Review: #1.14 Glaube versetzt Berge
Nach dem Unfall von Lucas sind alle durcheinander. Während Peyton am liebsten sofort ins Krankenhaus gehen will, ist Haley befangen. Sie schafft es nach dem Streit nicht, Lucas zu besuchen. Währenddessen wird die Annäherung zwischen Keith und Karen abrupt gestoppt, da Karen herausfindet, dass Keith nur knapp unter dem gesetzlich erlaubten Alkohollevel gefahren ist, obwohl Lucas mit im Auto saß.
I Shall Believe
Der deutsche Titel "Glaube versetzt Berge" ist meiner Meinung nach etwas unglücklich gewählt. Durch den Originaltitel "I Shall Believe" (dt.: Ich sollte glauben) wird die Hoffnung ausgedrückt, dass sich der Zustand von Lucas bessert. Alle Charaktere halten sich an dieser fest, da sie mit einem negativen Ausgang der Situation nicht umgehen könnten. Die deutsche Betitelung dagegen lässt vermuten, dass Lucas' Freunde und Familie schon zu Beginn der Folge von einer baldigen Besserung überzeugt sind und daran nicht den geringsten Zweifel hegen. Dem kann ich nicht zustimmen. Das einzige, was ich in den Gesichtern sehe, ist Angst und Ungewissheit.
One mistake
Statt bei einer freudigen Willkommensparty zu Hause fallen sich Keith und Karen im Krankenhaus verzweifelt in die Arme. Lucas ist nach der Operation noch nicht wieder bei Bewusstsein. Voller Angst hört Karen der behandelnden Chirurgin zu, welche Verletzungen sich Lucas bei dem Unfall zugezogen hat. Als sie erfährt, dass Dan Lucas rettete, indem er ihn sofort ins Krankenhaus gebracht und die Erlaubnis zu der Operation gegeben hat, ist sie überrascht. Diesen Einsatz hat sie von Dan offensichtlich nicht erwartet.
Karen wird von einem Polizeibeamten informiert, dass bei Keith Alkohol im Blut nachgewiesen werden konnte. Sie kann nicht verstehen, wie Keith Lucas in diesem Zustand fahren konnte und bittet ihn daraufhin geschockt, das Krankenhaus zu verlassen. Ich finde, in dem Moment hat Karen ein wenig überreagiert. Obwohl ihr Sohn im Koma liegt und sie überfordert mit der Situation scheint, müsste sie wissen, dass Keith nichts tun würde, um sie oder Lucas zu verletzen. Ich fand es dann umso schöner, dass sich Keith trotz der Aktion als der Vater von Lucas ausgegeben hat, um die Krankenhausrechnung zu bezahlen. Es ist jedoch noch fraglich, wie er das alles bezahlen will. Ich denke nicht, dass er soviel Geld ohne Probleme aufbringen kann.
Am Ende der Episode geht Karen zu Dan, um sich bei ihm zu bedanken. Die Szene war sehr gut inszeniert. Dan geht auf Abstand und entschuldigt sich beim Anblick von Karen sofort für sein Handeln. Er scheint damit zu rechnen, dass Karen sein gesamtes Tun als Entschuldigung nutzt, ihn zu beschimpfen. Doch diese geht einfach nur auf ihn zu und umarmt ihn. Dan ist über diesen Verlauf sichtlich überrascht. Sein Charakter wurde in den vergangenen Folgen immer verletzlicher und verständlicher dargestellt. Doch wenn er in der Vergangenheit wirklich immer nett gewesen sein sollte, würde Karen im Allgemeinen nicht so gereizt auf ihn reagieren. Man kann gespannt sein, ob über die Beziehung der beiden noch neue Erkenntnisse ans Licht kommen. Und auch Deb scheint noch einige Geheimnisse zu haben.
He's worth the trouble
In dieser Episode wird wieder der weiche, verletzbare Charakter von Brooke gezeigt. Nachdem sie von dem Unfall erfahren hat, kommt sie völlig aufgelöst im Krankenhaus an. In dem Moment kann man richtig Mitleid mit ihr haben. Sie ist total verliebt und hat große Angst um Lucas. Doch als Zuschauer weiß man auch, dass nur kurz davor Peyton ihrer besten Freundin mitteilen wollte, dass Lucas und sie sich ineinander verliebt haben.
Nach dem ersten kurzen Schock schöpft Brooke neue Kraft und tritt der Situation mit dem von ihr gewohnten Enthusiasmus entgegen. Sie hat ihre Angst verdrängt und versucht die Zeit zu nutzen, um mit Karen ins Gespräch zu kommen. Der Kommentar über das Zuckerkoma oder das Gespräch mit Karen über das Tattoo (Brooke: "He is just so serious all the time, you know, that I thought a tattoo might lighten him up.") haben die sonst bedrückende Folge ein wenig aufgeheitert. Brooke sagt Karen, dass sie Lucas sehr gern hat und ihr in dieser schwierigen Situation hilft, wann immer sie Hilfe benötigt. Doch auch Karen gibt sich trotz des Tattoos sehr verständnisvoll gegenüber Brooke. Hauptgrund dafür wird wohl auch Brookes Kommentar über ihre eigene Mutter sein.
