Bewertung

Review: #4.25 Mein Schokobär

Veränderungen liegen in der Luft. J.D. zieht aus der gemeinsamen Wohnung mit Turk aus und lebt das erste Mal seit 13 Jahren wieder alleine. Elliot nimmt einen neuen Job in einem anderen Krankenhaus an und lässt all ihre Freunde zurück, und Jordan überlegt sich, wieder ins Arbeitsleben einzutreten.

"And so here I am - a guy in an empty apartment with a dead dog. Oh, and that's not a tear on my cheek, that's just from the leak in my ceiling. And, yes, change is scary, but it's also inevitable."

In der letzten Episode beschloss J.D., dass es an der Zeit ist, dem Paar Turk und Carla etwas mehr Raum zu geben und sich eine eigene Bleibe zu suchen. Bald jedoch merkt er, dass er es nicht gewohnt ist, auf sich alleine gestellt zu sein. Und dass Turk seine Ängste nicht so recht ernst zu nehmen scheint, verunsichert ihn nur noch mehr. Für ihn geht eine Ära zu Ende, für Turk jedoch scheint das alles nicht unbedingt so tragisch zu sein.

Normalerweise hat J.D. nicht zu wenig Selbstbewusstsein. Die Tatsache, dass es Turk gar nicht so viel auszumachen scheint, dass sich ihre Wege nun trennen (jedenfalls was die Wohnsituation anbelangt), wirft ihn jedoch ganz schön aus der Bahn. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für ihn nicht so einfach sein wird, denn er muss Turk dabei zusehen, wie er sich immer mehr ein eigenes Leben aufbaut und er selbst auf der Stelle tritt. Natürlich ist auf beruflicher Ebene erfolgreich und erhält an dieser Stelle sogar eine Festanstellung nach Beendigung seiner Assistenzzeit. Sein Privatleben, das er stets stark über Turk definiert hat, liegt jedoch brach.

Es ist schon ein trauriger Anblick, als J.D. mit Rowdy in einer neuen Wohnung sitzt, im Dunkeln, mutterseelenallein. Ich hoffe wirklich inständig, dass J.D. auch bald jemanden findet, er ihm neben Turk ein gutes Gefühl geben kann.

"Sure, Jake, I'll tell you why it feels like I have a problem with you. The fact that Elliot jumps so high whenever you tell her to may seem harmless, but as a result she's been stealing all my sports bras"

Elliot unternimmt ebenfalls einen mutigen Schritt und bewirbt sich auf eine Stelle an einer anderen Klinik. Dies gelingt ihr am Ende nur mit Hilfe von Jake und Carla, die sie beide soweit bringen, sich ihren eigenen Ängsten zu stellen und sie letztendlich zu überwinden. Ich bin gespannt, inwiefern sich Elliots neuer Arbeitsplatz auf die Serie auswirken wird, denn sie wird dadurch wesentlich weniger mit den anderen interagieren können.

Die Szenen mit Jake fand ich dieses Mal nicht wirklich störend und ich finde gut, dass er sich Elliot in den Weg stellt und ihr einen Schubs in die richtige Richtung gibt. Elliot ist nicht sonderlich entscheidungsfreudig, so dass es ihr gut tut, dass sie nun mal jemand an ihrer Seite hat, der an sie glaubt und sie unterstützt. Die Frage ist nun, ob Elliot den neuen Job aus wirklichem eigenen Interesse angenommen hat, oder ob Carla recht hat und Jake sie dazu gedrängt hat. Noch sehe ich nicht, dass er sie wirklich unterdrückt und zu sehr beeinflusst, wie Carla meint. Ich glaube vielmehr, dass es sie stört, dass Elliot sich eher an Jake hält als ihren Rat sucht.

"Look, I don't wanna be one of those moms that never sees her kids. But I also don't wanna be one of those moms that stays at home but then resents her kids 'cause she wishes she was working so she could go to an office and feel bad about not being at home with her kids."

Eine weitere Veränderung macht in dieser Episode auch Jordan durch. Sie ist bereit, sich von ihrem Sohn abzunabeln und wieder in die Arbeitswelt einzusteigen. Jede Mutter kann die Ängste und Sorgen, die damit verbunden sind, sicherlich gut nachvollziehen. Einerseits möchte man ein Stück weit sein altes Leben zurück, das man (gerne) für sein Kind aufgegeben hat, denn immerhin hatte man vorher auch etwas, das einem Spaß gemacht und vielleicht auch erfüllt hat. Andererseits befürchtet man, dass man durch den Wiedereintritt eventuell etwas verpassen könnte und dem Kind dadurch eher schadet als nutzt.

Schön, dass Cox sich am Ende auf ihre Seite stellt und ihr klar macht, dass sie eine gute Mutter ist, egal wie sie sich entscheidet. Und so kehrt Jordan am Ende des Tages in ihren alten Job im Aufsichtsrat der Klinik zurück und wird Cox und hoffentlich auch Kelso dort gehörig auf die Nerven gehen. Ich würde mich auf jeden Fall sehr darüber freuen, sie häufiger in der Klinik zu sehen.

Randnotizen

  • Der Hausmeister will J.D. unbedingt reinlegen und ihm ein mit Abführmittel gefüllten Kuchen unterjubeln. Was auch immer sein Grund dafür sein mag, das bleibt sein Geheimnis. Es ist jedenfalls witzig, dass er am Ende selbst in Kauf nimmt, Durchfall zu bekommen, nur damit er J.D. leiden sieht.
  • Die Anfangssequenz, in der J.D. gerne als Supersportler auftreten möchte und gnadenlos scheitert, ist unglaublich witzig. Schön, dass Turk hier seinem besten Freund zur Seite springt und sich zu ihm auf den Boden legt, damit er nicht wie ein Idiot dasteht.

Fazit

Ein würdiges Staffelfinale, das nach den zuletzt etwas schwächelnden Episoden die Zuschauer wieder etwas versöhnt, auch wenn nicht ganz klar ist, wie die Veränderungen die Serie beeinflussen werden. Man darf also gespannt sein, wie es weiter gehen wird im Sacred Heart.

Melanie Wolff - myFanbase

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