Voice-over als Intro und Outro

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Being Human

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Being Human
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Auch die Mystery-Serie "Being Human" des Senders Syfy bedient sich wöchentlich bei dem Stilmittel des Voice-overs – wobei sich hier auf ein gesprochenes Intro beschränkt wird. Dieses unterstreicht die Handlung nur teilweise, weil meistens tiefgründige Gedanken der Hauptcharaktere aus der Wundertüte geholt werden, die aber ein wenig auf die kommenden Ereignisse in der Folge vorbereiten sollen. Hier wird nichts zusammengefasst oder getratscht, sondern im großen Kabelsender-Stil inszeniert. Dabei handelt es sich nicht einmal um einen genauen Einblick in das Innenleben der Figuren oder um eine kurze Erzählung einer Begebenheit, sondern um einen waschechten Prolog über Leben und Tod und deren Zwischenstufen.

Das Voice-over wird, wie schon erwähnt, von dem Hauptcast gesprochen, der sich in der ersten Staffel aus den vier Figuren Aidan (Sam Witwer), Josh (Sam Huntington), Sally (Meaghan Rath) und Bishop (Mark Pellegrino) zusammensetzt. Dabei wechseln sie vor allem die drei WG-Mitbewohner in schöner Regelmäßigkeit ab und meistens scheint es vollkommen zufällig verteilt zu sein, wer nun das Intro der Woche spricht. Tatsächlich ist es sogar so, dass Mark Pellegrino nur bei einer einzigen Folge seine Stimme für den Prolog hergibt, um zwar für #1.10 Höllenspektakel. Bei dieser Folge ist dies aber auch mehr als verständlich, weil bei ihr sein Charakter des Bishop in den Mittelpunkt gerückt wird und man auch einmal mehr über seine Vergangenheit erfährt. In der zweiten Staffel wird meist ebenso fortgefahren, dass die drei Freunde die Intros selbst sprechen, allerdings wieder mit einer Ausnahme. In Episode #2.07 The Ties That Blind gestaltet einmal Kristen Hager als Nora einmal ein Prolog, da sie in der Folge eine zentrale Rolle inne hat.

Im Deutschen werden die Intros von den entsprechenden Synchronsprechern intoniert. Aidans Stimme Sebastian Schulz kennt man bereits aus einer breiten Palette von anderen Serien, wie beispielsweise als Nate Archibald aus "Gossip Girl" oder Howard Wolowitz aus "The Big Bang Theory". Die Sprecherin von Sally, Sonja Spuhl, wird den meisten wohl noch als Sarah Walker aus "Chuck" in den Ohren klingen oder aber auch als die deutsche Stimme von Christina Ricci, von der sie die Stammsprecherin ist. Joshs Stimme Dirk Stollberg kennt man vielleicht als Sprecher von Noah Vickers in "Torchwood". Da ich generell eher ein Fan der Originalstimmen bin und ich mich nun zwei Staffeln lang an diese gewöhnt habe, sind die deutschen Synchronisationen für mich reichlich merkwürdig und an der einen oder anderen Stelle auch etwas überzogen. Das sollte aber niemanden davon abhalten, sich ein paar Weisheiten von Wesen anzuhören, die nicht mehr so ganz menschlich sind. | Luisa Schmidt

Grey's Anatomy

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Ellen Pompeo & Patrick Dempsey, Grey's Anatomy
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Die Fernsehwelt ist mit einigen Dramaserien bestückt, worunter sich auch Krankenhausserien einreihen können. In diese Kategorie fallen "Emergency Room", "Chicago Hope" und auch "Grey's Anatomy".

Vor allem letztere aufgeführte Serie hat ein besonderes Merkmal, weswegen sie in dieser Kolumne ebenfalls einen Platz sicher hat, denn anders als bei anderen Krankenhausserien, verfügt diese über ein Voice-over. Zunächst erscheint es zwar kaum vorstellbar, da es in solchen Serien oftmals turbulent zugeht, aber die Umsetzung von Serienerfinderin Shonda Rhimes lässt das Ganze glaubwürdig rüberkommen.

Anders als bei der Serie "Gossip Girl", die einen festen Charakter als Voice-over hat, wechselt dieser bei "Grey's Anatomy" in einigen Folgen. Meredith Grey ist der zentrale Charakter der Serie und somit erscheint es logisch, dass sie auch die meisten der Handlungsstränge als Voice-overs erläutert. Diese sind – wie schon erwähnt – am Ende und Anfang der Folgen zu hören. Zu Beginn der Serie erfuhr man so etwas mehr von Meredith, die sich in den Schatten ihrer Mutter gestellt fühlte - durch sie und ihre Gedanken bekommt man einen ersten Eindruck, wie die Handlung verlaufen könnte. Auch die anderen Charaktere der Serie bieten einem einen Einblick. So konnten neben Meredith schon Cristina, Derek, Richard, Bailey, Owen und viele andere den Zuschauer an ihren Gedanken und Empfindungen teilhaben lassen.

In der sechsten Staffel konnte man beispielsweise in einer Folge Owens Gedanken und Empfindungen und ihn selbst besser kennen lernen. Bereits nach den ersten Minuten wurde dem Zuschauer klar, dass der Charakter seine Zeit in der Armee und deren Erlebnisse noch nicht verarbeitet hat, was nicht nur besonders deutlich wurde, da Owen nachdenklich wirkte sondern auch, weil bei dieser Folge der Fokus auf dem gewollten Sterben lag. Durch diese erzählerischen Einführungen in deren Handlungen, wird dem Zuschauer ein Bild vermittelt, welches im Laufe Gestalt annimmt und den Charakteren mehr Tiefe verleiht.

Mit den verschiedenen Charakteren, die abwechselnd das Voice-over sind, wird für jede Folge ein bestimmter Handlungsstrang festgelegt, welcher besonders in den Vordergrund rückt und diesen am Ende als Resümee erscheinen lässt, der den Spielraum und Handlungsverlauf offen lässt.

Ellen Pompeo ist diejenige, die an Merediths Gedankenfluss teilhaben und ihn dem Zuschauer wiedergeben darf. In Deutschland ist dafür Ulrike Stürzbecher zuständig, die auch schon ihre Stimme an Kate Winslet und Patricia Arquette in "Medium" verleihen durfte. | Daniela S.

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