Interview mit Jeremy Raymond

Juni, 2013 | Jeremy Raymond ist in der Anfangssequenz von J.J. Abrams' neuem Film "Star Trek Into Darkness" zu sehen. Für myFanbase erinnerte er sich an die Dreharbeiten und macht den "Star Trek"-Fans die Wartezeit auf die DVD- und Blu-ray-Veröffentlichung schmackhaft.

Hier könnt ihr das Originalinterview nachlesen. | Read the original interview in English.

Foto: Jeremy Raymond - Copyright: Triumph Street Photography
Jeremy Raymond
© Triumph Street Photography

1. Du spielst den Anführer der Nibiruaner in "Star Trek Into Darkness". Wie ist das Vorsprechen dafür abgelaufen?

Die Rolle wurde mir angeboten, also habe ich gar nicht dafür vorgesprochen. J.J. Abrams hatte einen Film gesehen, den ich vor ein paar Jahren gemacht hatte, und zu diesem Zeitpunkt gab es eine bestimmte Rolle in Trek 2, die er besetzen wollte. Man hat mich also nach L.A. fliegen lassen, um J.J. und den Rest des Teams kennen zu lernen. Und ich war natürlich Feuer und Flamme, an Bord eines solchen Projektes zu kommen.

2. Wurden deine Szenen draußen oder im Studio gedreht? Und woraus waren diese roten Bäume gemacht?

Jetzt muss ich sehr vorsichtig sein, denn ich kann nicht zuviel darüber verraten, wie bestimmte Dinge gemacht wurden. Jeder hat so hart daran gearbeitet, diese wunderbaren, magischen Welten zu erschaffen und ich möchte nichts sagen, was die Illusion der Zuschauer zerstören könnte. Ich bin mir außerdem ziemlich sicher, dass J.J. Abrams ein Team von Ninja-Attentätern zur Verfügung stehen hat, die mich ausschalten würden, wenn ich zuviel verrate.

Ich kann aber sagen, dass ich, als ich das erste Mal das Set betrat, umgehauen war. Die Kinnlade fiel mir bis auf die Knie herrunter. J.J. zieht es vor, soviel wie möglich tatsächlich aufzubauen und das dann mit Computergraphik zu verbessern. Für einen Schauspieler ist es wunderbar, eine real vorhandene Welt zu haben, in der man spielen kann.

3. Einen Nibiruaner zu spielen, brachte wahrscheinlich mit sich, dass du viel Zeit in der Maske verbringen und still sitzen musstest, oder?

Ich kann leider wieder nicht allzu viel darüber sagen, aber Film-Nerds (wie ich), die es lieben, Behind-the-Scenes-Dokumentationen anzusehen, haben Glück: Wir hatten eine Film-Crew dabei, die den ganzen Prozess dokumentiert hat, vom ersten Konzept bis zu den Dreharbeiten. Das alles wird auf der DVD von "Star Trek Into Darkness" erscheinen. Das wird euch Dinge verraten, die ich momentan noch nicht erzählen darf.

4. Was ist dir von der Zusammenarbeit mit Chris Pine und Karl Urban und J.J. Abrams als Regisseur am besten in Erinnerung geblieben?

Chris und Karl waren großartig. Man merkte, dass die zentralen Darsteller wirklich wie eine Familie zusammen gewachsen waren und sie nahmen mich gut auf. Es waren sehr lange Dreharbeiten, aber sie waren absolute Profis.

Und für J.J. gilt... was kann ich über diesen Mann sagen, was noch nicht über seine Arbeit gesagt wurde? Es war phänomenal mit jemandem zusammen zu arbeiten, der so eine Leidenschaft für seinen Film und das Geschichtenerzählen hat. Er hat stark an mich geglaubt, wie es wohl auch mit den meisten anderen Leuten ist, mit denen er zusammen arbeitet, und das hat mich dazu inspiriert, wirklich meine Bestleistung zu bringen. Er ist auch sehr klug und hat einen tollen Sinn für Humor; selbst wenn wir alle hundemüde waren, konnte er uns zum Lachen bringen.

5. Abrams sagte in einem Interview, er wollte durch sein Reboot des "Star Trek"-Franchises erreichen, dass wieder optimistische Science-Fiction-Filme gemacht werden. Würdest du sagen, das ist auch die Prämisse bei "Into Darkness"?

