Bewertung

Review: #1.03 Vertrauenstest

Michael hat sich seine ersten Tage im Fox River Gefängnis sicherlich anders vorgestellt. Statt wie geplant, Verbündete für den Ausbruch zu gewinnen, gerät er ständig mit seinen Mithäftlingen aneinander. Der brutal-eklige Cliffhanger von letzter Woche endet für den smarten Gefangenen mit zwei Zehen weniger auf der Krankenstation. Nicht nur Sara fragt sich ernsthaft, wie lange Michael einer solchen Tortur standhält, denn bisher hat er sich nicht nur unter den Häftlingen Feinde gemacht, auch die Wärter sind nicht sonderlich gut auf ihn zu sprechen. Das typische Bild des brutalen weißen Wärters ist nicht gerade originell, doch irgendwie muss man Michael ja an seinem Fluchtplan hindern. Also sei den Autoren der Griff in die Klischee-Kiste verziehen.

Richtig interessant fand ich die Einführung von Haywire – ein genial verrückter Charakter, der mich sofort begeistert hat, als er in Michaels Zelle gebracht wurde. Ich liebe verschrobene Typen, von denen es im Fox River nur so wimmelt. Während Michael, der sowieso schon seinem Plan hinterher hinkt, sich also mit einem neuen Problem herumschlagen muss, hat Sucre seine Sachen gepackt und sich verlegen lassen. Ich kann verstehen, dass Sucre seine reale Chance auf eine Haftentlassung nicht für ein, aus seiner Sicht, unmögliches Unterfangen aufgeben wollte. Wenigstens hat er Michaels Plan nicht offen gelegt. Dass er Michael mit seinem "Auszug" nicht unbedingt dienlich war, kann ihm sicherlich egal sein. Und dem Zuschauer gibt es die Möglichkeit Haywire kennen zu lernen.

Bisher weiß der Zuschauer noch nicht, auf welcher Seite Lincoln wirklich steht. Zwar nehmen wir alle an, dass er unschuldig hinter Gittern sitzt, doch einhundertprozentig sicher kann man schließlich nie sein. Schließlich spricht das Überwachungsvideo eindeutig gegen ihn. Wobei es in der heutigen Zeit nicht sehr schwierig ist, so etwas zu manipulieren. Falls noch irgendjemand Zweifel an Lincolns Unschuld haben sollte, so sollte er spätestens dann überzeugt worden sein, als Kellerman kaltblütig Leticia ermordete. Ich bin mir sicher, da läuft eine gigantische Verschwörung im Hintergrund, und ich verfolge gespannt jede Spur gemeinsam mit Veronica vor dem Fernseher. Ich liebe derartige mysteriöse Komponenten. Sie lockern die Geschichten aus dem Gefängnis etwas auf und sind ein herrlicher Kontrast dazu.

Auch Lincolns Ängste vor dem herannahenden Tod sind nicht nur verständlich, sie machen Michaels Vorhaben nur umso notwendiger. Es gibt noch so viel, was er in seinem Leben zu Ende bringen muss – wie zum Beispiel die Beziehung zu LJ – dass er einfach noch nicht bereit ist, zu sterben.

Trotz der vielen Klischees, denen man sich bei "Prison Break" immer wieder bedient, wird es niemals langweilig. Bis jetzt ist der Einstieg in diese neue Serie durchaus gelungen und hinter jeder Zelle verbirgt sich ein neues interessantes Detail. Spannung pur. Es darf gerne so weiter gehen.

Melanie Brandt - myFanbase

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