Stumptown - Review des Piloten

Foto:

"Veronica Mars", "Jessica Jones" und "Alias", das sind die paar Serien die mir spontan einfallen, wenn ich an eine weibliche Ermittlerin als Hauptcharakter in einer Fernsehsendung denke. Mit "Stumptown" reiht sich eine weitere Serie in diese Liste ein. Der US-Sender ABC wagt sich mit dieser neu gestarteten Serie an eine weitere Comicadaption und bringt Cobie Smulders ("How I Met Your Mother", "Marvel Cinematic Universum") als weibliche Ermittlerin Dex Parios ins Fernsehen zurück.

Dex Parios Leben könnte wohl chaotischer nicht sein. Sie hat Schulden vom Glücksspiel, trinkt zu viel Alkohol, leidet aus ihrer Zeit in der Armee unter dem PTSE Syndrom sowie unter dem Verlust ihres Freundes und kämpft mit finanziellen Problemen. Ausserdem muss sie sich um ihren jüngeren Bruder, der das Down-Syndrom hat, kümmern. Da kann sie fast nicht nein sagen, als die Mutter ihres verstobenen Freundes und Casinobesitzerin Sue Lynn Blackbird (Tantoo Cardinal), bei der Dex Schulden hat, sie mit dem Auftrag betraut, ihre Enkelin, die scheinbar nicht zum ersten Mal ausgebüchst ist, wiederzufinden. Natürlich ist Nina Balckbird (Nina Hunt) dieses Mal wirklich in Gefahr und Dex kann gleich ihre Ermittlungsfähigkeiten unter Beweis stellen. Da in diesen Fall auch die Polizei involviert ist und der zuständige Beamte Detective Miles Hoffmann (Michael Ealy) Gefallen an Dex findet und ihr zum Schluss einen Kontakt vermittelt für Fälle in der die Polizei nicht ermittelt oder nicht ermitteln kann, wurde hier schön die Überleitung für die zukünftigen Fälle der Woche gespannt.

Genauso wie die Hauptfigur von "Stumptown", welches seinem Namen übrigens seinem Handlungsort Portland verdankt, ist auch die Pilotfolge leicht chaotisch organisiert. So springen wir nach einer kurzen Einleitung drei Tage zurück um uns dann kurz darauf doch wieder in der Gegenwart zu befinden. Da es jetzt aber nicht so schlimm war, dass man der Episode nicht folgen konnte, hat mich dies weniger gestört, im Gegenteil es unterstreicht schön die Stimmung der Charaktere und der ganzen Serie, die eher locker/leicht, als düster/anspruchsvoll daherkommt. Etwas was ich gerade in der heutigen Serienwelt als gelungene Abwechslung empfinde. Cobie Smulders gefällt mir in ihrer Rolle als Dex sehr gut. Sie kann den Charakter mit den verschiedenen Facetten und Problemen gut verkörpern und wirkt auf den Zuschauer glaubwürdig. Vielleicht hätte es gereicht im Piloten nicht gerade all ihre Probleme zur Schau zu stellen oder sie im Allgemeinen mit etwas weniger Schwächen auszustatten, was aber sehr wahrscheinlich in der heutigen Zeit als Notwendigkeit betrachtet wird, um ihren Charakter etwas vielschichtiger und spannender zu gestalten. Mir persönlich hätte beispielsweise ein toter Ex-Freund oder das PTSE Syndrom als Vergangenheitsproblem gereicht, genauso wie man es mit den Lastern (Spielsucht, erhöhter Alkoholkonsum und diverse One-Night Stands) meiner Meinung etwas übertreibt, was aber natürlich nichts an Cobie Smulders gelungener Darstellung ändert.

Externer Inhalt

An dieser Stelle ist Inhalt von einer anderen Website (z. B. YouTube, Twitter...) eingebunden. Beim Anzeigen werden deine Daten zu der entsprechenden Website übertragen.

Externe Inhalte immer anzeigen | Weitere Informationen

Zu meinem Liebling hat sich sofort Grey McConnell wunderbar dargestellt von Jake M. Johnson ("New Girl") gemausert. Seine direkte Art, seine witzigen Sprüche und sein Verhältnis zu Dex und ihrem Bruder machen es fast unmöglich ihn nicht zu lieben. Grey ist der beste, im Piloten eigentlich auch der einzige, Freund von Dex und gleichzeitig auch Barbesitzer. Die beiden Charaktere harmonieren natürlich auch aufgrund ihrer grandiosen Darsteller hervorragend miteinander und es ist nicht zu übersehen, dass sich hier sehr wahrscheinlich eine Liebesbeziehung anbahnen wird. Momentan bin ich dem noch nicht vollkommen abgeneigt, da die Chemie hier wirklich stimmt, andererseits finde ich es ja auch immer mal wieder schön, im TV eine tolle Freundschaft, die dann auch einfach nur eine Freundschaft bleibt, zu verfolgen. Nebenher bahnt sich nämlich etwas zwischen Dex und dem Polizisten Miles Hoffmann an, mit dem Dex bereits in der ersten Folge einen One-Night Stand hat. Da Michael Ealy Hauptdarsteller der Serie ist, ist anzunehmen, dass es hier nicht beim Sex für eine Nacht bleibt, somit steuern wir hier direkt auf eine Dreiecksbeziehung Dex/Grey/Miles zu. Irgendwie gehört dies wohl bei den meisten Serien einfach dazu und ich lasse mich hier von den Autoren der Serie überraschen und ergreife hier noch keine Partei.

Der jüngere Bruder von Dex, Ansel Parios (Cole Sibus) ist definitiv nach der Pilotfolge auch ein Sympathieträger. Die Beziehung zu seiner Schwester scheint eng zu sein, dadurch dass in ihrem Leben aber völliges Chaos herrscht, besteht hier einiges an Potential. Die Interaktion zwischen Grey und Ansel finde ich auch wunderbar. Es spricht für Grey, wie er hier Verantwortung für Dex Bruder übernimmt und diesem in seiner Bar eine Aufgabe erteilt. Ich hoffe sehr, dass Ansel in der Serie nicht einfach der Bruder von Dex bleibt, um den es sich zu kümmern gilt, sondern dass er aktiv in das Geschehen einbezogen wird, so dass sich sein Charakter vollständig entfalten kann.

Externer Inhalt

An dieser Stelle ist Inhalt von einer anderen Website (z. B. YouTube, Twitter...) eingebunden. Beim Anzeigen werden deine Daten zu der entsprechenden Website übertragen.

Externe Inhalte immer anzeigen | Weitere Informationen

Fazit

"Stumptown" hinterlässt bei mir einen guten Eindruck, sicherlich ist hie und da noch Luft nach oben, aber das ist nach der Pilotepisode häufig der Fall. Die Schauspieler sowie die Chemie unter den Charakteren ist wunderbar und ich mag den leichten und lockeren Ton, den die Serie anschlägt, was nicht heisst, dass die Action zu kurz kommt. Für Fans des Crime-Generes kann ich die Serie nach dem Piloten wärmstens empfehlen.

Maria Schoch - myFanbase

Zur "Stumptown"-Übersicht

Kommentare