Foto: Jeremy Raymond - Copyright: Triumph Street Photography
Jeremy Raymond
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Ich glaube nicht, dass das die Prämisse für die Geschichte war, aber der Film scheint es auf jeden Fall zu erreichen. Ich habe von so vielen Leuten gehört, die keine wirklichen Science-Fiction-Fans waren, die durch J.J.s ersten "Star Trek"-Film aber am Haken waren und sich seitdem auch einige der anderen Geschichten, die das Genre zu bieten hat, angesehen haben. Er schafft es nicht nur, Massen an neuen Fans zu begeistern, sondern es scheint auch so, als stelle er auch die alteingesessenen Fans zufrieden, was eine Meisterleistung ist, wenn man mal darüber nachdenkt.

6. Abrams meinte auch, dass man kein "Star Trek"-Fan sein müsste, um diesen Film genießen zu können. Stimmst du damit überein?

Man braucht auf keinen Fall ein enzyklopädisches Wissen über die früheren "Star Trek"-Sendungen zu haben, um diesen Film genießen zu können. Es gibt so viele Leute, die "Star Trek" durch diesen Film überhaupt erst entdecken, und einige dieser neuen Fans fühlen sich inspiriert, mal zu schauen, was es vorher schon gab.

Aber eins der großartigen Dinge bei J.J.s "Star Trek"-Filmen ist, dass wenn du ein Fan bist, wirst du nicht ignoriert. Es gibt eine Menge wunderbarer kleiner Überraschungen und Hinweise auf die Originalserie, auf die sich Fans freuen können.

7. Erinnerst du dich an ein paar lustige Momente vom Set, die du mit uns teilen würdest?

Am Set wurden die Nibiruaner kurz 'Nibs' genannt. Wir hatten etwa eine Woche lang gedreht, als J.J. eines Tages damit begann, Tüten mit Licorice Nibs (Anm. d. Red.: so heißt eine Lakritz-Sorte in den USA) an uns alle zu verteilen. Das hat uns besonders motiviert.

8. Bist du selbst ein kleiner Science-Fiction Geek? Vielleicht ein Fan von "Star Trek" oder "Star Wars" oder irgendeiner anderen Sci-Fi-Serie? Falls ja, wer ist dein Lieblingscaptain und warum?

Ich bin auf viele Arten und Weisen ein Geek, aber ich würde mich nicht einen kompletten Science-Fiction-Geek nennen. Ich habe Teile und Ausschnitte jeder "Star Trek"-Serie gesehen und ich kann nicht sagen, wie oft ich mir die ursprüngliche "Star Wars"-Trilogie angesehen habe, aber ich hab nicht viele Sci-Fi-Serien angesehen. Ich muss aufpassen, dass ich nicht einfach irgendeine Serie anfange, denn wenn ich erstmal dran bin, muss ich es auch zu Ende schauen; ich bin in Bezug darauf schon fast zwanghaft. Wenn wir also über Serien wie "Doctor Who" sprechen, bedeutet das, eine große Menge an Zeit zu investieren, was ich mir einfach nicht leisten kann, egal wie cool das auch sein mag.

Mein liebster Captain ist auf jeden Fall Picard. Wenn ich einen Mann aussuchen müsste, dem ich in den Krieg folge, dann wäre es definitiv er.

9. myFanbase ist ein Onlinemagazin über amerikanische Fernsehserien, deshalb interessiert uns, was deine Lieblingsserie ist.

"Breaking Bad" hat definitiv den wichtigsten Platz in meinem Herzen. "Louie" verfolge ich ebenfalls wie eine Religion. Ich liebe auch die "Daily Show" und "The Colbert Report" und zurzeit werden meine tiefsten Gefühle durch "Game of Thrones" manipuliert. Einer meiner besten Freunde ist außerdem Chef-Animator der neuen "Ninja Turtles"-Serie, also setze ich mich einmal in der Woche mit meinem inneren Kind vor den Fernseher und schau es mir an.

Vielen Dank, Jeremy! Wir wünschen die alles Gute für deine zukünftigen Projekte!

Catherine Bühnsack & Nicole Oebel - myFanbase


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