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Review: #4.07 Die Tragödie der drei Schwestern

Foto: Robert Carlyle, Once Upon a Time - Copyright: 2017 ABC Studios; ABC/Jack Rowand
Robert Carlyle, Once Upon a Time
© 2017 ABC Studios; ABC/Jack Rowand

Es waren einmal drei Schwestern namens Ingrid, Gerda und Helga. Die drei waren unzertrennlich, bis ein schrecklicher Unfall alles zerstörte ...

Im Gegensatz zur letzten Episode, in der die Flashbacks Belle eher in ein negatives Licht rückten, bewirkt diese Folge bei der Schneekönigin genau das Gegenteil. Bereits nach den ersten gemeinsamen Szenen mit ihren Schwestern, in denen sie die Schleifen eines Lenkdrachen als Zeichen für ihren Zusammenhalt verteilen, entwickeln sich erste Sympathien. Außerdem wird deutlich, wie viel sie und Elsa eigentlich gemeinsam haben. Bislang dachte ich, dass Ingrid und ihre Nichte zwar die gleichen Kräfte besitzen, aber vom Charakter her total unterschiedlich sind, wobei ich mich aber getäuscht habe. Erst durch die vergangenen Geschehnisse wurde die Schneekönigin zu dem Menschen, der sie nun ist. An dieser Stelle hallt mir Reginas Satz in den Ohren, dass die Bösartigkeit eines Menschen nicht seit der Geburt vorhanden ist, sondern erst im Laufe des Lebens entsteht, wofür die Schneekönigin das beste Beispiel ist.

Genau wie Elsa hatte Ingrid schon als kleines Mädchen diese gewaltigen Kräfte. Doch im Gegensatz zu Anna wussten Ingrids Schwestern Gerda und Helga von diesen, was sie noch enger zusammenschweißte, da sie es als Geheimnis für sich behielten. Auch Jahre später waren die drei Schwestern noch die besten Freundinnen, doch dies drohte sich zu verändern, als sich Helga in den Duke von Weselton verliebte. Auch diese Figur wurde aus dem Disney-Film "Frozen" übernommen. Letztendlich ist er derjenige, der die enge Beziehung zwischen den drei Schwestern zerstört.

Obwohl der Duke mit Helga zusammen ist, bedrängt er Ingrid, da er sich in sie verliebt hat. Ingrid wirft ihn daraufhin mit ihrer Eismagie zu Boden. Nun kommt Helga dazu, worauf er ihr ein Lügenmärchen erzählt, doch sie fällt nicht darauf herein. Nicht nur im Originalfilm, sondern auch in "Once Upon A Time" steht die Liebe zwischen Schwestern im Vordergrund. Dramatisch wird es, als Ingrid den Duke für seine verletzenden Worte bestrafen will und ihr Eisfluch aus Versehen Helga trifft. Auch hier wird eine wichtige Szene aus dem Originalfilm aufgegriffen, da auch Anna von Elsa durch einen Eisblitz ins Herz getroffen wurde und fast daran gestorben wäre. Allerdings kann Helga nicht mehr gerettet werden. Sie erstarrt zu einer Eisstaue, die in tausende Eiswürfel zerbricht. Die Szene ist sehr emotional gestaltet und man fühlt richtig mit Ingrid mit. Wie Elsa ist Ingrid durch ihre Kräfte zunächst missverstanden und daraufhin gefürchtet worden. Als Gerda dazukommt und schockiert feststellt, dass Helga von Ingrid getötet wurde, zögert sie nicht lange und sperrt ihre älteste Schwester in die magische Urne ein, die die drei Schwestern von Rumpelstilchen bekommen hatten, im Tausch für die Schleifen von dem Lenkdrachen.

Gerda, deren Name sich auf Kays Freundin aus dem Ursprungsmärchen "Die Schneekönigin" bezieht, sucht danach den Steintroll Pabbie auf und veranlasst, dass alle Erinnerungen an Ingrid und Helga aus den Köpfen der Menschen gelöscht werden. Auch hier gibt es eine weitere Parallele zu "Frozen", da auch Anna die Erinnerung an Elsas eisige Kräfte genommen wurde. Die einzige Frage, die dabei offen bleibt, ist, was Gerda ihren Töchtern mit der Flaschenpost mitteilen wollte. Für mich vorstellbar wäre, dass sie sich noch oder wieder an ihre Schwestern erinnern konnte und Elsa und Anna vor Ingrid warnen wollten.

