Melissa McCarthy in "Gilmore Girls"

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Sieben Jahre lang, von 2000 bis 2007, spielte Melissa McCarthy in der von Amy-Sherman Palladino erfundenen Dramaserie "Gilmore Girls" eine der Hauptrollen, die der Sookie St. James.

Die Serie "Gilmore Girls" spielt in dem fiktiven Städtchen Stars Hollow in Connecticut und zeigt das Leben der Familie Gilmore. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen Lorelai Gilmore und ihre zu Beginn 16jährige Tochter Rory. Doch wer Mutter und wer Tochter ist, ist nicht immer ganz klar. Rory ist zwar ein typischer Teenager, oftmals aber vernünftiger als ihre Mutter Lorelai, die nie um einen schlagfertigen Spruch und einen verrückten Einfall verlegen ist. Trotz aller Gegensätze und jeder Menge Streit halten die beiden zusammen. Lorelai war 16 Jahre alt, als sie schwanger wurde und beschloss, das Kind alleine großzuziehen. Dieser Entschluss war es, der die Beziehung zwischen ihren eigenen, gutsituierten und altmodischen Eltern Emily und Richard negativ beeinflusste.

Ein wenig verrückt und quirlig

Kennen wir das nicht schon? Ja, und zwar ironischerweise gerade von Melissa McCarthy als Küchenchefin Sookie in "Gilmore Girls", die nun in "Samantha Who?" als Dena die gleiche Rolle einnimmt, nur mit ein paar wenigen Kleinigkeiten, die beide Figuren unterscheiden. Das ist grundsätzlich schon ein wenig langweilig, wenn man sieben Jahre lang mit dem Charakter Sookie zu tun hatte und nun durch diese Rolle in "Samantha Who?" nur eine klitzekleine Zugabe, die Kirsche auf dem Sahnehäubchen, das Tüpfelchen auf dem I, bekommt.

Dies stört aber auf der anderen Seite wenig, denn der Charakter Dena ist unglaublich herzlich und liebenswert und wird von Melissa McCarthy souverän und charmant gespielt. Es gibt auch, wie erwähnt, ein paar kleine Details, die die beiden Charaktere Dena und Sookie unterscheiden: Während Sookie immer schon Freunde hatte und von allen respektiert wurde, hatte es Dena etwas schwerer, die sich als ehemalige Schulfreundin von Samantha auch im Erwachsenenalter mit ihr anfreunden wollte. Doch statt Dena zu respektieren und sie vielleicht in den Freundeskreis aufzunehmen, hat Samantha sie gemeinsam mit Andrea fertig gemacht und nie ein Blatt vor den Mund genommen, wenn es darum ging, Dena zu schikanieren oder öffentlich bloß zu stellen.

Gut, wie mittlerweile klar sein wird, ist Dena ein sehr großzügiger Mensch, der verzeiht und anderen nichts so schnell übel nimmt. So ist sie es, die als erste an Samanthas Bett steht, nachdem diese angefahren wurde und ins Koma fiel. Andrea kümmert sich stattdessen herzlich wenig um Samantha. Ein wahrer Freundschaftsbeweis von Dena, weshalb Samantha, die sich nach ihrem Unfall an keine ihrer bösen Taten mehr erinnern kann, sie in ihren Freundeskreis aufnimmt.

Dass Dena öfters ihre Nervosität mit einem halbherzigen Witz überspielt, nervt Samantha manchmal etwas, hält sie aber nicht davon ab, Dena immer wieder vor Andrea in Schutz zu nehmen. Im Laufe der Staffel entwickelt sich somit das, was bei "Gilmore Girls" bereits von der ersten Episode an zwischen Sookie und Lorelai bestand: eine richtig gute Freundschaft. Es ist sehr schön mitanzusehen, wie sich beide Frauen freundschaftlich näher kommen. Von Samantha erwartet man, dass sie, als sie Liebeskummer wegen Todd hat, zu Andrea geht, doch sie geht lieber zu Dena, die meistens das Richtige sagt, um ihrer Freundin zu helfen.

In dieser Hinsicht unterscheiden sich Dena und Sookie wieder weitaus weniger. Auch die verrückten Ideen, die die "Gilmore Girls"-Fans von der schrulligen Köchin gewohnt sind, werden in "Samantha Who?" nicht außen vor gelassen. Entweder haben also Cecelia Ahern und Donald Todd zu viel "Gilmore Girls" gesehen, oder aber die beiden Serienmacher sind ganz von alleine auf diese schrullige Figur gekommen. Ich tippe auf ersteres, aber gut, darüber scheiden sich die Geister, denn im Großen und Ganzen ist es wichtig, eine gute Seele in einer Serie zu haben, wenn es mal nicht so super für den Hauptcharakter läuft.

Fazit

Ganz egal, wie wenig sich die beiden Charaktere Dena und Sookie auch voneinander entscheiden, so sind sie richtig, richtig verrückt und quirlig – und das kommt auch in "Samantha Who?" gut an.

Niko Nikolussi - myFanbase