Review: #4.18 Plan mit Unbekannten
Das Machtgezerre geht weiter. General Krantz will seinen geliebten Datenspeicher Scylla zurück und Christina bereitet ihren großen Coup vor. Dazwischen bekämpfen sich Lincoln und Michael weiter.
Weltmacht Indien
Christina will Scylla offenbar auch nur weiter verscherbeln und das große Geld machen. Dabei geht sie über Leichen und sei es ihre eigene Familie. Lincoln entkommt dem Angriff gerade so, Michael sollte offenbar von vornherein verschont bleiben. Doch so schnell wird sie ihre Söhne nicht los. In der indischen Botschaft schließt sie ihr Geschäft ab, nachdem die eigentlichen Bedenken wegen Sandinsky offenbar leicht aus der Welt zu schaffen sind. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich langsam den Überblick verliere. Der indische Botschafter hat die Sorge, dass Sandinskys Vortrag beweist, dass die ökologischen Ideen der Company nicht funktionieren, und will daher nicht investieren. Wenn es aber Tatsache ist, dass es nicht funktionieren kann, warum sollte man den Weg dann überhaupt einschlagen? Wäre man bewusst Vorreiter einer nicht funktionierenden Technologie, für die alle anderen viel Geld an Indien bezahlen, um dann nach der Fertigstellung mit leeren Händen dazustehen? Vielleicht sollte ich mal eine Vorlesung zur Weltpolitik in der Uni hören, aber mir ist nicht klar, wie Sandinsky den Deal gefährden konnte.
Hinzu kommt, dass Michael herausfindet, dass Sandinsky doch viel Kontakt zu Christina hatte, was nicht ganz klar macht, warum er nun so wichtig war, ihn am Flughafen abzufangen. Man hätte sich doch einfach verabreden können. Offenbar lässt sich hier wie gewöhnlich auf die nächsten Episoden verweisen, die hoffentlich mehr Aufschluss bringen. Allerdings bin ich diesen Erzählstil durchaus etwas leid. Es macht normalerweise Spaß, durch neue Ereignisse bei der Stange gehalten zu werden und sich auf die nächste Episode zu freuen, damit die nächsten Spekulationen aufgelöst werden. Doch Spekulieren kann man auch nur auf einer gewissen logischen Basis und dieser muss man sich leider oft entziehen.
Lincoln gegen Michael
Was mir nach wie vor richtig gut gefällt, ist das Bruderduell, das sich aufgrund der unterschiedlichen Ziele entwickelt hat. Michael, der im Übrigen die Stimme seiner Mutter nach 20 Jahren am Telefon wieder erkennt, will nur noch Rache und muss nicht mehr befürchten, dass jemand, der ihm wichtig ist, in zusätzliche Gefahr gerät. Er will die Company zerstören und bildet mit Sara ein agiles und ziemlich kreatives Duo, wobei einem fast die Frage kommt, warum die bisherige Staffel immer so viele Leute für Michaels Pläne benötigt wurden. Der Beinahe-Tod ist wohl die Antwort. Quantität hat bei diesen mörderischen Aufgaben durchaus seinen Vorteil vor Qualität. Linc rettet seinen Bruder, weicht aber von seinem Plan nicht weiter ab. Michael bleibt sein Konkurrent und Christina bzw. Scylla sein Ziel. Dem ist er mit Alex, T-Bag und Self auch ein ganzes Stückchen näher gekommen. Die Szenen in der Botschaft waren zwar nicht astrein, aber immerhin mit die logischsten Aktionen der Staffel überhaupt gewesen. T-Bag musste dabei ordentlich einstecken, was er nun damit in Rechnung stellt, dass er Lincs Geheimnis an den General verrät.
Immerhin haben sie mit Sandinsky eine entscheidende Spur in ihrer Gewalt. Vielleicht lässt sich der General damit vorerst besänftigen. Wirklich glücklich ist er nämlich nicht. Er versucht seine letzten Vertrauten um sich zu scharen und den Gegner zu entlarven. Lincoln hält er dabei witzigerweise vor, dass ständig Leute sterben. Dabei agiert Linc doch damit sehr companylike. Die Sterbensrate pro Tag erreicht Linc nur mit Mühe. Er sollte einen Orden bekommen, dass er die Statistik nicht versaut.
Sara ist schwanger?
Nachdem schon das Auftauchen der Mutter die Grenze zur Seifenoper deutlich überschritten hat, setzen die Autoren noch einen oben drauf, als wollten sie beweisen, dass es immer auch noch schlimmer gehen kann. Mal davon abgesehen, dass hinter dem "Wann" ein dickes Fragezeichen steht, auf das ich gar nicht weiter eingehen will, lässt sich auch sehr über das "Warum" bzw. "Wozu" diskutieren. Ich hatte eine richtige Geschichte für Sara vermisst, aber ihr jetzt kurz vor Ende noch ein Kind in den Bauch zu setzen, kann nur bedeuten, dass die Autoren einen Grund suchen, dass die beiden ihren Feldzug gegen die Company abbrechen, weil sie nun auch noch für eine dritte Person verantwortlich sind. Es wird sie aber nicht in ihrer Beziehung oder ihren Träumen voran bringen, denn dort ist schon das Optimale erreicht. Sie wollen zusammen in aller Ruhe alt werden, fern ab von dem Stress. Da passt ein Kind rein. Vielleicht haben sie still und leise sogar schon jeder für sich darüber nachgedacht. Das hätte man sich also für ein kitschiges Ende aufheben können. Jetzt haut man sich nur vor die Stirn und fragt sich, auf welche Idee die Schreiber als Nächstes kommen. Vielleicht ist Krantz ja der echte Vater der Brüder.
Fazit
Immerhin gibt es in vielen Szenen eine Spannung, die nicht völlig weit hergeholt ist. Die inhaltlichen Entwicklungen sagen mir allerdings nur bedingt zu.
Emil Groth - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: VS.Erstausstrahlung (US): 24.04.2009
Erstausstrahlung (DE): 06.08.2009
Regie: Dwight H. Little
Drehbuch: Christian Trokey
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