In Storybrooke versuchen Emma und Elsa immer noch die Schneekönigin zu fangen, was sogar gelingt, wobei von vornherein klar ist, dass Ingrid genau das erreichen will, um ein erstes Gespräch mit Emma zu führen.

Das Gespräch zwischen den beiden Frauen ist sehr interessant zu beobachten, da die Schneekönigin Emmas ganze Wut und Verzweiflung hervorlockt, die sich über die Jahre hinweg in ihr angestaut haben. Vor allem führt sie ihr vor Augen, dass ihre Eltern ihre Kräfte fürchten und nur deshalb ein zweites Kind bekommen haben, dass im Gegensatz ihr "normal" ist. Mit dieser Taktik versucht die Schneekönigin Emma von ihrer Familie zu entfremden und in ihre Richtung zu lotsen. Aufgrund des Gespräches verliert Emma schließlich die Kontrolle über ihre Kräfte, wodurch sie die Wand des Verhörraumes in die Luft sprengt und eine Laterne umstürzen lässt, die ihren Vater verletzt.

In dieser Szene kommt eine Seite von Emma zum Vorschein, die man so im Laufe der Serie noch nie gesehen hat. Über den Kontrollverlust ihrer Kräfte steht ihr die blanke Panik ins Gesicht geschrieben und wie Elsa im Originalfilm ergreift sie die Flucht. Allein durch Elsas Erfahrung müsste sie eigentlich wissen, dass Flucht kein guter Weg ist, sondern dass es leichter wäre, wenn die Menschen, die sie lieben, sie unterstützen können. Doch daran scheint sie nicht zu denken.

Auch Regina und Robin Hood haben in der Folge einige schöne Szenen. Obwohl Robin weiß, dass er Marian durch einen Kuss der wahren Liebe retten kann, kommt er nach wie vor nicht über Regina hinweg. Zum Schluss nähern sich die beiden wieder an und küssen sich sogar. Es wäre schön, wenn Regina nun endlich ihr verdientes Happy End bekommen würde und diese Szene nicht einfach nur als Mittel dient, um ihr erneut das Herz zu brechen, indem Robin sie, falls Marian gerettet werden kann, doch verlässt.

In dieser Episode gibt es ein Wiedersehen mit zwei bekannten Gesichtern. Sowohl Aurora, als auch Ashley Boyd, die in der Märchenwelt als Cinderella bekannt war, haben nach längerer Abwesenheit wieder Auftritte. Es ist das erste Mal, dass wir Aurora als offiziellen Storybrooke-Bewohner erleben und erfahren auch den Namen von ihrem und Phillips Baby. Der kleine Junge heißt ebenfalls Phillip.

Obwohl die Schneekönigin versucht, Emma und ihre Familie auseinanderzubringen und Anna gefangen hält, um mit Elsa und Emma eine eigene Familie zu gründen, hoffe ich doch noch, dass auch Ingrid am Ende der Staffelhälfte ein Happy End bekommt und sich ihr Wunsch nach einer Familie erfüllt. Denn sie hatte einen wirklich sympathischen Charakter, wurde jedoch durch ihre gewaltigen Kräfte missverstanden und aufgrund eines Unfalles, bei dem sie ihre Schwester verlor und den sie zutiefst bereut, in die Urne gesperrt. Eigentlich ist sie sehr bemitleidenswert.

Insgesamt betrachtet haben mir die Episode und vor allem die Geschichte um Ingrids Vergangenheit sehr gut gefallen. Auch Emmas Entwicklung ist mehr als realistisch, da es absehbar war, dass irgendwann der Zeitpunkt kommt, wo sie vollkommen überfordert mit ihren Kräften sein wird. An dieser Stelle muss man bedenken, dass die Magie noch komplettes Neuland für sie ist und dass sie, obwohl sie diese schon einige Male erfolgreich eingesetzt hat, noch längst nicht weiß, wie sie damit umgehen soll. Spannend wird es vor allem, da sich Mr. Gold nun mit der Schneekönigin verbündet, um endgültig von der Macht des Dolches loszukommen.

Marcel F. - myFanbase

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