Bewertung

Review: #9.02 Unser Trinkerfreund

Foto: Dave Franco, Scrubs - Copyright: ABC Studios
Dave Franco, Scrubs
© ABC Studios

Der erste Einstieg in die neue Staffel ist vollzogen, die Änderungen halten sich in Grenzen, also kann man nun mal schauen, welche Geschichten die Autoren mit den Neuen nun erzählen wollen. Dabei scheint man zunächst die Standards abarbeiten zu wollen.

Die Patienten bessern

Offenbar gehört es zu den Basiserfahrungen eines angehenden Arztes, dass dieser mit seinem Idealismus ins offene Messer läuft und beim Versuch, einen Patienten zu ändern und dadurch zu heilen, eines besseren belehrt und bitter enttäuscht wird. Dieses Mal ist es Lucy, die Cox' Worten keinen Glauben schenken will, sich entgegen aller Ratschläge in eine Sache hineinsteigert, am Ziel zu sein glaubt und dann auf den Boden der Tatsachen landet. Wirklich neu ist diese Szenerie wahrlich nicht, doch man kann ihr durchaus einige positive Aspekte abgewinnen. Gelungen ist zum Beispiel J.D.s Rolle in der Geschichte, der sich mit Cox verbündet, Lucys Vertrauen so missbraucht und damit ausschlaggebend für ihre Erfahrung ist. Der witzige Bezug zu J.D.s eigener Erfahrung in Episode #1.02 Mein Mentor und seine Unterstützung rechtfertigen dann sogar die Storyline an sich, weil die Autoren es so vermeiden konnten, einen reinen Abklatsch zu inszenieren, sondern ihre Kreativität bei der undankbaren Aufgabe zeigten und eine gute Lösung gefunden haben. Trotzdem bleibt als fader Beigeschmack, dass man in der neunten Staffel Schwierigkeiten mit neuen Geschichten bekommen könnte, weil eigentlich bereits alles erzählt wurde.

Kuppler

Der zweite Handlungsstrang widmet sich den beiden emotionsunwilligen Menschen Drew und Denise und wieder ist auch J.D. beteiligt, dessen Rolle als anfänglicher Begleiter in die veränderte Staffel offenbar zu ernst genommen wurde. Dank Todds Gespür weiß er von dem geheimen Pärchen und setzt Denise gemeinsam mit Turk den Floh ins Ohr, dass in ihrem tête á tête mit Drew doch Gefühle vorhanden seinen. Das geht natürlich nach hinten los, weil Drew sich aufgrund seiner früheren Erfahrungen lieber auf nichts und niemanden einlassen will. Arme Denise. Da wagt sie mal was und wird prompt abgelehnt. Doch auch dieser Status wird zügig wieder beseitigt bzw. weiter entwickelt. Drew bekommt von Turk und Kelso eine Minibelehrung und ist nun selbst bereit, sich Denise ein wenig zu öffnen. Das wird nun also unser Pärchen für die Staffel. Da dies beide nach gar nicht wollen, ist das vielleicht sogar eine viel versprechende Storyline. Drew jedenfalls macht einen sehr sympathischen Eindruck und Denise habe ich bereits in der letzten Staffel in mein Herz geschlossen. Highlight war für Drew natürlich sein Einsatz im Abspann. Er ist also durchaus für Späßchen zu haben. Na das kann ja noch was werden.

Dies und Das

Ohne eigenen Storyline kam es trotzdem zu ein paar Kleinigkeiten, die hier nicht unerwähnt bleiben sollten. Offenbar als Ersatz für den Hausmeister wurden in dieser Episode zwei Sicherheitsbeamte eingeführt, die unter Umständen ein witziges Duo bilden könnten. Auch hier ist aber viel Feingefühl gefragt, um keinen Ersatz sondern etwas Eigenständiges darzustellen. Unterdessen macht Cole deutlich, dass er sich für unantastbar hält. So viel Arroganz muss früher oder später bestraft werden. Es ist aber auch davon auszugehen, dass seine Figur nicht so eindimensional bleiben wird, doch dafür bleibt noch genügend Zeit.

Auffällig war erneut, dass man Gedanken wieder nur von J.D. und Lucy mitbekommen hat. Aufgrund der neuen Episodentitel, der sich dieses Mal direkt auf den Patienten bezogen haben muss (wobei Freund doch sehr übertrieben erscheint), erwarte ich eigentlich, dass innerhalb jeder Episode häufiger zwischen allen Hauptcharakteren gewechselt wird. Da es sich aber auch erst um die zweite Episode handelt, erwarte ich vielleicht einfach schon ein bisschen zu viel.

Fazit

Als zweite Episode hatte sie es schwer, wirklich zu überzeugen, weil die neuen Charaktere eingeführt wurden und man nun storytechnisch mehr erwartete. Letztlich ist eine gute Lösung gefunden wurden, aber es bedarf noch viel Kreativität, um nach dem Startbonus nun richtig in Schwung zu kommen. Bisher nervt aber keiner der Charaktere, der Humor ist auf dem gewohnten "Scrubs"-Niveau und so sind die Voraussetzungen nicht die schlechtesten, um demnächst die hohe Hürde des Anspruchs zu überspringen.

Emil Groth - myFanbase

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