuscht.

Die Szene mit dem Mond hat daher sehr gut gepasst, eine Art Versöhnung der beiden zu feiern und Miranda ihre Liebe zu Steve über ihre Zeitfenster stellen zu lassen.

Fazit

Sehr schön, wie aufgezeigt wurde, welche Kompromisse man eingehen kann und auch muss, damit eine Partnerschaft funktioniert. Ich erhoffe mir weitere solche Episoden.

Daniela S. - myFanbase

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