Bewertung

Review: #2.08 Hinab in verborgenen Welten

Die bisher ohnehin sehr sehenswerte zweite Staffel steuert auf ihren Höhepunkt zu.

Es bleibt diesmal keine Zeit für Rückblicke, da in der Gegenwart unheimlich viel passiert. David begibt sich freiwillig unter den Schlaffluch, um mit Snow kommunizieren zu können, was zunächst auch sehr gut funktioniert, nur dass sich die beiden Liebenden auf der Traumebene nicht berühren und somit auch nicht küssen können. Daher bleibt David in dem brennenden (Alb-)Traumzimmer gefangen, bis Snow nach Storybrooke zu seinem schlafenden Körper gelangt und ihn wach küssen kann. Snow ist also motivierter denn je, gemeinsam mit Emma nach Storybrooke zurückzukehren, doch Cora und Hook haben sich einen riesigen Vorteil verschafft, von dem Snow und Emma nichts ahnen. Hook hat Aurora das Herz herausgerissen und es Cora geschenkt, so dass diese nun Aurora kontrolliert.

Die Sache mit Auroras Herz ist natürlich der Schocker dieser Episode, der den zuletzt stetig gewachsenen Hook-Fanclub bis ins Mark erschüttert. Auch ich habe mich durchaus von Hooks verwegenem Charme einfangen lassen und hätte ihm, obwohl immer klar war, dass er ein unberechenbarer Charakter ist, den man mit Vorsicht genießen muss, eine solche Tat nicht zugetraut. Müssen wir uns in Zukunft doch eher auf einen Super-Bösewicht Hook einstellen, oder macht er noch eine Kehrtwende? Und woher weiß er eigentlich, wie man Herzen raubt? Von Cora scheint er dies nicht gelernt zu haben und von seinem Erzfeind Rumpelstilzchen ganz sicher auch nicht. Bleibt noch Regina. Das schreit nach einem verdammt interessanten Rückblick.

In Bezug auf Aurora ist es ungemein ironisch, dass sie ihr Herz verliert, nachdem sie gerade meines - und sicherlich auch das vieler anderer Zuschauer - gewonnen hat. Ihre würdevolle Widerstandshaltung gegenüber Cora war beeindruckend und hat gezeigt, dass Aurora ein loyaler Mensch ist, der es zwar bisher nicht gewohnt war, Entbehrungen hinzunehmen und ums Überleben zu kämpfen, aber durchaus viel Stärke und Mut in sich trägt. Nun hoffen wir, dass Aurora nicht das gleiche Schicksal erleiden muss wie Graham.

Eine große Stärke dieser Folge sind neben den spannenden Entwicklungen auch die vielen kleinen Familienmomente zwischen David und Henry, Emma und Snow und Regina und Henry. Daran kann man sich gar nicht satt sehen. Regina erarbeitet sich durch ihren liebevollen Umgang mit Henry und ihre Zusammenarbeit mit David weitere Pluspunkte, allerdings hat man zugleich das besorgniserregende Gefühl, dass die drohende Ankunft Coras in Storybrooke wieder das Schlechteste in Regina hervorholt und sie wieder zu den Mitteln einer bösen Königin greifen lässt. David, der letzte verbliebene Vertreter aus Henrys Blutsverwandschaft in Storybrooke, ist ja nun außer Gefecht gesetzt und kann somit nicht verhindern, dass Regina in alte Verhaltensmuster zurückfällt, um Henry an sich zu binden.

Ein bemerkenswerter Moment, der es verdient, hervorgehoben zu werden, ist außerdem die Auseinandersetzung zwischen Snow und Mulan, die fast damit endet, dass Snow Mulan mit einem Pfeil ersticht. Heraufbeschworen wurde dieser knifflige Augenblick durch Snows große Angst um David. Wenn Snow tatsächlich zum Äußersten gegangen wäre, hätte sie sich dies zweifellos niemals verziehen, aber sie war wirklich dicht davor. Was Snow maßgeblich von ihren Stief-Verwandten Regina und Cora unterscheidet, ist, dass sie sich nicht von Rachegelüsten und Wut leiten lässt, aber nach allem, was sie schon durchmachen musste, nach all den vielen kurzen Glücksmomenten, die sofort wieder zunichte gemacht wurden, beginnen auch ihre Selbstbeherrschung und ihre moralische Stärke etwas zu bröckeln.

Maret Hosemann - myFanbase

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