Everything's screwed up
Haley ist verständlicherweise sehr gekränkt, als sie von Nathan hört, dass dieser sich am Anfang nur mit ihr getroffen hat, um Lucas zu ärgern. Auch die Nachricht von Lucas' Unfall lässt sie dies nicht so schnell verzeihen. Normalerweise sind das Situationen, in denen einem klar wird, wie klein doch die eigenen Probleme sind und man vergibt einander. Dies zeigt jedoch, dass Haley wirklich tief enttäuscht ist.
Sie redet mit Peyton über ihren Konflikt mit Lucas. Beide wollen ihn gern im Krankenhaus besuchen, können jedoch nicht. Peyton versucht, Brooke aus dem Weg zu gehen, und Haley kann es nach dem Streit nicht ertragen, Lucas komatös im Krankenbett liegen zu sehen. Man sieht ihr an, wie sehr sie die Auseinandersetzung bereut und dass sie ihre Aussagen gern rückgängig machen würde.
Als Peyton die Nachricht von dem Unfall erhalten hat, stand sie Brooke genau gegenüber. Anstatt diese sofort über das Geschehen zu unterrichten, herrscht in Peytons Kopf scheinbar nur die Angst um Lucas. Sie will sofort ins Krankenhaus und erst als Brooke sie fragt, was denn los sei, erkennt sie, dass nicht sie Lucas' Freundin ist, sondern Brooke. Peytons Handeln ist durch ihre Zuneigung zu Lucas geprägt und deshalb völlig verständlich. Zusätzlich zu der Angst um Lucas scheint sie der Unfall auch noch an den Tod ihrer Mutter zu erinnern. Diese starb bei einem Autounfall.
Um Haley zu zeigen, wie viel sie ihm bedeutet, besucht Nathan den noch immer im Koma liegenden Lucas. Er spricht über die Probleme, die er und Haley gerade haben und dass Haley in diesem Moment Lucas braucht. Und dass er Haley braucht. Anschließend spricht er noch einmal an, dass der Unfall vielleicht etwas Gutes hatte, denn so bekommt Lucas eine Auszeit vom Basketball. Nathan wünscht sich, er hätte diese Chance. In diesem Moment wacht Lucas auf, streicht Nathan mitfühlend über seine Hand und fragt nach Wasser. Der Moment ist schon etwas kitschig. Gerade der frühere Erzfeind sitzt an dem Bett von Lucas, als dieser aufwacht. Aber ich kann das ertragen in der Hoffnung, dass sich die Beziehung zwischen den beiden langsam verbessert.
Nathans Äußerung über das Basketballspielen hat mich etwas verwundert. Er hatte in #1.11 Familientherapie beschlossen aufzuhören, in #1.12 Crashkurs in Höflichkeit wieder begonnen und nun bereut er seine Entscheidung schon wieder. Das kann ich nicht nachvollziehen, nachdem er sich den ganzen Stress gemacht hat, es seinem Vater und Großvater zu sagen und sich dann dennoch für das Spiel entschieden hat. Man kann gespannt sein, ob diese Äußerung in den kommenden Folgen noch eine Rolle spielen wird oder ob es in der Situation nur gut gepasst hat.
Das Ende ist wunderbar umgesetzt worden. Unter den Tönen des Songs "I Shall Believe" von Sheryl Crow geht Nathan zu Haley ins Café und sagt ihr, dass Lucas wach ist. Er entschuldigt sich mit den Worten "I'm not that person anymore, because of you" bei ihr. Während die beiden ins Krankenhaus gehen, sieht man Keith allein in seiner Werkstatt und Peyton allein auf dem Rivercourt. Karen bedankt sich bei Dan. Als Haley endlich in den Armen von Lucas liegt, kommen all die unterdrückten Gefühle heraus und man fühlt regelrecht die Erleichterung. Auch von Karen fällt die ganze Anspannung ab, als sie zuhause den Willkommensbanner und die verwelkten Blumen sieht, die nun seit fast einer Woche ohne Wasser in der Küche stehen. Die Schlussszene war wirklich herzergreifend.
Fazit
Das Ende war so schön gemacht, dass man kleine Unstimmigkeiten ohne Probleme vergessen kann. Man kann gespannt sein, wie es zwischen Lucas, Peyton und Brooke weitergeht und welches Geheimnis Deb zu verbergen hat.
Sophie Blumengarten - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: I Shall BelieveErstausstrahlung (US): 17.02.2004
Erstausstrahlung (DE): 05.09.2008
Regie: Greg Prange
Drehbuch: Jennifer Cecil
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