Bewertung

Review: #1.06 Geschichten einer Nacht

Wow, da schaut man die Serie mal ein paar Wochen nicht und schon muss man sich beim Einschalten wundern, ob man die richtige Folge sieht oder irgendwas Wichtiges aus der Letzten verpasst hat. Lucas und Nathan, und Peyton und Haley zusammen und das, ohne sich jeweils die Köpfe einzuschlagen? Insgesamt war die Folge gerade durch diese erzwungenen Konstellationen sehr überzeugend. Es war eine sehr gute Idee, die rivalisierenden Charaktere intensiver miteinander interagieren zu lassen, denn das war die bisher mit Abstand beste Folge und eine sehr gute noch dazu.

Bruderliebe

Zunächst war ich schon wieder extrem genervt, als ich sah, wie die beiden Brüder während des Basketballspiels gegeneinander ankämpften und dies schließlich in einer Prügelei gipfelte. Immerhin hatten wir das schon oft genug zuvor gesehen. Dann kam jedoch Whitey auf der Heimfahrt auf die grandiose Idee, die beiden zu zwingen, ein paar Stunden miteinander zu verbringen und dabei die Teamarbeit zu lernen. Dass dies so gut verlaufen würde, hätte er sich sicherlich nicht träumen lassen. Ich will jetzt gar nicht damit anfangen, dass es zu platt und vorhersehbar war, dass die beiden sich irgendwann annähern würden. Vielmehr ist wichtig, wie es passiert ist. Und das geschah meiner Meinung nach auf eine sehr realistische und schöne Art und Weise. Außerdem bin ich mir sicher, dass die beiden in der nächsten Folge nicht plötzlich auf dicke Freunde machen werden und alles in Butter ist. Aber hoffentlich hören diese offensichtliche Rivalität und die Prügeleien langsam auf, denn derer bin ich wirklich müde.

Als ich die Kerle sah, die Lucas und Nathan in ihr Auto zerrten, musste ich nur lachen. Denn "Thing", wie er gerne genannt werden möchte, kenne ich bereits aus der vierten Staffel der US Reality Show "Beauty & the Geek" und – man mag es kaum glauben – dort ist er GENAU SO wie sein Charakter in dieser Serie. Aber nun gut, insgesamt fand ich die ganzen Begebenheiten sehr lustig, v.a. die Idee mit "Thing 1" und "Thing 3". Aber noch besser war es, Nathan endlich mal auf eine andere Art und Weise zu sehen. Diesmal hatte ich auch keine Bedenken mehr bezüglich seiner Aufrichtigkeit. Es kam alles sehr natürlich und stimmig rüber. Als Nathan Lucas eine verpasste, dachte ich schon wieder "Oh nein, bitte nicht...", aber dann hat er doch ein wenig Grips bewiesen. Die ganzen Szenen, die damit zusammenhingen, habe ich sehr genossen. Aber am besten hat mir die gefallen, in der die beiden sich emotional ein wenig näher kamen. Erstmals konnte man mit Nathan wirklich mitfühlen. Die Geschichte über das Erlebnis mit seinem Dad haben mich ziemlich schockiert und ich denke, er hat mit dem sogar Recht, was er zu Lucas meinte. Wirklich tolle Entwicklung und sehr gute Idee, die beiden mal zusammenarbeiten zu lassen.

Zwei Brookes und ein Roadtrip

Ich scheine wohl die einzige zu sein, aber ich LIEBE Brooke. Finde die wirklich klasse und sehr niedlich. Ich könnte mich jedes Mal wegschmeißen, wenn sie wieder einen ihrer genialen Sprüche bringt. Aber am genialsten fand ich ja, wie sie zu Haley meinte: "Yeah. I don't like that name. Lets call you ... Brooke!" Noch besser war allerdings ihr Blick zu Haley hin, als Peyton kein Benzin mehr hat (schaut sie nicht während des Fahrens mal auf die Tankanzeige?) und Brooke anbrüllt: "Unbelievable! Brooke, did you not think to put gas in the car?" und ihr Spruch dazu: "Answer the question, Brooke." Für Lucas scheint sie ja wirklich was übrig zu haben. Wird interessant sein, wie sich das noch entwickelt zwischen Brooke und Peyton.

Interessanter war natürlich die Interaktion zwischen Peyton und Haley. Die beiden scheinen wirklich Potential zu haben, beste Freundinnen zu werden, deshalb war es nur natürlich, dass am Ende gleich der Wink kam, dass das vorerst nicht so kommen wird. Sie verstehen sich offensichtlich gut, mögen die gleichen Jungs und hören dieselbe Musik. Außerdem sind beide sehr sensibel und aufmerksam und unterhalten sich gern über mehr als Basketball und heiße Kerle. Ihre Konversationen empfand ich auch gar nicht künstlich oder aufgesetzt. Die beiden hatten eine Menge Spaß zusammen und da sehe ich noch Konfliktpotential. Außerdem war mir Peyton zum ersten Mal nicht unsympathisch oder nervte mich. Das muss ja auch was wert sein...

Wie die Söhne, so die...

Natürlich ist mir bewusst, dass Keith nicht wirklich Lucas' Vater ist, aber nach der letzten Folgen kann man doch davon ausgehen, dass er so etwas wie der Ersatzvater – und darin weit besserer als sein großer Bruder – ist. Da vertragen sich über eine Folge hinweg mal die Jungs und schon müssen sich die Erwachsenen in die Haare kriegen. Aber ich fand es okay. Deb hat zum ersten Mal deutlich gemacht, dass sie mit Dans Handeln nicht einverstanden ist, und das tat auch Not. Seine Kommentare Richtung Keith und Karen waren wirklich unter aller Kanone und die Ausrede, dass es ja nur ein Witz sein sollte, ist wohl selbst der größte Witz. Und dabei lasse ich jetzt mal außer Acht, dass ausgerechnet das einander verhasste Ex-Paar mit ihren Begleitungen an denselben Tisch gesetzt wurde...

Schön fand ich die Szenen zwischen Karen und Keith. Ich habe mich sowieso die ganze Zeit schon gewundert, warum da noch nicht mehr gelaufen ist. Also, noch ein drittes (oder gar viertes) vermeintliches, zukünftiges Paar... Ich bin gespannt. Aber die beiden arbeiten wirklich gut zusammen und, als Keith ihr seine Liebe gesteht, kam das für mich doch etwas überraschend, aber ich fand es auch sehr niedlich. Wahrscheinlich wird er sich nächste Folge nicht mehr daran erinnern und sie wird es als unangenehm empfinden. Wir werden sehen.

Fazit

Die von mir bemängelte Konstanz war diesmal endlich da. Wie schon gesagt, war es die bisher deutlich beste Folge. Ich habe wieder Hoffnung geschöpft, dass mir die Serie doch sehr gefallen könnte. Diesmal war nicht nur der längst benötigte Humor, sondern auch die von mir so geliebte Selbstironie mal da. Das gibt satte 8 Punkte von mir, denn Luft nach oben ist noch da...

Nadine Watz - myFanbase

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