Bewertung

Review: #4.14 Trauer

Eine sehr traurige Episode, in der wir es mit vielen Emotionen zu tun haben, und das nicht nur von den Hauptcharakteren. Die Folge setzt sich mit dem Thema Tod auseinander und das auf unterschiedliche Weisen, die mir beide gefallen haben.

"He's a dying murderer who's been lying to those who love him for nearly 20 years."

Auf der einen Seite gibt es wieder einige Patienten, die für eine Nebengeschichte sorgen. Diesmal jedoch mit einem sehr ernsten Thema, das mir sehr zugesagt hat, weil es die Spannung aufrecht erhält und diesmal nicht dazu dient, die Lücken irgendwie zu füllen. Hilary ist die Ehefrau von Brett, der für einen Mord vor 17 Jahren zum Tode verurteilt wurde. Dass es in Amerika immer noch die Todesstrafe gibt, ist bekannt, weshalb ich es gut finde, dass man dieses Thema auch in einer Serie aufnimmt. Hilary ist davon überzeugt, dass ihr Ehemann unschuldig ist und versucht alles in ihrer Macht stehende zu tun, um seine Unschuld zu beweisen. Ich denke, es ist nicht leicht für eine Frau, 17 Jahre lang nur zu leben, um ihren Mann zu retten. Doch Hilary wurde von Paula Malcomson so gut dargestellt, dass man ihr die Verzweiflung auf jeden Fall abnimmt und jede Minute mit ihr fühlt. Brett ist jedoch wirklich schuldig und gibt das auch zu. Wie es der Zufall so will, sind Violet und Sheldon die Therapeuten der beiden und müssen nun mit dem Dilemma klarkommen. Sehr überrascht hat mich die Sympathie, die man zu Brett aufbaut. Der Mann hat schließlich jemanden umgebracht, doch er wirkt nicht wie ein psychisch kranker Mensch, sondern wie ein verlorener Mensch. Man möchte am Ende auf keinen Fall, dass er hingerichtet wird, doch dafür ist es zu spät. Hilary kämpft bis aufs Letzte für ihn und muss dann doch mit ansehen, wie er stirbt. Das war ein ziemlich emotionaler Moment, der selbst mich berührt hat und ich mir gewünscht habe, dass Brett überlebt. Aber man sollte hier nicht vergessen, dass der Mann einen Mord begangen hat. Trotzdem wünscht man sich, dass er nicht stirbt. Ich weiß nicht genau, welche Intention Serienerfinderin Shonda Rhimes mit diesem Thema hatte, doch ich finde, dass es sehr gut umgesetzt war und gut funktioniert hat.

"She did this to me, you know? This is her final insult, her final cruelty to pick me, stand up in front of everyone and lie."

Doch die viel schlimmere Tragödie spielt sich im Hause Montgomery ab. Bizzy hat sich umgebracht und nun muss Addison auf die Beerdigung nach Connecticut fahren. Ich habe mich sehr über Addisons Reaktion gewundert, da sie wirklich komplett zugemacht hat und niemanden an sich rangelassen hat. Sie war ein ganz anderer Mensch und ich bin begeistert über die schauspielerische Leistung von Kate Walsh in dieser Episode. Sie schafft es, zwei total unterschiedliche Charaktere zu spielen, die man ihr auch abkauft. Ich kann Addison schon etwas verstehen. Sie gibt sich die Schuld an Bizzys Tod und möchte nicht, dass jemand die Wahrheit erfährt. Doch das ist kein Grund ihre Freunde, und besonders Sam, auszuschließen. Deshalb hat mir Sam in dieser Folge ebenfalls sehr zugesagt. Er ist für sie da und möchte verstehen, was mit ihr vor sich geht und das rechne ich ihm hoch an. Ich bin mir sicher, dass Addison ihm das ebenfalls hoch anrechnen wird, wenn sie wieder etwas beisammen ist. Ihre Grabrede war wirklich etwas daneben und jeder konnte merken, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Ich hoffe, dass sie schnell über Bizzys Tod hinwegkommt, denn ich wünsche mir die alte Addison zurück. Ich bin mir jedoch sicher, dass wir sie bald wieder zu sehen bekommen.

"Where was Bizzy gonna go, when Susan died? I was all she knew for 40 years. I assumed she'd come home."

Was mich besonders an der Episode gefreut hat, war der Auftritt von Stephen Collins und Grant Show. Ich mag beide Schauspieler sehr und habe mich immer gefreut, sie als Gastdarsteller zu sehen. Der Captain war einfach der Captain. Er gibt anderen die Schuld dafür, dass Bizzy gestorben ist und kann es nicht verkraften, dass sich für Susan entschieden hat. Ich denke, nach so vielen Jahren ist das nur nachvollziehbar und ich kann ihn verstehen. Dass er dann aber solche Dummheiten macht, gefällt mir nicht. Er muss doch aus der Sache lernen und verstehen, dass seine Kinder eigentlich das Wichtigste für ihn sein sollten. Ich hoffe sehr, dass man in Zukunft noch mehr vom Captain sieht und ich wäre dafür, dass er mit seinen Kindern endlich eine normale Beziehung aufbaut, denn das haben sie auch verdient.

Fazit

Tolle Gastdarsteller, eine gute Storyline und eine sehr gute Leistung der Hauptcharaktere verhelfen der Serie zur alten Stärke. Genau das ist es, was mir an "Private Practice" so gefällt und ich hoffe, dass dieses Niveau ab jetzt gehalten wird.

Alex Olejnik - myFanbase

Die Serie "Private Practice" ansehen:


Vorherige Review:
#4.13 Blinde Liebe
Alle ReviewsNächste Review:
#4.15 Zwei Schritte zurück

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Private Practice" über die Folge #4.14 Trauer diskutieren.